SJf_Wettbewerbs_Broschüre_2007 - Die Goldene Sonne am Calanda
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Sandro Nüesch<br />
8956 Killwangen<br />
1987<br />
Satoshi Segawa<br />
5430 Wettingen<br />
1987<br />
Physik / Technik<br />
Carlo Possenti<br />
5452 Oberrohrdorf<br />
1986<br />
Aargauische Kantonsschule Baden<br />
Würdigung<br />
<strong>Die</strong> Arbeit legt eine umfassende, weitgehend<br />
vollständige Analyse für eine Photovoltaikanlage<br />
kombiniert mit effizienter<br />
Stromnutzung in der Kantonsschule vor.<br />
So wird die Schule in der Jahresbilanz<br />
zum elektrischen Selbstversorger. Mit<br />
einem selbst formulierten Verfahren wird<br />
Solarstrahlung recht präzise vorausgesagt.<br />
<strong>Die</strong> sauber dargestellte Arbeit besticht<br />
durch ihre Breite von der technischen<br />
bis zur ökonomischen Analyse.<br />
Besonders hervorzuheben ist der Wille,<br />
dieses Projekt auch in der Realität auf<br />
den Weg zu bringen.<br />
Prädikat<br />
Hervorragend<br />
Sonderpreis<br />
Innovationspreis Stadler Rail AG<br />
Experte<br />
Thomas Nordmann<br />
TNC Consulting AG, Erlenbach<br />
52<br />
Ökonomische und politische Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Solarzellen<br />
Ausgangslage<br />
<strong>Die</strong> Energie ist eines der zentralen Probleme der heutigen Zeit. <strong>Die</strong> bevorstehende Energieknappheit,<br />
wenn Kernkraftwerke vom Netz genommen werden, der „Peak Oil“, welcher zu gewaltigen<br />
Preissteigerungen führen wird, sowie der Klimawandel, welcher erhebliche Folgekosten<br />
verursacht, sind neben vielen anderen die drei grössten Problemquellen. Der Einsatz von erneuerbaren<br />
Energien soll zu einer Lösung beitragen. Wir widmeten uns einem ihrer wichtigsten Vertreter,<br />
der <strong>Sonne</strong>nenergie.<br />
In der Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Solarzellen wird eine Photovoltaikanlage unter energetischen,<br />
wirtschaftlichen und politischen Aspekten untersucht. Als Beispiel wurde dafür die<br />
Kantonsschule Baden gewählt.<br />
Als erstes Modell wird die Produktion einer Photovoltaikanlage geprüft, welche die ges<strong>am</strong>te<br />
Dachfläche der Kantonsschule umfasst. Dafür wird die Solarkonstante mit einer Reihe von Reduktionsfaktoren<br />
multipliziert, welche die Energie des Lichtes auf seinem Weg von der <strong>Sonne</strong><br />
bis zur Solarzelle verkleinert. Bei diesem ersten Modell scheint der Betrieb einer Anlage aber<br />
nicht lohnenswert, denn die Ausgaben überragen die Einnahmen zu stark.<br />
Strategie<br />
Das zweite Modell hat zum Ziel, die Photovoltaikanlage mit schwarzen Zahlen zu betreiben. <strong>Die</strong><br />
bei der Handrechnung gewonnene Einsicht soll dabei helfen. Von nun an werden die Berechnungen<br />
mithilfe einer professionellen Simulation durchgeführt. Das zweite Modell umfasst mehrere<br />
Schritte: Erstens soll der Stromverbrauch der Schule möglichst reduziert werden. Dabei ist<br />
es möglich, rund ein Drittel des Stromes einzusparen und den Verbrauch von ca. 110 000 kWh<br />
auf ca. 70 000 kWh zu drosseln. Zweitens wird die Dachfläche berechnet, welche notwendig<br />
ist, um diesen Strombedarf zu decken. Das Ziel ist, die Kantonsschule Baden in ihrer jährlichen<br />
Bilanz zu einem „Null-Strom-Haushalt“ zu machen. Zusätzlich werden die Solarmodule möglichst<br />
vorteilhaft aufgestellt, so dass die Produktion pro Solarzelle maximal ist. Ein Winkel von 30° sowie<br />
genügend Abstand zwischen den Modulen sind dabei die wichtigsten Massnahmen. <strong>Die</strong><br />
Globalstrahlung auf diese angewinkelte Fläche beträgt in Baden 1221 kWh/m 2 . Durch die<br />
kleinere Anlagenfläche sinken die Investitionskosten sehr stark. Als dritter Schritt muss ein geeignetes<br />
Dach gefunden werden. <strong>Die</strong> für die Stromproduktion benötigte Fläche beträgt ungefähr<br />
600 m 2 , das geeignete Dach der Kantonsschule hat eine Fläche von 1100 m 2 . Vierter und letzter<br />
Schritt der Planung ist die Finanzierungsmethode. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits<br />
eine Finanzierung durch den Kanton, andererseits durch eine Genossenschaft. Bei der zweiten<br />
Variante würden private Anleger in die Photovoltaikanlage investieren. <strong>Die</strong> kostendeckende Vergütung<br />
soll dabei einen Gewinn ermöglichen, welcher den Anlegern wiederum ausbezahlt wird.<br />
Bei diesem Konzept ist die Anlage in privater Hand, die Kantonsschule stellt dabei nur den Platz<br />
auf ihren Dächern zur Verfügung. <strong>Die</strong>se Einsparungen würden der Schule mehr Prestige und<br />
eine mögliche Auszeichnung als Ökogebäude einbringen. Auch würde die Bildungsstätte in ihrer<br />
Funktion als Vorbild für junge Menschen diese Werte glaubwürdig vertreten.<br />
Umsetzung<br />
Das Projekt wird nun umgesetzt. Dazu wird versucht, das Projekt bei einer öffentlichen Veranstaltung<br />
in der Kantonsschule in Anwesenheit von Politikern vorzustellen und anschliessend dem<br />
Kanton Aargau zur Realisierung zu übergeben.