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EU-RUNDSCHREIBEN herausge - beim DNR

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Wasser, Meere, Fischerei �<br />

Grundschleppfischerei:<br />

<strong>EU</strong>-Minister in der Kritik<br />

Wirkliche Wende in der Fischereipolitik<br />

gefordert<br />

Die Meeresschutzorganisation OCEANA<br />

hat die Fischereiminister der <strong>EU</strong> am "internationalen<br />

Tag der Ozeane" am 8. Juni<br />

dafür kritisiert, dass sie sich nicht zu einem<br />

dauerhaften Verbot der Grundschleppfischerei<br />

um die Azoren, Madeira<br />

und die Kanarischen Inseln durchringen<br />

zu können. Eine diesbezügliche Entscheidung<br />

des <strong>EU</strong>-Parlaments (siehe vorhergehender<br />

Beitrag) wurde von der Organisation<br />

als "zeitliche Übergangslösung"<br />

bezeichnet, "die jedoch keinen dauerhaften<br />

Schutz dieser marinen biologischen<br />

Hotspots bietet".<br />

Madeira, Azoren und Kanaren fürchten<br />

um Unterwasserwelt<br />

Die fischreichen Gründe des betroffenen<br />

Meeresgebiets verfügen über eine sehr<br />

hohe Biodiversität. Diese ist vor allem dadurch<br />

bedroht, dass es riesige unausgelastete<br />

Fangkapazitäten in der <strong>EU</strong>- Fischereiflotte<br />

gibt. Da herkömmliche Arten bereits<br />

verantwortungslos überfischt wurden,<br />

haben die Unternehmen großes Interesse<br />

an Tiefseefischarten der dortigen<br />

Region angekündigt. Das Problem: Mit der<br />

in der Tiefsee angewandten Grund- und<br />

Schleppnetzfischerei werden ganze Ökosysteme<br />

praktisch ausgeräumt. Der Großteil<br />

des unerwünschten Beifangs überlebt<br />

den Fang nicht, wird zu Fischmehl verarbeitet<br />

oder ins Meer zurückgekippt.<br />

Tiefseefischerei mittelfristig<br />

unrentabel<br />

Wissenschaftler und Zivilgesellschaft sind<br />

sich seit langem einig, dass eine solche<br />

Befischung der Tiefsee nicht nur kaum erforschte<br />

biologische Ressourcen zerstört,<br />

sondern auch mittelfristig unrentabel ist:<br />

Tiefseefische reproduzieren sich extrem<br />

langsam. Auch Politiker wie der portugiesische<br />

<strong>EU</strong>-Parlamentarier Carlos Casaca<br />

setzen sich vehement für die Schaffung<br />

von Schutzgebieten um die betreffenden<br />

Inselgruppen ein. Casaca kämpft dafür,<br />

die Grundschleppnetz-Trawler aus diesen<br />

Bereichen zu verbannen. (du) �<br />

• Weitere Informationen<br />

OCEANA, Rue Montoyer 39, B-1000<br />

Brüssel<br />

Tel. 0032 2 / 51322-42, Fax -46<br />

www.oceana.org<br />

Newsticker<br />

Bergbau-Risikostrategie zum Schutz<br />

von Fließgewässern verabschiedet<br />

Mitte Mai haben die südosteuropäischen<br />

Regierungen bei einem vom UN- Umweltprogramm<br />

(UNEP) finanzierten Treffen eine<br />

Strategie zum Schutz der Umwelt verabschiedet.<br />

Die Strategie der Länder an<br />

der Tisza (Theiß) und in der Balkanregion<br />

beinhaltet Risikobewertungen von Betrieben<br />

im produzierenden und ehemaligen<br />

Bergbau, Möglichkeiten der Finanzierung<br />

zur Sicherung alter Minen, in Betrieb befindlicher<br />

Schmelzhütten sowie ähnlicher<br />

Produktionsstätten. Neue Minen sollen<br />

höhere Umwelt- und Gesundheitsnormen<br />

beachten und Frühwarnsysteme im Falle<br />

einer Verschmutzung einrichten. Die Tisza<br />

war im Jahr 2000 durch einen Dammbruch<br />

im Auffangbecken des Gold- und<br />

Silberberggwerks von Baia Mare in Rumänien<br />

hochgradig mit Zyanid-Lauge verseucht<br />

worden. Ein Großteil der Tier- und<br />

Pflanzenwelt wurde damals vernichtet.<br />

(jg)<br />

Environment Daily, 18.05.05<br />

Ilisu-Staudamm: Türkische Regierung<br />

lässt weiter bauen<br />

Trotz internationaler Proteste verfolgt die<br />

