11.01.2013 Aufrufe

Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...

Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...

Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

54<br />

Risikoberichterstattung<br />

Maßgeblich für die E<strong>in</strong>nahmeseite ist <strong>und</strong><br />

bleibt die Fragestellung, <strong>in</strong>wieweit unsere<br />

Gesellschaft als Solidargeme<strong>in</strong>schaft nach wie<br />

vor Willens <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, die sich abzeichnenden<br />

Mehrbelastungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Altenpflege <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe zu<br />

übernehmen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e angesichts <strong>der</strong> zu<br />

erwartenden demografischen Entwicklung. Auf<br />

<strong>der</strong> Kostenseite s<strong>in</strong>d es Personalkosten, die mit<br />

e<strong>in</strong>em Anteil von 60 bis 80 Prozent je nach E<strong>in</strong>richtungsart<br />

die entscheidende Bedeutung für<br />

e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Betriebsführung haben. Hier<br />

ist für das Jahr 2009 auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Tarifabschlüsse<br />

mit e<strong>in</strong>er Steigerungsrate von 4,8 Prozent zu<br />

rechnen, was zu Mehrbelastungen von über 4<br />

Millionen Euro führt. Und zusätzlich belastet werden<br />

die Personalkosten möglicherweise durch<br />

den ersatzlosen Wegfall <strong>der</strong> Anlage 18 <strong>der</strong> AVR<br />

(Ordnung für nebenberufliche <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gfügig<br />

beschäftigte Mitarbeiter) zum 31. Oktober 2009.<br />

Hieraus ergäben sich alle<strong>in</strong>e für die Altenhilfe<br />

nahezu nicht f<strong>in</strong>anzierte Mehraufwendungen von<br />

600.000 Euro.<br />

Im Übrigen lässt sich für die e<strong>in</strong>zelnen Geschäftsbereiche<br />

Folgendes feststellen:<br />

n Im Ges<strong>und</strong>heitswesen wird die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Steigerungsrate für 2009 i. H. v. 1,41 Prozent<br />

sowie e<strong>in</strong> teilweiser <strong>Aus</strong>gleich für die Tarifsteigerungen<br />

die Personal- <strong>und</strong> Sachkostensteigerungen<br />

nicht kompensieren können. Darüber h<strong>in</strong>aus lassen<br />

sich die <strong>Aus</strong>wirkungen e<strong>in</strong>er noch voraussichtlich<br />

anstehenden Vergütungssteigerung im<br />

ärztlichen Dienst <strong>der</strong>zeit nicht abschätzen. Bedeutsam<br />

für die Entwicklung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung ist<br />

auch die Verknappung von Arbeitskräften im<br />

ärztlichen Bereich <strong>in</strong> vielen Fachdiszipl<strong>in</strong>en. Stärkere<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich aus <strong>der</strong> neuen<br />

Weiterbildungsordnung sowie dem Arbeitszeitgesetz,<br />

das die Umfänge <strong>der</strong> Beschäftigungen deutlich<br />

reduziert <strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>er höheren Personalausstattung<br />

<strong>und</strong> Nachfrage nach Ärzten führt.<br />

Die Baumaßnahme am Krankenhaus St. Josef<br />

hat bisher <strong>und</strong> wird auch noch bis zu ihrer<br />

endgültigen Fertigstellung zu niedrigerer Inanspruchnahme<br />

nach Krankenhausleistungen<br />

führen.<br />

n In <strong>der</strong> Altenhilfe stehen den <strong>in</strong> 2009 anstehenden<br />

Tarifanhebungen lediglich Entgelterhöhungen<br />

von durchschnittlich 3,5 Prozent gegenüber.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gehende Entgelterhöhungen können<br />

auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wettbewerbssituation am Markt<br />

nicht durchgesetzt werden.<br />

Für mehrere E<strong>in</strong>richtungen wurden <strong>in</strong> 2009 bei<br />

<strong>der</strong> Regionalkommission Mitte <strong>der</strong> arbeitsrechtlichen<br />

Kommission Anträge gem. § 11 AK-Ordnung<br />

auf Absenkung <strong>der</strong> Bezüge gestellt. Derweil s<strong>in</strong>d<br />

für zwei E<strong>in</strong>richtungen Beschlüsse auf Absenkung<br />

<strong>der</strong> Bezüge erreicht worden. Die übrigen Anträge<br />

wird im September 2009 entschieden werden.<br />

Es existiert e<strong>in</strong> Angebotsüberhang von Pflegeplätzen<br />

<strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> Altenhilfee<strong>in</strong>richtungen.<br />

Ursache hierfür ist e<strong>in</strong>erseits <strong>der</strong><br />

Angebotsüberhang von Pflegeplätzen <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>erseits, aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> hohen Kostenstruktur<br />

<strong>der</strong> professionellen Pflegee<strong>in</strong>richtungen, die verstärkte<br />

Inanspruchnahme alternativer Pflegeangebote<br />

wie beispielsweise häuslicher Pflege,<br />

wobei e<strong>in</strong> zunehmen<strong>der</strong> Anteil über die Beschäftigung<br />

ausländischer Haushaltshilfen erbracht<br />

wird.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> die Altenheime tangierenden<br />

Landesheimgesetzgebung des Saarlandes – die<br />

bislang noch nicht abgeschlossen ist - enthält das<br />

Risiko, im Bereich <strong>der</strong> Trägerhoheit E<strong>in</strong>bußen bei<br />

<strong>der</strong> Gestaltung von Leitungsstrukturen h<strong>in</strong>nehmen<br />

zu müssen. Das Saarland präferiert e<strong>in</strong> versäultes<br />

Modell von Leitung, das sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> klassischen<br />

Heimleitung neben <strong>der</strong> Pflegedienstleitung abbildet.<br />

Für SeniorenHäuser im mittleren Format von<br />

60 – 70 Plätzen wie die des cts-Verb<strong>und</strong>es stellte<br />

dies e<strong>in</strong>en wenig funktionalen <strong>und</strong> ökonomisch<br />

bee<strong>in</strong>trächtigenden E<strong>in</strong>griff dar.<br />

n Auch im Jugendhilfebereich konnte für 2009<br />

e<strong>in</strong>e pauschale Anhebung <strong>der</strong> Entgelte um 4<br />

Prozent erreicht werden. Jedoch ist diese Erhöhung<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach den nahezu Nullr<strong>und</strong>en<br />

<strong>der</strong> Vorjahre nicht ausreichend, um die tariflichen<br />

Personalkostensteigerungen <strong>der</strong> Jahre 2008 <strong>und</strong><br />

2009 (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Summe ca. 9 Prozent) sowie die<br />

deutlich gestiegenen Sachkosten abzudecken.<br />

Für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten übernehmen die öffentlichen<br />

Kostenträger <strong>und</strong> das Bistum die tariflichen<br />

Erhöhungsbeträge im Rahmen ihrer anteiligen<br />

Personalkostenref<strong>in</strong>anzierung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!