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EU-RUNDSCHREIBEN herausge - beim DNR

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Energie, Klima �<br />

Flugverkehr untergräbt<br />

<strong>EU</strong>-Klimaziele<br />

Ohne CO 2 -Reduktionsbeitrag der<br />

Branche werden Kioto-Ziele verfehlt<br />

Nach einer neuen Studie des europäischen<br />

Umweltdachverbandes Friends of<br />

the Earth Europe (FoEE) wird der Flugverkehr<br />

bei weiterem Wachstum bis zum<br />

Jahr 2050 die gesamten CO2- Einsparungsanstrengungen<br />

der Europäischen<br />

Union zunichte machen. Deshalb sei eine<br />

Einbeziehung der Luftfahrt in Emissionsreduktionsmaßnahmen<br />

und -vorgaben,<br />

wie sie für andere Industriebereiche bestehen,<br />

dringend notwendig.<br />

Der Flugverkehr stieg im Jahr 2004 um<br />

14 % an. Während die <strong>EU</strong>- Treibhausgasemissionen<br />

von 1990-2002 um 3 % zurückgingen,<br />

stiegen die der Luftfahrt um<br />

70 %. Darüber hinaus tragen die Stickoxidemissionen<br />

in großen Höhen zur Wolkenbildung<br />

und so zur Erderwärmung bei.<br />

Klimapolitische Maßnahmen:<br />

<strong>EU</strong>-Kommission und Airlines bremsen<br />

Die <strong>EU</strong>-Kommission favorisiert in ihren<br />

klimapolitischen Maßnahmen, den Flugverkehr<br />

in den Emissionshandel mit einzubeziehen,<br />

da dies am ehesten durchzusetzen<br />

sei. Einleiten will sie diese Schritte<br />

aber erst ab 2012. Unterstützung findet<br />

diese Variante durch die Luftfahrtindustrie,<br />

für die es die ökonomisch geringste<br />

Belastung darstellen würde. Doch sowohl<br />

von Umweltverbänden als auch von externen<br />

Expertenforen wird diese Alternative<br />

als bei Weitem nicht ausreichend eingeschätzt.<br />

Auch in einer von der <strong>EU</strong>- Kommission<br />

in Auftrag gegebenen Studie wird<br />

diese Maßnahme als zumindest mittelfristig<br />

nahezu wirkungslos bewertet. Statt<br />

dessen müssten verbindliche Emissionsobergrenzen<br />

festgelegt und streckenbezogene<br />

Emissionsabgaben bzw. eine Kerosinsteuer<br />

eingeführt werden. Im Sommer<br />

2005 will die Kommission ein Strategiepapier<br />

über klimapolitische Maßnahmen<br />

für den Flugverkehr vorlegen. (tf) �<br />

• Weitere Informationen<br />

Friends of the Earth Europe (FoEE),<br />

Rue Blanche 15, B-1050 Brüssel<br />

Tel. 0032 2 / 5420180<br />

eMail: info@foeeurope.org<br />

www.foeeurope.org<br />

Weitere Quellen: Environment Daily<br />

17./31.05.05<br />

Neues <strong>EU</strong>-Klimaprogramm für<br />

Herbst angekündigt<br />

Treibhausgas-Emissionen sollen<br />

wirtschaftsfreundlich reduziert werden<br />

Ende Mai kündigte <strong>EU</strong>-Umweltkommissar<br />

Dimas auf der Brüsseler Grünen Woche<br />

an, dass das Europäische Programm zur<br />

Klimaänderung (ECCP) zur Zeit überarbeitet<br />

und im Herbst 2005 veröffentlicht<br />

wird. Es soll mit den Klimazielen für den<br />

Zeitraum nach 2012 übereinstimmen und<br />

wird unter anderem Maßnahmen in den<br />

Bereichen Energieeffizienz, Technologietransfer<br />

und flexible Kioto-Instrumente 1<br />

enthalten. In einer Mitteilung an den <strong>EU</strong>-<br />

Ministerrat und das Parlament Anfang des<br />

Jahres hatte Dimas zudem die Bereiche<br />

Verkehr (Luft, See) sowie Kohlenstoffbindung<br />

und -speicherung genannt - außerdem<br />

sollten die Maßnahmen geeignet<br />

sein, "eine systematische Ausnutzung<br />

kostenwirksamer Optionen für die Emissionsreduzierung<br />

im Zusammenwirken mit<br />

der Lissabon-Strategie" (für mehr Wachstum)<br />

zu ermöglichen.<br />

Das ECCP lief im Jahr 2000 an und dient<br />

der Umsetzung der Verpflichtungen aus<br />

dem Kioto-Protokoll. Inhalte sind die Förderung<br />

von erneuerbaren Energiequellen,<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