türkische Regierung weiterhin das Ilisu-<br />

Staudamm-Projekt im kurdischen Südosten<br />

am Oberlauf des Tigris. Mit dem geplanten<br />

Stausee soll der Tigris auf einer<br />

Fläche in Größe der Schweiz aufgestaut<br />

werden. Bis zum Jahr 2010 sollen in Südostanatolien<br />

in kurdischen Gebieten 11<br />

Staudämme und 19 Wasserkraftwerke an<br />

Euphrat und Tigris errichtet werden. Wird<br />

das Projekt wie geplant fortgesetzt, müssen<br />

etwa 78.000 Menschen umgesiedelt<br />

werden. (jg)<br />

Quelle: www.netzwerk-regenbogen.de/<br />

hasank050520.html<br />

Finanzplanung zur Bekämpfung der<br />

Meeresverschmutzung<br />

Die <strong>EU</strong>-Kommission hat in ihrem Entwurf<br />

für die finanzielle Vorausschau der <strong>EU</strong> für<br />

die sieben Jahre von 2007 bis 2013 insgesamt<br />

154 Millionen Euro für die Europäische<br />

Agentur für die Sicherheit des<br />

Seeverkehrs vorgeschlagen. Diese Mittel<br />

sind dafür bestimmt, die Maßnahmen der<br />

Mitgliedstaaten bei Verschmutzung durch<br />

Öl oder andere Stoffe durch speziell für<br />

die Verschmutzungsbekämpfung ausgerüstete<br />

Schiffe zu unterstützen, wenn dies<br />

die Kapazitäten der betroffenen Staaten<br />

übersteigt. Außerdem werden die Mittel<br />

der Entwicklung von Satellitenbildern dienen,<br />

die es ermöglichen, Verschmutzungen<br />

frühzeitig aufzuspüren und die Maßnahmen<br />

der Mitgliedstaaten im Falle illegaler<br />

und unfallbedingter Öleinleitungen<br />

zu unterstützen. Die Europäische Agentur<br />

für die Sicherheit des Seeverkehrs wurde<br />

2002 gegründet. Mit der Verordnung<br />

724/2004/EG wurde ihr die Aufgabe<br />

übertragen, die Meeresverschmutzung<br />

durch Schiffe zu bekämpfen. (tf)<br />

Quelle: www.europa.eu.int/rapid (Reference:<br />

IP/05/603)<br />

Europäische Meere unerforscht<br />

Meeresforscher sehen großen Forschungsbedarf<br />

für die <strong>EU</strong>-Gewässer. "Ein<br />

Drittel der Oberfläche der <strong>EU</strong> ist von Meeren<br />

bedeckt, aber wir wissen mehr über<br />

den Mond", fassten die internationalen<br />

Wissenschaftsteams die Situation auf einem<br />

Treffen Anfang Juni zusammen. Nur<br />

wenige <strong>EU</strong>-Projekte, wie HERMES oder<br />

ECONET versuchten Licht in die dunklen<br />

tiefen der Ozeane zu bringen, in denen<br />

noch unbekannte Arten und Ressourcen<br />

vermutet werden. (tf)<br />

www.europa.eu.int/comm/research/headlines/news/article_05_05_30_en.html<br />

Alfred Wegner Institut (AWI), Bremerhaven,<br />

Tel. 0471 / 4831-1180,<br />

www.awi-bremerhaven.de<br />

Neue Forschungsergebnisse über<br />

Klimawechsel und Meere<br />

Eine Studie der US-Raumfahrtbehörde<br />

NASA kommt zu dem Ergebnis, dass sich<br />

das Mittelmeer voraussichtlich fünf mal<br />

schneller erwärmt als die anderen Meere<br />

der Erde. Allein in den 10 Jahren zwischen<br />

1993 und 2003 nahm die Wassertemperatur<br />

des Mittelmeers um 0,75 Grad Celsius<br />

zu. Auch die Nordsee erwärmt sich<br />

langsam, was Auswirkungen auf die Artenzusammensetzung<br />

hat. Einer Studie<br />

der britischen Universität von East Anglia<br />

in Norwich ergab, dass die globale Erwärmung<br />

zahlreiche Fischarten in der<br />

Nordsee aus ihren Heimatgewässern vertreibt.<br />

Bereits 18 Fischarten hätten ihren<br />

Lebensraum in den vergangenen 25 Jahren<br />

über 100 Kilometer Richtung Norden<br />

verschoben. Aus südlicheren Gewässern<br />

wandern dafür Meerestiere wie Tintenfische<br />

oder Quallen ein. (tf)<br />

Quelle: www.eucc-d.de ("Aktuelles", Küsten-Newsletter<br />

3/2005)<br />

�<br />

� Textende � siehe Kontakt � aktiv werden <strong>DNR</strong> <strong>EU</strong>-Rundschreiben 07.05 41

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