Herausforderungen und Chancen in der Aus - Caritas ...
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Dipl.-Psych.<br />
Dagmar Scherer<br />
Direktor<strong>in</strong> des GeschäftsbereichsAlten<strong>und</strong><br />
Jugendhilfe<br />
Befähigen zur Lebenssouveränität<br />
Unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten <strong>und</strong> Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen<br />
begreifen ihren gesetzlichen<br />
Auftrag zu Erziehung, För<strong>der</strong>ung, Hilfe<br />
<strong>und</strong> Schutz für junge Menschen, von Beg<strong>in</strong>n<br />
ihres Lebens bis <strong>in</strong>s frühe Erwachsenenalter, als<br />
ständigen Ansporn, gel<strong>in</strong>gendes Leben zu beför<strong>der</strong>n.<br />
Dies heißt, Mädchen <strong>und</strong> Jungen <strong>in</strong> ihrer<br />
Biografie verstehen, Ressourcen <strong>der</strong> Familiensysteme<br />
<strong>und</strong> Individuen schöpfen, gute Hilfen<br />
<strong>und</strong> Bildungsimpulse frühzeitig <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />
entwickeln, auf die S<strong>in</strong>nfragen junger Menschen<br />
an uns <strong>in</strong> christlichem Respekt <strong>und</strong> <strong>in</strong> persönlicher<br />
Zuverlässigkeit Antworten suchen.<br />
Es heißt auch, Entscheidungen mit hoher<br />
Qualität treffen, zukünftige Nachwuchskräfte <strong>und</strong><br />
MitarbeiterInnen optimal qualifizieren, beweglich<br />
bleiben, was das Entwickeln, das Umsetzen <strong>und</strong><br />
die Wirksamkeitsprüfung von Hilfen anbelangt,<br />
weiter hilfreiche Netze zwischen öffentlichen <strong>und</strong><br />
frei geme<strong>in</strong>nützigen Akteuren im Quartier knüpfen<br />
- all das, damit das Leben von Mädchen <strong>und</strong><br />
Jungen <strong>in</strong> <strong>und</strong> mit ihren Familien gel<strong>in</strong>gen kann.<br />
E<strong>in</strong>e Voraussetzung für gel<strong>in</strong>gendes Leben ist<br />
das Aufwachsen <strong>in</strong> ges<strong>und</strong>en Verhältnissen.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche mit Armutsrisiko, bildungsfernen<br />
Milieus, Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d am stärksten bedroht, spezifische<br />
Kompetenzen zur Entwicklung von Lebenssouveränität<br />
nicht entfalten zu können.<br />
Prekäre Lebenslagen belasten die erzieherische<br />
Kompetenz von Eltern <strong>und</strong> führen nicht selten<br />
zur K<strong>in</strong>deswohlgefährdung. Hier setzen unsere<br />
E<strong>in</strong>richtungen mit ihren vielfältigen Regel- <strong>und</strong><br />
Notfallhilfen an.In unseren Kitas stehen die<br />
frühk<strong>in</strong>dlichen, thematisch weit ausgefalteten<br />
Bildungsprozesse, e<strong>in</strong>e dazu begleitende Eltern-<br />
(bildungs)arbeit sowie diverse Beratungs- <strong>und</strong><br />
Therapieangebote <strong>in</strong> Kooperation mit Dritten im<br />
Mittelpunkt.<br />
Unsere Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen betreuen<br />
neben den klassischen Hilfeformen zunehmend<br />
Aufträge mit hohem Gefährdungspotential <strong>in</strong><br />
Familien <strong>und</strong> <strong>in</strong>tensivpädagogische Hilfen für<br />
Jugendliche, für die es ungewöhnliche Sett<strong>in</strong>gs<br />
<strong>und</strong> Begleitungskompetenz zu entwickeln gilt.<br />
Die betreuten Wohnformen für Mütter/Väter <strong>und</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, das vielfältige Engagement im Schnittpunkt<br />
zwischen Jugendhilfe <strong>und</strong> Schule sowie<br />
die ambulante Arbeit mit Familien <strong>und</strong> jungen<br />
Erwachsenen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d wachsende<br />
Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>in</strong> unseren E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Die Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung ist auch gerade für<br />
unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen, die <strong>in</strong> Brennpunkten<br />
arbeiten, e<strong>in</strong> zentrales Thema. Nach <strong>der</strong><br />
