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Geschäftsbericht 2003 - Clariant

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Entwicklungen in wichtigen Märkten<br />

Die deutsche Wirtschaft hat das dritte Jahr in Folge nahezu stagniert.<br />

Die Produktion der deutschen chemischen Industrie stieg im Jahr <strong>2003</strong><br />

um bescheidene 0.5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Verkaufspreise<br />

standen erneut unter Druck. Während der Inlandsumsatz auf Vorjahresniveau<br />

verharrte, verzeichnete der Export ein Plus von 2.5%. Für das<br />

Jahr 2004 wird eine leichte Belebung erwartet.<br />

In den USA war das Marktumfeld im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> von politischen<br />

Unsicherheiten geprägt, dem jedoch in der zweiten Jahreshälfte<br />

eine Verbesserung der Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung<br />

folgte. Auf vielen unserer Endverbrauchermärkte kam es im<br />

Schlussquartal <strong>2003</strong> zu einer Trendwende. Vor allem die Kunststoff- und<br />

Halbleitermärkte verzeichneten spürbare Umsatzzuwächse. Es wird<br />

erwartet, dass dieser positive Trend Bestand hat und die US-Wirtschaft<br />

im Jahr 2004 ihren Wachstumskurs fortsetzt.<br />

In Brasilien verlief die Konjunkturentwicklung in der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2003</strong> schleppend. Dies lag an Bedenken über die Politik der neu<br />

gewählten sozialistischen Regierung und an hohen Zinsen. Der neuen<br />

Regierung gelang es jedoch, die Inflation in den Griff zu bekommen und<br />

die Zinsen kontinuierlich zu senken. Dies führte zu einer Belebung der<br />

Industrienachfrage und verhalf der brasilianischen Wirtschaft zu einem<br />

leichten Wachstum im Jahr <strong>2003</strong>. Für das Jahr 2004 wird von einem<br />

stärkeren Wachstum und steigenden Exporten, insbesondere nach<br />

China, ausgegangen.<br />

Die japanische Wirtschaft expandierte nach einer langen Phase<br />

wirtschaftlicher Stagnation im Jahr <strong>2003</strong> um mehr als 2%. Die chemische<br />

Industrie ist allerdings nach wie vor mit dem Problem konfrontiert,<br />

dass viele Kunden ihre Produktionsanlagen nach China, Taiwan und<br />

anderen asiatischen Ländern verlagern. Für die Chemieunternehmen<br />

wird daher für das Jahr 2004 ein stagnierender Umsatz erwartet.<br />

China erholte sich schnell von der durch SARS ausgelösten Wachstumsdelle<br />

und verzeichnete im Jahr <strong>2003</strong> ein starkes Wachstum. Die<br />

Exporte in die USA und nach Europa erhöhten sich deutlich, begünstigt<br />

durch vorteilhafte Wechselkurse. Für das Jahr 2004 wird mit einem<br />

weiterhin kräftigen Wachstum gerechnet.<br />

Umsatz und Betriebsergebnis<br />

Finanzieller Lagebericht<br />

Der Konzernumsatz übertraf das Vorjahresniveau auf vergleichbarer<br />

Basis und in lokaler Währung um 1%, während er sich in Schweizer<br />

Franken um 4% abschwächte. Höhere Absatzmengen trugen mit 3%<br />

zum Wachstum bei, was durch einen Rückgang der durchschnittlichen<br />

Verkaufspreise um 2% teilweise kompensiert wurde. Alle Divisionen<br />

erzielten Absatzzuwächse, und alle ausser LSE steigerten ihren Umsatz<br />

in lokaler Währung.<br />

Der Anteil der Herstellkosten am Umsatz stieg auf vergleichbarer<br />

Basis von 67.2% in 2002 auf 67.9% in <strong>2003</strong>. Dies beruhte auf mehreren<br />

Faktoren: Die Produktionskapazitäten und damit verbundene Abschreibungen<br />

konnten im Rahmen des im Jahr 2001 begonnenen Restrukturierungsprogramms<br />

deutlich zurückgeführt werden. Dieser positive<br />

Effekt wurde jedoch durch höhere Rohstoffpreise und höhere Lohnkosten<br />

in der Produktion mehr als aufgewogen.<br />

Die Marketing- und Vertriebskosten haben von 14.7% vom Umsatz<br />

im Jahr 2002 auf 15.2% im Jahr <strong>2003</strong> zugenommen. Der wesentliche<br />

Grund dafür war ein gestiegener Fixkostenanteil angesichts höherer<br />

vertriebsrelevanter Versicherungsprämien und höherer Lohnkosten.<br />

Der Anteil der variablen Kosten konnte unter anderem durch niedrigere<br />

Frachtkosten und geringere Preisnachlässe prozentual zum Umsatz<br />

stabil gehalten werden.<br />

Die Verwaltungs- und Gemeinkosten gingen, gemessen am Umsatz,<br />

von 7.6% im Jahr 2002 auf 6.4% im Jahr <strong>2003</strong> zurück. Zu dieser Entwicklung<br />

trug eine Reihe von Faktoren bei. Eine Rückstellung für die Division<br />

Funktionschemikalien aus dem Jahr 2002 konnte aufgelöst werden.<br />

Durch gezielte Kostensenkungsmassnahmen, einschliesslich Bonuskürzungen,<br />

reduzierte sich der Aufwand um rund 100 Mio. CHF. Diese<br />

Einsparungen beruhen zum Teil auf der Auflösung von Rückstellungen,<br />

werden sich jedoch im Jahr 2004 positiv auf den Cashflow auswirken.<br />

Die Aufwendungen für Restrukturierungen und Sonderabschreibungen<br />

beinhalten die Kosten für die Projekteinstellung einer Grossanlage<br />

für Waschmittelrohstoffe in den USA. Die Schliessung dieser Anlage<br />

und die sich daraus ergebenden Abschreibungen und Rückstellungen<br />

beliefen sich auf 153 Mio. CHF. Für die Anlagen der Geschäftseinheit<br />

Custom Synthesis in Deutschland und den USA fielen aufgrund rückläufiger<br />

Nachfrage und bestehender Überkapazitäten Restrukturierungskosten<br />

und Sonderabschreibungen in Höhe von 63 Mio. CHF an. Weitere<br />

bedeutende Restrukturierungsprojekte betrafen die Schliessung der<br />

Hydrosulfitanlage in Widnes (GB) und die Konsolidierung der indischen<br />

Produktionsstätte in Roha.<br />

Der Finanzertrag reduzierte sich vor allem aufgrund eines Einmalertrages<br />

aus dem Verkauf einer Finanzanlage, welche im Vorjahr verbucht<br />

wurde. Das Zinseinkommen hingegen stieg aufgrund der verbesserten<br />

Liquiditätssituation.<br />

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