Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
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Koronarangiographie und Perkutane Koronarintervention (PCI)<br />
<strong>Qualität</strong>sziel<br />
Möglichst selten PCI ohne Symptomatik und ohne Ischämienachweis<br />
Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />
Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften veröffentlichen regelmäßig aktualisierte<br />
Leitlinien, in denen Kriterien für die Indikationsstellung zur Koronarintervention<br />
auf der Basis wissenschaftlicher Untersuchungen konsentiert<br />
werden. Von besonderer <strong>Qualität</strong> sind die amerikanischen Leitlinien, gemeinsam<br />
veröffentlicht von der American Heart Association (AHA), dem American<br />
College of Cardiology (ACC) und der Society for Cardiovascular Angiography<br />
and Interventions (SCAI) (Braunwald et al. 2002, Gibbons et al. 2002, Smith<br />
et al. 2006), die europäischen Leitlinien, publiziert von der Euopean Society<br />
of Cardiology (ESC, Bertrand et al. 2002, van de Werf et al. 2003) und die<br />
deutschen Leitlinien, publiziert von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie<br />
– Herz- und Kreislaufforschung (DGK, Erbel et al. 1997, Dietz & Rauch<br />
2003), wobei Letztere sich zwar an den internationalen Leitlinien orientieren,<br />
diese aber den nationalen Besonderheiten und Standards anpassen.<br />
Die Fachgruppe hat die Vorgaben der verfügbaren Leitlinien bei der Auswahl<br />
der <strong>Qualität</strong>sindikatoren umfassend berücksichtigt. In einer zusammenfassenden<br />
Betrachtung der Evidenzlage zur PCI bei Koronarer Herzkrankheit<br />
ist eine PCI zur alleinigen Behandlung einer anatomischen Koronarstenose<br />
ohne Ischämiezeichen zur Vorbeugung eines Myokardinfarkts nicht indiziert<br />
(Rihal et al. 2003).<br />
Der <strong>Qualität</strong>sindikator ist so formuliert, dass die eindeutig nicht indizierten<br />
Fälle benannt werden.<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
Im Strukturierten Dialog zum Erfassungsjahr 2005 wurden in zwölf Bundesländern<br />
17 Stellungnahmen von auffälligen Krankenhäusern angefordert. In<br />
drei Fällen bestand eine qualitative Auffälligkeit. In acht Fällen werden die<br />
Ergebnisse des Folgejahres einer gezielten Beobachtung unterzogen.<br />
Bewertung der Ergebnisse 2006<br />
Wie auch der <strong>Qualität</strong>sindikator „Indikation zur Koronarangiographie –<br />
Ischämiezeichen“ definiert dieser <strong>Qualität</strong>sindikator einen Mindeststandard<br />
der Indikationsstellung. Krankenhäuser, die gehäuft PCI durchführen, ohne<br />
dass ein Ischämiezeichen vorliegt, unterschreiten diesen Mindeststandard.<br />
Die Ergebnisse des Jahres 2006 lagen mit 5,51% in einem vergleichbaren<br />
Bereich wie im Jahr 2005 (5,39%). Mit den außerhalb des Referenzbereichs<br />
liegenden Krankenhäusern sollte im Strukturierten Dialog erörtert werden,<br />
welche besonderen Indikationskriterien für die Durchführung einer PCI<br />
angelegt werden.<br />
Im klinischen Alltag stellt sich immer wieder das Problem der vermeintlich<br />
prognostischen Interventionsindikation, die auch durch neueste Studien<br />
letztlich nicht belegt ist. Daher erscheint auch die Gesamtrate von 5,51%<br />
aller Interventionen diskussionsbedürftig. Unter diesem Aspekt wird in der<br />
Fachgruppe Kardiologie derzeit diskutiert, ob der Referenzbereich in Zukunft<br />
strenger gefasst werden sollte.<br />
Insgesamt ist nach Ansicht der Fachgruppe festzustellen, dass das <strong>Qualität</strong>sziel<br />
im Wesentlichen erreicht wurde.<br />
Indikation zur PCI<br />
Indikation zur PCI<br />
Anteil von PCI bei Patienten ohne akutes Koronarsyndrom, ohne stabile Angina<br />
pectoris, ohne Ruhe- oder Belastungsdyspnoe und ohne Nachweis von Ischämiezeichen<br />
bei Belastung an allen PCI ohne Indikation „akutes Koronarsyndrom“<br />
Ergebnisse<br />
Gesamtergebnis 7,19%<br />
Vertrauensbereich 7,02 - 7,37%<br />
Gesamtzahl der Fälle 84.172<br />
Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />
PCI ohne Symptome und<br />
ohne Ischämienachweis<br />
PCI ohne Symptome und<br />
ohne Ischämienachweis<br />
55%<br />
50% *<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
2003 *<br />
PCI ohne Symptome und ohne Ischämienachweis<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
2004 2005<br />
Jahr<br />
Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />
Basisinformation<br />
2006<br />
Die Berechnungsgrundlagen für die<br />
Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind<br />
vergleichbar. Die Ergebnisse 2003<br />
basieren auf einem abweichenden<br />
Auslöser (Fallpauschalen und<br />
Sonderentgelte).<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
Ergebnisse 2006 für 387 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Median der Krankenhausergebnisse<br />
Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
Referenzbereich<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />
Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Ergebnisse 2006 für 93 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />
Kennzahl-ID<br />
Risikoadjustierung<br />
Grundlageninformation zum<br />
<strong>Qualität</strong>sindikator<br />
*<br />
*<br />
2003 2004 2005 2006<br />
*<br />
5,93%<br />
5,80 - 6,06%<br />
123.341<br />
5,39%<br />
5,26 - 5,51%<br />
129.603<br />
Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />
Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />
Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />
Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />
keine Maßnahmen dokumentiert<br />
Hinweis verschickt<br />
Aufforderung zur Stellungnahme<br />
Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />
Dokumentationsprobleme<br />
Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />
als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />
kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />
Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />
*<br />
* *<br />
3,5%<br />
0,0 - 32,2%<br />
≤10%<br />
54 von 387<br />
5,51%<br />
5,39 - 5,64%<br />
129.921<br />
Anzahl der Krankenhäuser in der<br />
Grundgesamtheit von 729 Krankenhäusern<br />
mit<br />
0 Fällen 249 Krankenhäuser<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />
1 - 19 Fällen<br />
LQS<br />
12 von 16<br />
22/517<br />
0/22<br />
5/22<br />
17/22<br />
12 von 93<br />
9/17<br />
3/17<br />
2/17<br />
3/17<br />
3/17<br />
2006/21n3-KORO-PCI/69889<br />
Risikostandardisierte Fallkonstellation<br />
www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />
21n3-KORO-PCI/69889<br />
4%<br />
0%<br />
23%<br />
77%<br />
53%<br />
18%<br />
12%<br />
18%<br />
18%<br />
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