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129 Politikwissenschaft - DVPW

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Arbeitskreis „Politik und Technik“<br />

1. Bericht über die Frühjahrstagung 2003<br />

Die Frühjahrstagung 2003 des Arbeitskreises Politik und Technik fand statt<br />

zum Thema<br />

108<br />

Technologiepolitik unter den Bedingungen der Globalisierung<br />

vom 9.–10. Mai 2003 in Hagen.<br />

Vor dem Hintergrund einer komplexen Mehrebenenstruktur politischer Koordinierung<br />

von der lokalen bis zur internationalen Ebene stand im Mittelpunkt<br />

des Workshops die Frage, welche Strategien öffentliche und private<br />

Akteure im Hinblick auf die Form und die Effektivität der Koordination und<br />

Steuerung technischer Entwicklungen im Kontext der Globalisierung entwickeln.<br />

Um dieser Frage nachzugehen, wurden drei inhaltliche Schwerpunkte<br />

gesetzt: Nationale und regionale Innovationsstrategien, staatliche<br />

Regulierung technologischer Entwicklungen und Wandel von Staatlichkeit<br />

als Folge der Globalisierung.<br />

Als wesentliche Ergebnisse des Workshops können festgehalten werden,<br />

dass durch die Globalisierung technologische Innovationsprozesse dynamisiert<br />

werden und die Staaten untereinander zunehmend unter Standortkonkurrenz<br />

geraten. Eine wesentliche Voraussetzung für eine internationale<br />

technologische Wettbewerbsfähigkeit ist dabei die Integration nationaler<br />

Sektoren und Regionen in die Weltwirtschaft, wobei feststellbar ist, dass<br />

die Akteure auf regionaler Ebene sich in ihren Strategien verstärkt international<br />

mit unterschiedlichem Erfolg ausrichten.<br />

Unter den Bedingungen der Globalisierung hat die Bedeutung des Nationalstaates<br />

dabei keineswegs ab-, sondern eher noch zugenommen, weil<br />

nationale Technologiepolitik zum einen eine wichtige Rolle in der Unterstützung<br />

von Internationalisierungsbemühungen regionaler Standorte und<br />

Sektoren spielt, zum anderen weil durch Kooperationen mit anderen Staaten<br />

und durch Stimulierung von Formen gesellschaftlicher Selbstregulierung<br />

die regulativen Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.<br />

Der Nationalstaat hat also keineswegs an Handlungsfähigkeit verloren,<br />

sondern als „Manager-Staat“ kommt ihm eine zentrale Bedeutung im<br />

technologischen Innovationsprozess zu. Nationale Besonderheiten, wie<br />

besondere technologische Stärken, unterschiedliche Regulierungsstile und<br />

gesellschaftliche Interessen verhindern, dass sich eine zwischen den Staaten<br />

einheitliche Strategie staatlicher Technologiepolitik entwickelt hat.<br />

Die im Rahmen der Globalisierung feststellbare Ausdifferenzierung von<br />

Handlungsebenen und der zunehmenden internationalen Ausrichtung privater<br />

(wirtschaftlicher wie zivilgesellschaftlicher) Akteure haben nicht nur<br />

Herbst 2003<br />

Nr. <strong>129</strong>

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