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129 Politikwissenschaft - DVPW

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Ad-hoc-Gruppe „Ideelle Grundlagen außenpolitischen<br />

Handelns“<br />

1. Dritte IGAPHA-Arbeitstagung beim <strong>DVPW</strong>-Kongress in Mainz<br />

Beim diesjährigen <strong>DVPW</strong>-Kongress in Mainz bot die Ad-hoc-Gruppe "Ideelle<br />

Grundlagen außenpolitischen Handelns" am Vormittag des letzten Kongresstages<br />

eine Veranstaltung mit dem Titel "Wissenschaft in der Außen-<br />

und internationalen Politik - Analysen ihres Einflusses" an. In Anbetracht<br />

der großen Konkurrenz durch zeitgleich 24 parallel laufende Veranstaltungen<br />

fand die Veranstaltung in deutlich kleinerem Kreise als noch drei Jahre<br />

davor in Halle statt.<br />

Nach einem einführenden Referat von Christoph Weller (INEF/Universität<br />

Duisburg-Essen) stellten Anja Jetschke (Universität Freiburg), Birgit Locher<br />

(wiss. Referentin Landtag Baden-Württemberg/Universität Tübingen) und<br />

Stefanie Sifft (Universität Bremen) sehr gut aufbereitet Ergebnisse dreier<br />

abgeschlossener Fallstudien zu Menschenrechtswandel in Indonesien, zur<br />

Thematisierung von Frauenhandel in der EU und zur Umsetzung von EU-<br />

Gleichstellungsrichtlinien in Großbritannien vor. In allen drei Fällen konnten<br />

die Autorinnen einen Einfluss von "Öffentlichkeit" feststellen, wobei allerdings<br />

jeweils unterschiedliche Konzeptualisierungen von Öffentlichkeit<br />

vorlagen. In diesem Zusammenhang plädierte Matthias Ecker-Ehrhardt (Universität<br />

Bremen) in seinem sehr anregenden Kommentar dafür, im Gegensatz<br />

zu den normativen Konzeptualisierungen von Öffentlichkeit etwa in<br />

Anlehnung an Habermas einen eher pragmatischen Begriff von Öffentlichkeit<br />

zu wählen, der sich an die Vorstellung von Öffentlichkeit als einem Forum<br />

anlehnt, in dem Sprecher vor Publikum einem Rechtfertigungsbedarf<br />

nachkommen. Daran anknüpfend stellt sich dann die Frage, wo es relevante<br />

Öffentlichkeiten im Bereich der Internationalen Beziehungen gibt und<br />

wie diese beschrieben und theoretisch konzeptualisiert werden können. Im<br />

Mittelpunkt der Vorträge der Referentinnen und der nachfolgenden Diskussion<br />

stand neben dem bereits erwähnten Problem der theoretischen<br />

Konzeptualisierung vorrangig die Frage, über welche Wirkungsmechanismen<br />

vermittelt Öffentlichkeit einen Einfluss auf politische Prozesse ausüben<br />

kann und wie dieser methodisch nachgewiesen werden kann. In ihren<br />

empirischen Studien hatten die Autorinnen den Weg der Prozessanalyse<br />

verknüpft mit diskursanalytischen Verfahren gewählt, um eine Wirkung<br />

von Öffentlichkeit aufzeigen zu können.<br />

2. Weiterarbeit der Ad-hoc-Gruppe IGAPHA<br />

Nachdem beim <strong>DVPW</strong>-Kongress nur in kleiner Runde über die Weiterarbeit<br />

der Ad-hoc-Gruppe diskutiert werden konnte, werden sich die SprecherIn-<br />

140<br />

Herbst 2003<br />

Nr. <strong>129</strong>

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