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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Selten Endoprothesenluxation<br />

Hüft-Totalendoprothesenwechsel und -komponentenwechsel<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Die frühe Luxation der endoprothetisch versorgten Hüfte ist eine schwerwiegende<br />

Komplikation. Sie ist schmerzhaft und verzögert den Heilungsverlauf.<br />

Durch verlängerte Immobilisation besteht eine erhöhte Gefahr für das zusätzliche<br />

Auftreten von Komplikationen wie Thrombose, Lungenembolie oder<br />

Dekubitus. Luxationsfolgen können zu einer dauerhaften Beeinträchtigung<br />

des Patienten führen. Bei wiederholter Luxation sollte die Indikation einer<br />

Revisionsoperation geprüft werden.<br />

Studien (Mahomed et al. 2003, Saleh et al. 2003) belegen, dass bei Wechseleingriffen<br />

höhere Komplikationsraten beobachtet werden als bei Primäreingriffen.<br />

Dies gilt insbesondere für die Luxation. Ursächlich hierfür ist u.a.<br />

eine aufgrund ausgedehnter Präparation geschwächte Weichteilführung des<br />

Hüftgelenkes.<br />

Kinkel et al. (2003) gaben für 169 Patienten mit Prothesenwechsel aufgrund<br />

aseptischer Lockerung der künstlichen Hüfte eine Luxationsrate von 8,3%<br />

bezogen auf die ersten drei postoperativen Wochen an.<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Im Strukturierten Dialog 2006 zum Erfassungsjahr 2005 wurde dieser <strong>Qualität</strong>sindikator<br />

in neun Landesgeschäftsstellen eingesetzt. 24 Krankenhäuser<br />

wurden um eine Stellungnahme gebeten, von denen keines nach Abschluss<br />

des Strukturierten Dialogs als qualitativ auffällig eingestuft wurde. Bei zwei<br />

Krankenhäusern erfolgt eine gezielte Beobachtung im Folgejahr.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Im Jahr 2006 lag die Gesamtrate mit 2,67% etwas niedriger als die Rate des<br />

Vorjahrs (2,81%). Der Extremwert 19,0% trat in einem Krankenhaus auf, in<br />

dem eine Endoprothesenluxation in 4 von 21 Fällen dokumentiert wurde.<br />

Insgesamt kann eine gute Versorgungsqualität konstatiert werden. Handlungsbedarf,<br />

der über die Maßnahmen des Strukturierten Dialogs hinausgeht,<br />

wird derzeit nicht gesehen.<br />

Wie für alle Komplikationen in der Endoprothetik gilt, dass der begrenzte<br />

Beobachtungszeitraum des stationären Aufenthaltes zu einer Unterschätzung<br />

der tatsächlichen Komplikationsrate führt. Endoprothesenluxationen können<br />

auch noch nach der Entlassung aus der Akutklinik, z.B. in der Rehabilitationsbehandlung,<br />

auftreten. Eine Longitudinalbeobachtung mit späteren<br />

Beobachtungszeitpunkten ist notwendig, um die wahren Komplikationsraten<br />

zu erfassen.<br />

Endoprothesenluxation<br />

Endoprothesenluxation<br />

Anteil von Patienten mit Endoprothesenluxation an allen Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis 3,12%<br />

Vertrauensbereich 2,71 - 3,57%<br />

Gesamtzahl der Fälle 6.485<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Endoprothesenluxation<br />

Endoprothesenluxation<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Endoprothesenluxation<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

*<br />

*<br />

2003<br />

20%<br />

18%<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

2004 2005<br />

Jahr<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

2006<br />

Die Berechnungsgrundlagen für die<br />

Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind<br />

vergleichbar. Die Ergebnisse 2003<br />

basieren auf einem abweichenden<br />

Auslöser (Fallpauschalen und<br />

Sonderentgelte).<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Ergebnisse 2006 für 309 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Ergebnisse 2006 für 732 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

<strong>Qualität</strong>sindikator<br />

*<br />

*<br />

2003 2004 2005 2006<br />

*<br />

2,72%<br />

2,48 - 2,97%<br />

17.696<br />

2,81%<br />

2,58 - 3,06%<br />

19.056<br />

Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />

Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />

*<br />

* *<br />

1,9%<br />

0,0 - 19,0%<br />

≤ 10%<br />

10 von 309<br />

2,67%<br />

2,45 - 2,91%<br />

19.583<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 1.041 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

LQS<br />

9 von 16<br />

32/587<br />

5/32<br />

3/32<br />

24/32<br />

3/24<br />

1/24<br />

2/24<br />

18/24<br />

0/24<br />

105 von 732<br />

2006/17n3-HÜFT-WECH/46136<br />

Keine Risikoadjustierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

17n3-HÜFT-WECH/46136<br />

5%<br />

16%<br />

9%<br />

75%<br />

13%<br />

4%<br />

8%<br />

75%<br />

0%<br />

91

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