von Gebäuden und Fahrzeugen<br />

und seit dem 1. Januar 2005 als<br />

zentraler Bestandteil das <strong>EU</strong>- Emissionshandelssystem.<br />

(tf) �<br />

• Weitere Informationen<br />

<strong>EU</strong>-Kommission zu Klimawandel und<br />

ECCP:<br />

www.europa.eu.int/comm/environment/<br />

climat/eccp.htm<br />

Quelle: Euractiv 01.06.2005<br />

1 Das Kioto-Protokoll sieht mehrere flexible Mechanismen<br />

vor: Emissionshandel, kooperative Maßnahmen<br />

zweier (oder mehrerer) Industrieländer<br />

und CO2-Reduktion in einem Entwicklungsland.<br />

<strong>EU</strong>-Emissionshandel: Fast alle<br />

nationalen Pläne genehmigt<br />

Fortschritte bei Emissionsreduktion<br />

werden aber nicht erwartet<br />

Die Generaldirektion Umwelt der <strong>EU</strong>-Kommission<br />

hat mit dem italienischen Nationalen<br />

Allokationsplan (NAP) den vorletzten<br />

der 25 Zuteilungspläne für den europäischen<br />

Emissionshandel genehmigt. Allerdings<br />

muss Italien die Emissionszuteilungen<br />

um 23 Millionen Tonnen reduzieren.<br />

Davor hatte die Kommission im April den<br />

Tschechischen und im März den polnischen<br />

NAP genehmigt, ebenfalls mit Reduktionsauflagen<br />

(9 % bzw. 16,5 %). Im<br />

Streit um den britischen NAP setzte sich<br />

mittlerweile die <strong>EU</strong>-Kommission mit ihrer<br />

Forderung durch, maximal 736 (statt<br />

756) Millionen Tonnen über Zertifikate<br />

vergeben zu lassen. Als letzter NAP steht<br />

nur noch der aus Griechenland aus.<br />

Allerdings erwarten Experten und Verbände<br />

von der ersten Runde des Emissionshandels<br />

bis 2007 keine maßgeblichen<br />

Minderungen der CO2-Emissionen und Investitionen<br />

in sauberere Technologien.<br />

Hierfür seien die NAPs zu großzügig.<br />

Mehr Anstrengungen für zweite Phase<br />

unumgänglich<br />

Für die zweite Phase (2008-2012) sind<br />

sich Experten, Politik und Umweltverbänden<br />

einig, dass ehrgeizigere Anstrengungen<br />

notwendig sind, um die Klimaziele<br />

noch erreichen zu können. Unter den Vorschlägen<br />

ist neben strengeren NAPs die<br />

Einbeziehung weiterer Wirtschaftsbereiche<br />

wie Flugverkehr, Chemie- und Aluminiumindustrie<br />

und auch weiterer Gase neben<br />

CO2. Doch angesichts der langen Zeiträume<br />

für die Durchsetzung solcher Maßnahmen<br />

(Änderung der Richtlinie), wird<br />

gezweifelt, dass sie für die zweite Phase<br />

bereits umzusetzen sind. Umweltverbände<br />

fordern dringend, dass die <strong>EU</strong>-Staaten bei<br />

ihren derzeitigen Vorbereitungen für die<br />

zweite Emissionshandelsphase deutlich<br />

weniger Verschmutzungsrechte in die<br />

neuen NAPs schreiben. Diese müssen von<br />

den Mitgliedstaaten der <strong>EU</strong>-Kommission<br />

bis Juni 2006 vorgelegt werden. (tf) �<br />

• Weitere Informationen<br />

Climate Action Network Europe (CAN),<br />

Rue de la Charité 48, B-1210 Brüssel<br />

Tel. 0032 2 / 229 52 25, Fax -29<br />

eMail: info@climnet.org<br />

www.climnet.org<br />

� Textende � siehe Kontakt � aktiv werden <strong>DNR</strong> <strong>EU</strong>-Rundschreiben 07.05 31

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