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SJf_Wettbewerbs_Broschüre_2007 - Die Goldene Sonne am Calanda

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Literatur / Philosophie / Gesellschaft<br />

Claudio Gabriel<br />

9242 Oberuzwil<br />

1988<br />

Kantonsschule <strong>am</strong> Burggraben St. Gallen<br />

Würdigung<br />

Mit dieser Arbeit zeigt Claudio Gabriel<br />

wissenschaftliche Neugier und grosse<br />

Eigeninitiative. Er stützt sich dabei nicht<br />

nur auf vorhandene Studien und Modelle,<br />

sondern sucht auch den Kontakt mit<br />

den vom Thema Betroffenen. Durch diese<br />

Interviews gelingt es ihm, Chancen<br />

und Schwierigkeiten des Sterbeprozesses<br />

herauszuarbeiten, die zentralen<br />

Anliegen zu formulieren und sie mit der<br />

Sekundärliteratur in Beziehung zu setzen.<br />

Schliesslich gipfeln seine Ausführungen<br />

in einem griffigen, praxisbezogenen<br />

Konzept. Gratulation zu dieser<br />

gelungenen Arbeit!<br />

Prädikat<br />

Sehr gut<br />

Experte<br />

Thomas Bär<br />

Caritas Zürich, Leiter Fachstelle<br />

„Sterben und Trauern“, Eglisau<br />

36<br />

Der Tod ist nicht das Letzte. Wie sich sieben Menschen mit ihrem nahenden Tod<br />

auseinandersetzen und wie sie dabei begleitet werden können<br />

In meiner Arbeit habe ich mir folgende Fragen gestellt:<br />

– Wie setzen sich sieben Menschen mit ihrem nahenden Sterben auseinander?<br />

– Was hilft ihnen in ihrer schwierigen Situation? Wie können sie darin begleitet werden?<br />

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, habe ich mit sieben Menschen, die an einer tödlichen<br />

Krankheit leiden, über dieses Thema gesprochen. Daraus entstanden sind die Porträts von sieben<br />

Menschen und deren Auseinandersetzung mit dem Sterben. Jede und jeder von ihnen hat<br />

eine ganz eigene Strategie entwickelt, mit dem Sterben umzugehen. Vielen von meinen Gesprächspartnern<br />

hilft ihr Glaube. Er vermittelt ihnen das Gefühl, dass sie, was immer auch passiert,<br />

von Gott beschützt werden. Anderen, mit denen ich gesprochen habe, hilft vor allem ihre<br />

F<strong>am</strong>ilie oder ihr Umfeld, von dem sie sich getragen fühlen. Alle sehen sich mit starken Schmerzen<br />

konfrontiert. Sie haben aber mit ihnen leben gelernt, auch wenn dies manchmal schwierig<br />

ist, da ihnen die fortschreitende Verschlechterung ihres Zustandes und die Ungewissheit, wie<br />

lange sie noch leben dürfen, zu schaffen machen. Trotzdem strahlen alle sieben Menschen auch<br />

eine enorme Kraft aus, die mich sehr beeindruckt hat.<br />

Um die zweite Frage zu beantworten, habe ich mit acht Fachpersonen aus dem betreuenden,<br />

pflegerischen oder medizinischen Bereich gesprochen. In diesen Gesprächen bin ich darauf<br />

gestossen, was in der Begleitung Sterbender vor allem wichtig ist. Anhand ihrer Ideen und der<br />

Bedürfnisse der sieben Betroffenen, die ich besucht habe, erstellte ich ein Konzept mit einigen<br />

Leitlinien zur Begleitung von Sterbenden. Zum Beispiel ist es in der Sterbebegleitung von zentraler<br />

Bedeutung, auf jeden Betroffenen individuell einzugehen und herauszufinden, was ihm<br />

dabei helfen könnte, sein Leben würdevoll abzuschliessen. Wichtig ist auch die Palliativmedizin.<br />

Sie hat nicht zum Ziel, eine Krankheit zu heilen, sondern vor allem Schmerzen zu lindern und so<br />

lange wie möglich eine hohe Lebensqualität zu erhalten.<br />

Für die Pflegenden/Betreuenden ist es nicht einfach, sich von den Sterbenden abzugrenzen. Sie<br />

leiden mit ihnen mit und trauern um sie. <strong>Die</strong> Arbeit im Te<strong>am</strong> erleichtert den Umgang d<strong>am</strong>it, und<br />

eigene kleine Rituale, die sie entwickelt haben, wie zum Beispiel das Gestalten von „Gedenkecken“<br />

für verstorbene Patienten, helfen ihnen ebenso. <strong>Die</strong> meisten meiner Gesprächspartner<br />

haben auch gesagt, dass ihnen die Arbeit mit Sterbenden sehr viel Kraft gebe: „Sterbende<br />

strahlen eine grosse Ruhe aus. Bei der Arbeit mit ihnen begegnen wir dem Geheimnis des<br />

Sterbens und des Lebens nach dem Tod.“

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