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Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...

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<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Chancen</strong> im<br />

Geschäftsbereich Ges<strong>und</strong>heit<br />

In den vergangenen Jahren s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Krankenhäuser<br />

sprunghaft angestiegen. Sie zu meistern stellt<br />

für alle, die im Krankenhaus arbeiten, e<strong>in</strong>e große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Ihr Handeln muss sich<br />

dabei an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Patienten orientieren.<br />

Als caritativer Ort für Heilung <strong>und</strong> Pflege<br />

von kranken Menschen stehen sie mit erkennbarem<br />

christlichem Profil, auch <strong>in</strong> Zeiten, die vom<br />

wachsenden Kostendruck geprägt ist, für e<strong>in</strong>e<br />

ganzheitliche Zuwendung.<br />

Unter den Schlagwörtern „Wettbewerb <strong>und</strong><br />

F<strong>in</strong>anzierung durch Fallpauschalen (DRG)“ s<strong>in</strong>d<br />

konfessionelle Krankenhäuser zu e<strong>in</strong>er <strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit ihrem christlichen Auftrag herausgefor<strong>der</strong>t.<br />

Der Erfolg e<strong>in</strong>es Krankenhauses<br />

kann dabei <strong>in</strong> hohem Maße an <strong>der</strong> Patientenzufriedenheit<br />

<strong>und</strong> dem „Image“ <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />

festgemacht werden. Der Erfolg ist umso höher,<br />

je besser es gel<strong>in</strong>gt, die Kompetenz aller Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zusammenwirken <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Innovationskraft zu för<strong>der</strong>n.<br />

Der Wettbewerb für Ges<strong>und</strong>heitsleistungen<br />

wird weiter zunehmen <strong>und</strong> es kann verstärkt<br />

beobachtet werden, wie Marktmechanismen statt<br />

gesetzgeberischer Maßgaben die Angebotsstruktur<br />

zunehmend prägen.<br />

Die (erfreulich) zunehmende Transparenz, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> viele Akteure des Ges<strong>und</strong>heitswesens nun<br />

arbeiten müssen (z.B. Publikation von Jahresabschlüssen,<br />

Qualitätsberichte, Qualitätsrank<strong>in</strong>gs,<br />

Erreichen von M<strong>in</strong>destfallzahlen, Etablierung<br />

bestimmter Strukturen etc.), sowie die mit DRG’s<br />

verb<strong>und</strong>ene Def<strong>in</strong>ition mediz<strong>in</strong>ischer „Leistungen“<br />

lässt bei Krankenkassen den Wunsch nach direkter<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkter Steuerung <strong>der</strong> Patientenströme<br />

zu bevorzugten Leistungserbr<strong>in</strong>gern steigen.<br />

Immer mehr müssen sich so die Akteure<br />

des Ges<strong>und</strong>heitssystems tagtäglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Preis- <strong>und</strong> Qualitätswettbewerb neu behaupten<br />

<strong>und</strong> können sich (im Gegensatz zur Vergangenheit)<br />

nicht mehr auf Planungen des Landes o<strong>der</strong><br />

regulierende E<strong>in</strong>griffe von Körperschaften<br />

verlassen.<br />

Krankenhausbereich<br />

n Kostenentwicklung: In den Jahren 2008 <strong>und</strong><br />

2009 ist die Schere zwischen gedeckelten E<strong>in</strong>nahmen<br />

<strong>und</strong> rapide steigenden Kosten (Energiekosten<br />

<strong>und</strong> Lohnkosten) noch dramatischer<br />

als <strong>in</strong> den vergangenen Jahren gewachsen.<br />

n „Ärztemangel“: 2007 wurde für die Krankenhäuser<br />

die Umsetzung des sog. Arbeitszeitgesetzes<br />

verpflichtend – e<strong>in</strong> Gesetz, das im Gegensatz<br />

zur Vergangenheit Bereitschaftsdienstzeiten als<br />

Arbeitszeit ansieht. Folglich sahen sich nahezu<br />

alle Krankenhäuser gezwungen, <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

