Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...
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Dipl.-Theol.<br />
Stephan Manste<strong>in</strong><br />
Direktor des Geschäftsbereichs<br />
Alten- <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe<br />
Zeit für Menschen<br />
Unsere SeniorenHäuser <strong>der</strong> cts haben e<strong>in</strong><br />
Leitbild von menschenwürdiger Pflege, das<br />
vom christlichen Glauben geprägt ist. Wir verstehen<br />
das Alter als e<strong>in</strong>e Wegstrecke, die zum Leben<br />
dazugehört. Krankheit <strong>und</strong> Gebrechen heben die<br />
Würde des Menschen nicht auf. Im Umgang mit<br />
ihnen erweist sich vielmehr die Menschlichkeit<br />
e<strong>in</strong>er Gesellschaft.<br />
Um diesem gesellschaftlichen<br />
Auftrag gerecht zu werden, bieten<br />
wir - trotz schwieriger<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen - immer mehr<br />
alten Menschen die Möglichkeit, <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schaft mit an<strong>der</strong>en ihren<br />
Lebensabend zu gestalten – so<br />
selbstständig wie möglich <strong>und</strong> mit<br />
so viel Unterstützung wie nötig.<br />
Bei <strong>der</strong> Erfüllung dieses unverzichtbaren, gesellschaftlichen<br />
Auftrages sehen wir uns mit<br />
e<strong>in</strong>igen Faktoren konfrontiert, <strong>der</strong>en <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
wir zurzeit noch nicht abschätzen können:<br />
n Die aus dem Pflegeweiterentwicklungsgesetz<br />
resultierende Transparenzvere<strong>in</strong>barung zur Qualität<br />
<strong>der</strong> Altenhilfee<strong>in</strong>richtungen wird zukünftig e<strong>in</strong><br />
verschärftes Konfliktpotential zwischen Pflegekassen<br />
/MDK <strong>und</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>gern über die<br />
Qualität <strong>der</strong> Pflege, die <strong>Aus</strong>sagekraft <strong>der</strong><br />
Qualitätsprüfungen sowie die Folgen für die<br />
E<strong>in</strong>richtungen enthalten.<br />
n Das neue Landesheimgesetz des Saarlandes<br />
vom 6.5.2009 <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e noch nicht veröffentlichten<br />
Rechtverordnungen bergen das Risiko, bei<br />
<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Leitungsstrukturen (PDL <strong>und</strong><br />
Heimleitung) zusätzliche Kosten h<strong>in</strong>nehmen zu<br />
müssen.<br />
n Nach den Tariferhöhungen von 2008 <strong>und</strong> 2009<br />
um mehr als 8% (bei e<strong>in</strong>er gleichzeitigen Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Entgelte um lediglich 3,5 %) s<strong>in</strong>d durch<br />
den beschlossenen Wegfall <strong>der</strong> Anlage 18 des<br />
AVR ab dem 1.11.2009 erhebliche weitere Mehrkosten<br />
(ca. 500.000 ¤ im Jahr) beim E<strong>in</strong>satz<br />
von ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten im Bereich <strong>der</strong><br />
Altenhilfe <strong>der</strong> cts zu befürchten.<br />
Neben diesen Unsicherheiten wird <strong>der</strong> Altenhilfebereich<br />
sicher auch weiterh<strong>in</strong> mit Angebotsüberhängen<br />
konfrontiert <strong>und</strong> die Stärkung des<br />
Gr<strong>und</strong>satzes ambulant vor stationär wird die<br />
Nachfrage <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen zusätzlich belasten.<br />
Dennoch s<strong>in</strong>d wir zuversichtlich, dass wir<br />
durch unsere konzeptionellen Schwerpunktsetzungen<br />
unsere Angebote nicht nur qualitativ<br />
sichern, son<strong>der</strong>n auch weiterh<strong>in</strong> ausbauen können:<br />
n Konzepte niedrigschwelliger Begleitung (Tages<strong>und</strong><br />
Kurzzeitpflege) sowie die Qualifizierung<br />
stationärer Arbeit <strong>in</strong> beschützten Wohngruppen<br />
für dementiell verän<strong>der</strong>te Menschen s<strong>in</strong>d entwickelt<br />
<strong>und</strong> umgesetzt.<br />
n Konzepte <strong>der</strong> Palliative-Care Versorgung im<br />
trägereigenen Verb<strong>und</strong> aus Altenhilfee<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>und</strong> Krankenhaus (Palliativstation, Schmerzkl<strong>in</strong>ik)<br />
s<strong>in</strong>d durch die Gründung des Palliativnetzes<br />
Saar geme<strong>in</strong>sam mit dem St. Jakobus Hospiz<br />
weiter ausgebaut worden.<br />
n Der Qualifizierungsgrad unserer MitarbeiterInnen<br />
durch die trägereigenen Weiterbildungspakete<br />
„Palliative Care“ <strong>und</strong> „Demenz“ ist maßgeblich<br />
erhöht worden.<br />
n Der cts-eigene Qualitätsmanagementprozess<br />
ist mit Zielrichtung auf Def<strong>in</strong>ition <strong>und</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisqualität weiter vorangetrieben<br />
worden.<br />
n Mit <strong>der</strong> Erstellung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
freiwilliger Qualitätsberichte im Internet stellen<br />
wir uns den berechtigten Anfor<strong>der</strong>ungen von<br />
Pflegetransparenz <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung.<br />
n Durch gezielte Market<strong>in</strong>g-Kampagnen, kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Pressearbeit, Hauszeitungen <strong>und</strong> die<br />
Beteiligung an überregionalen Aktionstagen („Jetzt<br />
schlägt´s 13“) rücken wir die Qualität unserer<br />
SeniorenHäuser <strong>in</strong>s Blickfeld <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />
n Der <strong>Aus</strong>bau <strong>und</strong> die Pflege ehrenamtlichen<br />
Engagements als Teil <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>denahen Versorgungs-<br />
<strong>und</strong> Begleitungsqualität alter Menschen<br />
<strong>in</strong> unseren E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d für uns Verpflichtung<br />
<strong>und</strong> ständige Herausfor<strong>der</strong>ung.