07.01.2013 Aufrufe

Stand und Potenziale der Elbe-Binnenschifffahrt - Institut für ...

Stand und Potenziale der Elbe-Binnenschifffahrt - Institut für ...

Stand und Potenziale der Elbe-Binnenschifffahrt - Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

38 | U. PETSCHOW & W. WLODARSKI<br />

„Wasserstraßen“, setzte man in <strong>der</strong> DDR <strong>für</strong> den Gütertransport vorrangig auf<br />

die Schiene. Die <strong>Elbe</strong> blieb daher, gemessen an den westdeutschen Verhält-<br />

nissen, „unterentwickelt“.<br />

Mit <strong>der</strong> Öffnung <strong>der</strong> DDR wurden die Diskussionen über die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Verkehrsinfrastrukturen begonnen, wobei bzgl. <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong> Vorschläge <strong>für</strong> eine<br />

durchgängige Stauregulierung gemacht wurden. Diese Vorschläge konnten<br />

sich allerdings auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> immensen Kosten nicht durchsetzen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung (1992) wurden Abschätzungen<br />

bzgl. <strong>der</strong> zu erwartenden Verkehre vorgenommen, die die Basis u.a. <strong>für</strong> die<br />

Verkehrsprojekte <strong>der</strong> Deutschen Einheit darstellten. Kennzeichnend war, dass<br />

die Erwartungen über die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen B<strong>und</strong>es-<br />

län<strong>der</strong>n bei weitem überzogen waren, was zugleich dazu führte, dass die er-<br />

warteten Verkehre, insbeson<strong>der</strong>e auf den Binnenwasserstraßen, deutlich ü-<br />

berschätzt wurden.<br />

1.2.2. Entwicklung seit 1950<br />

Im Jahr 1950 betrug <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Eisenbahn am binnenländischen Güter-<br />

verkehr 66,6% des Aufkommens (rd. 209 Mio. t) <strong>und</strong> 62,3% <strong>der</strong> Leistung (ca.<br />

39,3 Mrd. tkm).<br />

Der Straßengüterverkehr hatte damals einen Anteil von nur knapp 10% (32,9<br />

Mio. t bzw. 7,1 Mrd. tkm), obwohl die Länge <strong>der</strong> Straßen die Streckenlänge<br />

<strong>der</strong> Eisenbahn um den Faktor 3,5 übertraf.<br />

Die <strong>Binnenschifffahrt</strong> hielt zum gleichen Zeitpunkt einen Anteil von 22,9% des<br />

Aufkommens (71,9 Mio. t) <strong>und</strong> 26,4% <strong>der</strong> Leistung (16,7% Mrd. tkm) im Binnen-<br />

land <strong>und</strong> damit über das Doppelte des Straßenverkehrs. 20<br />

Die sehr rasche Automobilisierung <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>und</strong> <strong>der</strong> gewerbetreiben-<br />

den Wirtschaft führte zu erheblichen Umwälzungen. Struktureller Wandel in<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> ein rasch ausgebautes Straßensystem i.V.m. sinkenden<br />

Transportkosten auf <strong>der</strong> Straße führten zu zunehmen<strong>der</strong> <strong>Stand</strong>ortdifferenzie-<br />

rung im Gewerbe <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Industrie, zu einem Bedeutungsverlust <strong>der</strong> Schie-<br />

20 Vgl. Kommission Verkehrsinfrastrukturfinanzierung (2000) S. 9 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!