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Stand und Potenziale der Elbe-Binnenschifffahrt - Institut für ...

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30 | U. PETSCHOW & W. WLODARSKI<br />

Bereich <strong>der</strong> Massengüter, muss die <strong>Binnenschifffahrt</strong> damit gegen Bahn <strong>und</strong><br />

LKW konkurrieren. Bahn <strong>und</strong> LKW stellen mithin den Benchmark <strong>für</strong> die Trans-<br />

portpreise dar. An diesen Preisen muss sich die <strong>Binnenschifffahrt</strong> letztlich ori-<br />

entieren, um überhaupt Ladung akquirieren zu können.<br />

Damit geht es weniger um die Frage, ob die <strong>Binnenschifffahrt</strong> transportieren<br />

kann, son<strong>der</strong>n vielmehr um die Frage, zu welchen Bedingungen die Binnen-<br />

schifffahrt Transporte anbieten kann. Aus den Analysen <strong>der</strong> Versuchsanstalt<br />

<strong>für</strong> Binnenschiffbau e.V. (VBD) zu innovativen Schiffskonzepten wird deutlich,<br />

dass gewisse Mindestbedingungen erfüllt sein müssen, damit die Binnenschiff-<br />

fahrt wettbewerbsfähig ist. Die Bedingungen unterscheiden sich je nach Bin-<br />

nenschiffstyp. Im Gr<strong>und</strong>satz wird aber deutlich, dass die Wettbewerbsfähig-<br />

keit <strong>der</strong> <strong>Binnenschifffahrt</strong> (bei unterstellten am Markt durchsetzbaren Trans-<br />

portpreisen von ca. 6 €/t 11 eine Fahrrinnentiefe von ca. 2 m erfor<strong>der</strong>t, wobei<br />

einzelne Schiffstypen auch mit geringeren Fahrrinnentiefen wettbewerbsfähig<br />

sein können.<br />

Die mit den Maßnahmen an <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong> angestrebte Fahrrinnentiefe von 1,60m<br />

bzw. 1,50 m zwischen Dresden <strong>und</strong> Schmilka an 345 Tagen <strong>und</strong> 50 % <strong>der</strong> eis-<br />

freien Tage eines Jahres mit 2,50 m erweisen sich <strong>für</strong> die <strong>Binnenschifffahrt</strong> be-<br />

reits als grenzwertig <strong>und</strong> än<strong>der</strong>n nur wenig an <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Wirtschaftlich-<br />

keit <strong>der</strong> <strong>Binnenschifffahrt</strong>. Mit einer Fahrrinnentiefe von 1,60 m ist ein kosten-<br />

decken<strong>der</strong> Transport <strong>für</strong> die <strong>Binnenschifffahrt</strong> i.d.R. nicht möglich (IÖW 2001).<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit ist unter den angestrebten Bedingungen nur da-<br />

durch möglich, dass in <strong>der</strong> Zeit einer Fahrrinnentiefe von 1,60 m nur die vari-<br />

ablen Kosten gedeckt werden (<strong>und</strong> zugleich die Kontinuität <strong>der</strong> Belieferung<br />

sicher gestellt werden kann) <strong>und</strong> die Gewinne, die bei einer Fahrrinnentiefe<br />

von 2,50 m möglich werden, in <strong>der</strong> Summe die Rentabilität <strong>der</strong> Binnenschiff-<br />

fahrt sicherstellen können. Es ist aber darauf zu verweisen, dass in <strong>der</strong> Ver-<br />

gangenheit eine Fahrrinnentiefe von 2,50 m zeitweise noch nicht einmal an<br />

100 Tagen im Jahr sichergestellt werden konnte. Es steht in Frage, inwieweit<br />

mit den durchgeführten sog. Unterhaltungsmaßnahmen dieses Ziel erreicht<br />

11 Vgl. VBD (2004)

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