<strong>Aus</strong>prägung e<strong>in</strong>e Aufstockung <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Mitarbeiter vorzunehmen. Parallel führt aber die<br />

Behandlung von Bereitschaftsdienstzeiten als<br />

Arbeitszeit oft zu e<strong>in</strong>er Absenkung ärztlicher<br />

E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> den Krankenhäusern.<br />

n Im Ergebnis zeigt sich für Krankenhäuser e<strong>in</strong>e<br />

zunehmende Schwierigkeit, die nun viele Fachdiszipl<strong>in</strong>en<br />

erfasst, Ärztestellen adäquat zu besetzen.<br />

<strong>Aus</strong>weg aus dieser Situation könnte<br />

e<strong>in</strong>erseits die Entlastung <strong>der</strong> Ärzte <strong>in</strong> <strong>der</strong> adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Tätigkeit <strong>und</strong> die vermehrte Übernahme<br />

nicht ärztlicher Funktionen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch Pflegemitarbeiter se<strong>in</strong>, an<strong>der</strong>seits die Erarbeitung<br />

spezifischer Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungscurricula<br />

für Ärzte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weiterbildung, um so<br />

den Arztberuf attraktiver zu gestalten.<br />

Stationsorganisation<br />

n Auch im Pflegedienst stehen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

an. Voll exam<strong>in</strong>ierte Krankenschwestern <strong>und</strong><br />

–pfleger prägen das Stellenprofil auf den Stationen.<br />

Neben <strong>der</strong> Entwicklung anspruchsvoller <strong>und</strong><br />

komplexer Pflegetätigkeiten wie W<strong>und</strong>management<br />

ist jedoch e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>der</strong> Aufgaben, die<br />

auf e<strong>in</strong>er Normalstation anfallen, hauswirtschaftliche<br />

Tätigkeit. Wie im ärztlichen Dienst muss<br />

die Pflege sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren,<br />

die weniger anspruchsvolle Tätigkeit sollte<br />

nicht selbst durchgeführt, jedoch professionell<br />

beaufsichtigt werden.<br />

n Das Ende <strong>der</strong> ersten Konvergenzphase (landesweite<br />

Angleichung des krankenhausspezifischen<br />

Fallwertes <strong>in</strong> 2009) ist erreicht. Die Politik<br />

hat bereits die zweite Konvergenzphase e<strong>in</strong>geläutet.<br />

In dieser zweiten Phase wird die b<strong>und</strong>ese<strong>in</strong>heitliche<br />

Vergütung <strong>der</strong> Krankenhausleistungen<br />

angestrebt. Auch psychiatrische <strong>und</strong> psychosomatische<br />

Krankenhausleistungen sollen schrittweise<br />

<strong>in</strong> das e<strong>in</strong>heitliche Vergütungssystem<br />

überführt werden.<br />

n Strukturvorgaben: In <strong>der</strong> vergangenen Berichtsperiode<br />

zeigte sich immer mehr, wie <strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>same B<strong>und</strong>esausschuss (GBA) den Krankenhäusern<br />

sehr detaillierte Strukturanfor<strong>der</strong>ungen<br />

vorschreibt, um bestimmte spezialisierte<br />

Leistungen weiter erbr<strong>in</strong>gen zu dürfen. Parallel<br />

hierzu führen <strong>in</strong> ärztlicher Selbstverwaltung kont<strong>in</strong>uierlich<br />

modifizierte Anfor<strong>der</strong>ungen für die<br />

Fachweiterbildungen zu Anfor<strong>der</strong>ungen, die von<br />

immer mehr Krankenhäusern <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Bereiche<br />

nicht mehr erfüllt werden können <strong>und</strong> langfristig<br />

mit dem Rückzug aus e<strong>in</strong>zelnen <strong>Aus</strong>bildungssegmenten<br />

e<strong>in</strong>hergehen könnten. E<strong>in</strong><br />

Lösungsweg liegt sicher auch dar<strong>in</strong>, dass Krankenhäuser<br />

sich zu e<strong>in</strong>em Kl<strong>in</strong>ikverb<strong>und</strong> o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>weitigen Kooperationen zusammenschließen.

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