Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...
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Mit dem Quietsche-Entchen <strong>in</strong><br />
den Operationssaal<br />
Gefäßchirurgen <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong>kl<strong>in</strong>ik St. Theresia<br />
auf dem Saarbrücker Rastpfuhl nutzen bei<br />
Operationen an <strong>der</strong> Halsschlaga<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Gummi-Ente. Patienten, die unter gefährlichen<br />
Kalk-Ablagerungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halsschlaga<strong>der</strong><br />
leiden, werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Saarbrücker <strong>Caritas</strong>kl<strong>in</strong>ik<br />
häufig ohne Vollnarkose operiert. Unverzichtbares<br />
Hilfsmittel ist e<strong>in</strong> Gummi-Entchen.<br />
Saarbrücken. Das gelbe Quietsche-<br />
Entchen trägt e<strong>in</strong>e bunte Mütze <strong>und</strong><br />
Sonnenbrille, hält im Schnabel provozierend e<strong>in</strong>e<br />
Zigarettenkippe. Mart<strong>in</strong> Becker (Name von <strong>der</strong><br />
Redaktion geän<strong>der</strong>t) hält es ganz fest <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
l<strong>in</strong>ken Hand. Von Becker ist nicht viel zu erkennen.<br />
Kopf <strong>und</strong> Körper s<strong>in</strong>d mit grünen Tüchern abgedeckt.<br />
Nur e<strong>in</strong> Stück Haut bleibt frei. Es ist das<br />
Operationsfeld, die rechte Halsseite zwischen<br />
Unterkiefer <strong>und</strong> Schlüsselbe<strong>in</strong>. Beckers Kopf ist<br />
zur l<strong>in</strong>ken Seite gedreht, das Abdecktuch am<br />
Kopfende wie e<strong>in</strong>e Plane gespannt, so dass, wer<br />
sich bückt, dem Patienten <strong>in</strong> die Augen schauen<br />
kann. Der 48-Jährige schläft nicht. Gerade hat<br />
<strong>der</strong> Chefarzt <strong>der</strong> Abteilung Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>,<br />
Professor Andreas Sielenkämper, die<br />
rechte Seite se<strong>in</strong>es Halses mit mehreren E<strong>in</strong>stichen<br />
betäubt. Becker soll nichts spüren. Alles ist<br />
für den E<strong>in</strong>griff vorbereitet.<br />
Die Chefärzt<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gefäßchirurgie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong>kl<strong>in</strong>ik<br />
St. Theresia auf dem Saarbrücker Rastpfuhl,<br />
Dr. Ulrike Ossig, betritt den Operationssaal.<br />
Zusammen mit Oberärzt<strong>in</strong> Dr. Isabell Jester wird<br />
sie Beckers Halsschlaga<strong>der</strong> operieren. Der große,<br />
kräftige Patient leidet unter Arteriosklerose, im<br />
Volksm<strong>und</strong> auch Arterienverkalkung genannt. In<br />
e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er Halsschlaga<strong>der</strong>n, die das Gehirn mit<br />
Blut versorgen, beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n Ablagerungen o<strong>der</strong><br />
„Plaque“, wie die Ärzte sagen, den Blutfluss. E<strong>in</strong>e<br />
komplette Verstopfung <strong>der</strong> Arterie (Embolie)<br />
könnte drohen <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge e<strong>in</strong> Schlaganfall.<br />
Der Plaque muss raus.<br />
Ulrike Ossig <strong>und</strong> ihr Team operieren Patienten<br />
wie Becker häufig ohne Vollnarkose, nur mit<br />
lokaler Betäubung. Denn erstens ist e<strong>in</strong>e Lokalanästhesie<br />
weniger belastend. Und zweitens<br />
kann bei e<strong>in</strong>em Patienten im Wachzustand sehr<br />
gut kontrolliert werden, ob während des E<strong>in</strong>griffs<br />
das Gehirn ausreichend mit Blut versorgt ist.<br />
Diese Patient<strong>in</strong> hält die Ente <strong>in</strong> <strong>der</strong> rechten Hand, während die Ärzte ihre l<strong>in</strong>ke Halsschlaga<strong>der</strong><br />
operieren. Mit <strong>der</strong> Ente, die verbotenerweise e<strong>in</strong>e Zigarette im Schnabel hält, kontrollieren die<br />
Ärzte, ob das Gehirn <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> ausreichend durchblutet ist.