SJf_Wettbewerbs_Broschüre_2007 - Die Goldene Sonne am Calanda
SJf_Wettbewerbs_Broschüre_2007 - Die Goldene Sonne am Calanda
SJf_Wettbewerbs_Broschüre_2007 - Die Goldene Sonne am Calanda
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einfluss der Kastration auf die Hauskatze und die daraus folgenden<br />
Verhaltensunterschiede<br />
Im Rahmen einer Maturaarbeit wurde das arttypische Verhalten von acht Katzen und Katern mit<br />
Auslauf in einem ländlichen Dorf erforscht. <strong>Die</strong> Tiere wurden in den Monaten Februar bis April<br />
jeweils <strong>am</strong> Morgen, Mittag und Abend mit der Fokus-Tier-Methode beobachtet. Insges<strong>am</strong>t wurden<br />
3840 Datenpunkte protokolliert und ausgewertet. <strong>Die</strong> beobachteten Tiere wurden für die<br />
Datenanalyse in die folgenden vier Geschlechtsgruppen eingeteilt: Kastraten, nicht kastrierte<br />
Kater, kastrierte Katzen und nicht kastrierte Katzen. Es konnten klare Unterschiede im Verhalten<br />
zwischen Katern und Katzen beobachtet werden. So waren bei den nicht kastrierten Katzen und<br />
Katern die Männchen die Aktiveren in Bezug auf die aufgenommenen Verhaltenselemente. <strong>Die</strong><br />
Kastraten hingegen waren weniger aktiv als die kastrierten Katzen.<br />
Ferner konnte gezeigt werden, dass die Geschlechtsgruppe der kastrierten Kater und Katzen<br />
eindeutig mehr Zeit für die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse aufwendeten als die Unkastrierten.<br />
<strong>Die</strong>se zeigten dafür vermehrt sozialen Kontakt.<br />
<strong>Die</strong>s wird nachweislich durch die Distanzen-Analyse gestützt, denn die kastrierten Weibchen<br />
wurden relativ selten in Anwesenheit eines anderen Artgenossen beobachtet. <strong>Die</strong> unkastrierten,<br />
potenten Kater dagegen waren äusserst oft in Kontakt – zumindest in Sichtkontakt – mit einer<br />
anderen Katze oder einem anderen Kater.<br />
<strong>Die</strong> kastrierten Katzen hatten zwar <strong>am</strong> wenigsten soziale Kontakte, dennoch waren sie die Zweitaktivsten<br />
aller beobachteten Hauskatzen in Bezug auf die Fortbewegung. <strong>Die</strong> Kastraten dagegen<br />
waren <strong>am</strong> wenigsten in Bewegung. <strong>Die</strong> Beobachtungen haben Aussergewöhnliches ergeben:<br />
<strong>Die</strong> Kastraten wiesen die höchste Jaul-Rate auf, gefolgt von den kastrierten Katzen und unkastrierten<br />
Katern. Normalerweise wird dieses Jaulen nur von sexuell aktiven Tieren gezeigt.<br />
Ausserdem zeigten unkastrierte Kater ein reges Spritzharnen, während bei unkastrierten Katzen<br />
dieses Verhalten fast gar nicht beobachtet werden konnte. <strong>Die</strong> kastrierten Katzen und Kastraten<br />
kompensieren das Spritzharnen, das unter anderem zum Markieren des Territoriums dient,<br />
durch vermehrtes Wälzen <strong>am</strong> Boden, Flankenreiben, Kopf- und Kinnreiben oder Krallenwetzen.<br />
Biologie / Umwelt<br />
Nicole Moret<br />
8267 Berlingen<br />
1987<br />
Kantonsschule Kreuzlingen<br />
Würdigung<br />
Nicole Moret ist in ihrer Arbeit der Frage<br />
nachgegangen, ob und wie sich unkastrierte<br />
und kastrierte weibliche und männliche<br />
Katzen in ihren Verhaltensweisen<br />
unterscheiden. Nach einer aufwendigen<br />
Datenerhebung, die viel Geduld und Einsatz<br />
erfordert hatte, konnte sie interessante<br />
Unterschiede zwischen den zwei<br />
Gruppen und Geschlechtern feststellen.<br />
Ihre Resultate hat sie in Bezugnahme von<br />
verschiedenen Informationsquellen in einer<br />
schön gestalteten Arbeit mit hochwertigen<br />
Grafiken und einer klaren Diskussion<br />
präsentiert. Kompliment!<br />
Prädikat<br />
Gut<br />
Expertin<br />
Maja Weilenmann<br />
Wissenschaftliche Assistentin,<br />
Leopard Ecology and Conservatio<br />
Botswana<br />
17