<strong>Caritas</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte Rastpfuhl hat auch die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte Im Theresienheim Ende 2008<br />
von <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
(DGE) das anspruchsvolle „Fit-Kid-Siegel“ für<br />
k<strong>in</strong>dgerechte, ökologische Ernährungskonzepte<br />
erhalten.<br />
Auch unsere Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen haben<br />
das Thema Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Prävention seit längerem<br />
auf <strong>der</strong> Agenda. In <strong>der</strong> ständigen Aktionsreihe<br />
JugendHilfeLeben ist e<strong>in</strong> weites Spektrum<br />
an Ges<strong>und</strong>heitsthemen aufgegriffen worden. Den<br />
Abschluss <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe bildet im<br />
November 2009 e<strong>in</strong>e Fachtagung mit dem Mitautor<br />
des aktuellen 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendberichts<br />
<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung zu „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Prävention“ (5/2009), Herrn Prof. Dr. Homfeldt.<br />
Die cts-E<strong>in</strong>richtungen liegen offensichtlich mit<br />
dieser thematischen Nase gut im Kurs.<br />
Das Feld <strong>der</strong> frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung, Betreuung<br />
<strong>und</strong> Erziehung wird zurzeit dom<strong>in</strong>iert durch das<br />
Politikziel des <strong>Aus</strong>baus <strong>der</strong> Angebote für unter<br />
3-Jährige. Im Zuge des auch daran anschließenden<br />
Saarländischen Vorschulentwicklungsplans<br />
wird unsere Kita Thomas Morus nach<br />
ökologisch nachhaltigem Umbau <strong>und</strong> <strong>Aus</strong>bau<br />
des Krippenplatzangebotes im Juni 2009 ihre<br />
neuen Pforten öffnen. Die <strong>Caritas</strong> Jugendhilfee<strong>in</strong>richtung<br />
Margaretenstift konnte im Juni 2009<br />
die E<strong>in</strong>weihung <strong>der</strong> neuen Räume für die dann<br />
<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>jährig bestehende Nachmittagsbetreuung<br />
an <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule Kirchbergschule<br />
<strong>in</strong> Saarbrücken feierlich begehen. Die Katholische<br />
Fachschule für Sozialpädagogik GmbH Saarbrücken,<br />
an welcher die cts e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> Drittelbeteiligung<br />
hält, konnte im Oktober 2008 unter beachtlicher<br />
Fach- <strong>und</strong> Politiköffentlichkeit ihre 40-Jahr-<br />
Feier zur <strong>Aus</strong>bildung zukünftiger ErzieherInnen<br />
begehen. Im April 2009 erhielt sie für das gelungene<br />
Zirkus-Kooperationsprojekt mit <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule<br />
Kirchbergschule <strong>in</strong> Saarbrücken den gut<br />
dotierten St. Elisabeth-Preis des DiCV Trier.<br />
Entgelte<br />
Auch im Jugendhilfebereich konnte für 2009<br />
e<strong>in</strong>e pauschale Anhebung <strong>der</strong> Entgelt um 4 Prozent<br />
erreicht werden. Jedoch ist diese Erhöhung<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach den nahezu Nullr<strong>und</strong>en <strong>der</strong><br />
Vorjahre nicht ausreichend, um die tariflichen<br />
Personalkostensteigerungen <strong>der</strong> Jahre 2008 <strong>und</strong><br />
2009 (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Summe r<strong>und</strong> 8 Prozent) sowie die<br />
deutlich gestiegenen Sachkosten abzudecken.<br />
Gesetze<br />
Mit Wirkung zum 01.01. 2009 hat das Land<br />
Saarland e<strong>in</strong> neues K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsgesetz<br />
erlassen, das die bislang gültige Gesetzeslage<br />
zu Krippen- <strong>und</strong> Horterziehung sowie zur vorschulischen<br />
Erziehung zusammenfasst. Neu s<strong>in</strong>d<br />
die Abrechnungsmöglichkeiten hauswirtschaftlicher<br />
Dienste im Personalkostenbereich des Ganztagsangebot<br />
sowie die <strong>der</strong> Fachberatungsleistungen<br />
des Trägers. Dennoch bleibt die F<strong>in</strong>anzierungslage<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Struktur<br />
defizitär.