Kieferer Nachrichten - Kiefersfelden
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kende des Theaters hatten für diesen Vormittag Urlaub bei ihren<br />
Arbeitsstellen genommen. Die dargebotene Folge von Kampf- und<br />
Konfliktszenen begeisterte die Zuschauer im Alter von 6 – 15<br />
Jahren. Jugendgerecht sind die Ritterschauspiele trotz haarsträubender<br />
Handlungsführungen durch ihre Verankerung im Glauben<br />
an das Gute. Die Drastik von „Sex and Crime“ entsteht mehr im<br />
Kopf der Betrachter als in den pittoresken und sprachgewaltigen<br />
Szenen auf der barocken Bühne im Theaterbau von 1833.<br />
Die Folge war ein Malwettbewerb, den Rektorin Isolde Raabe<br />
und Ritterschauspiel-Vorstand Philipp Kurz im Frühjahr gemeinsam<br />
in der Schule und in der Gemeinde ausschrieben. Themen<br />
sollten keine der sprichwörtlichen Schwertkämpfe sein, sondern<br />
das Augenmerk auf den ideellen Kern der Ritterschauspiele<br />
lenken. Dieses Märchentheater – eine Spätform des katholischen<br />
Jesuitentheaters – beinhaltet Bühneneffekte wie Seesturm und<br />
Höllenfahrt. Damit ist es auch kurzweiliger als etwa Humperdincks<br />
„Hänsel und Gretel“-Oper und moralisch unbedenklicher als „Snow<br />
White and the Huntsman“.<br />
Die Themen „Helena auf dem Piratenschiff“ und „Die<br />
Hochzeit von Helena und dem König von Britannien“ aus dem<br />
Ritterschauspiel „Helena, Tochter des mächtigen Kaisers Antonius<br />
von Griechenland“ inspirierten zahlreiche SchülerInnen. Wie zu<br />
erwarten war, beteiligten sich weitaus mehr Mädchen als Jungen,<br />
das Thema „Hochzeit“ wurde mehr favorisiert als die „Piraten“. Für<br />
alle Wettbewerbsteilnehmer wurde schnell klar, wie abwechslungsreich<br />
und spannend ein altes Theaterstück sein kann.<br />
Die Siegerinnen aller drei Altersstufen erhielten neben Theaterkarten<br />
für „Helena“ feine Preise: Felicia Schunk (Klasse 2b) einen<br />
Seite 51 – <strong>Kieferer</strong> <strong>Nachrichten</strong> – Nr. 170 · Juli 2012<br />
Klapproller, Melanie Späth (Klasse 3a) ein Waveboard und Carina<br />
Wimmer (Klasse 6a) einen MP 3-Player IPod Nano.<br />
Die Jury bestand aus den Reihen der Lehrerschaft, des Fördervereins<br />
der Ritterschauspiele sowie der Theatergesellschaft als<br />
Veranstalter der Ritterschauspiele.<br />
An einer Fortsetzung sind das Theater und die Schule weiterhin<br />
interessiert. Nach der Entscheidung für das Stück des Spieljahres<br />
2013 im Herbst wird eine neue passende Aktion entwickelt werden.<br />
Rektorin Isolde Raabe regte an, kreative und spielfreudige SchülerInnen<br />
zur Mitwirkung im weltweit einmaligen Dorftheater zu<br />
motivieren. Das ist ein klares Bekenntnis zur lebensbereichernden<br />
Wirkung künstlerischer Praxis.<br />
Ritterspiele beteiligten sich beim Familienfest<br />
Auch beim ersten Familienfest des „Bündnis für Familie<br />
<strong>Kiefersfelden</strong>“ am 16. Juni 2012 im Kohlstatt-Naturpark war die<br />
Theatergesellschaft mit einem Stand präsent.<br />
Hier konnten sich Kinder im ritterlichen Zweikampf erproben<br />
– wohlgemerkt mit den ungefährlichen Holzschwertern, die inzwischen<br />
ein beliebter Geschenkartikel sind.<br />
Spielerisch wurde den jungen Recken und Amazonen der Unterschied<br />
zwischen brutaler Gewalt und dem Schwertkampf als Ritual<br />
einer zivilisierten Konfliktbewältigung vermittelt.<br />
Auftritt in Amerang mit den<br />
Trachtenkindern von Oberaudorf<br />
Am 03. Juni fand in Amerang ein Brauchtumstag statt. An<br />
diesem wirkten unsere Kinder mit den Kindern von Oberaudorf<br />
mit. Eine Woche vorher war mit den Kindern von <strong>Kiefersfelden</strong> und<br />
Oberaudorf zusammen eine Plattlerprobe, damit sie sich darauf<br />
einstellen konnten. Unsere Kinder präsentierten an diesem Tag<br />
schlussendlich gekonnt das Bauernmadl.<br />
Währenddessen die Kinder nicht auftreten mussten, konnten<br />
sie zusammen mit anderen Kindern singen, beim Körbe flechten<br />
zusehen, Kerzen selbst machen und vieles mehr. Den Kindern<br />
bereitete es sehr viel Spaß an all diesen Aktivitäten teilzunehmen,<br />
da sie so etwas nicht kannten, weil dies Dinge sind, die heutzutage<br />
fast nur noch mit Maschinen gemacht werden.<br />
Nach dem anstrengenden Tag bekamen alle Kinder zum Abschluss<br />
ein Eis, da es den ganzen Tag lang heiß war und sie sehr<br />
ins Schwitzen kamen. Bei der Heimfahrt waren alle Kinder fix<br />
und fertig und ihre Jugendleiter dazu. Dieser Tag war zwar sehr<br />
anstrengend, aber auch sehr schön.