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und Jugendarbeit in Baden-Württemberg - Arbeitsgemeinschaft der ...

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XI<br />

Zu überlegen ist, ob e<strong>in</strong> Ganztagsschulausbau, <strong>der</strong> über die verlässliche Betreuung h<strong>in</strong>aus<br />

systematisch nachhaltigen Bildungsprozesse anregen <strong>und</strong> unterstützen will, nicht e<strong>in</strong> gewisses<br />

Maß an fachlichen <strong>und</strong> professionellen Standards <strong>und</strong> hierfür dann auch systematische<br />

Kooperationsbezüge mit Organisationen wie <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> benötigt.<br />

Dadurch könnte das bisherige Jugendbegleiter-Programm verstärkt die Erfahrungen,<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Ressourcen von Jugendorganisation nutzen <strong>und</strong> so nicht nur auf die<br />

weitaus fragilere Zusammenarbeit mit E<strong>in</strong>zelpersonen auf <strong>der</strong> Basis von E<strong>in</strong>zelverträgen<br />

setzen. Demzufolge wäre dann die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> gefor<strong>der</strong>t, ihren möglichen<br />

Gestaltungsbeitrag für das ganztägige Lernen aktiv zu formulieren.<br />

Teil C: Potenziale<br />

Fragt man nach den Potenzialen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> stecken, so lassen<br />

sich vier verschiedene Dimensionen unterscheiden: Die Bildungs-, die Verantwortungs-,<br />

die Geme<strong>in</strong>schafts- sowie die Integrationspotenziale <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />

Im zehnten Kapitel <strong>der</strong> Expertise werden die bildungsbezogenen Potenziale <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong>s Blickfeld gerückt. Diese können als personale, praktische <strong>und</strong> soziale<br />

Bildung ebenso skizziert werden wie als erfahrungsbasierte, lebensweltlich geprägte Alltagsbildung.<br />

Alltagsbildung umschreibt dabei das, was vor, neben <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Schule an<br />

Bildung geschieht, was jenseits <strong>der</strong> Schulfächer an elementaren Bildungs<strong>in</strong>halten relevant<br />

ist, was über die längste Zeit <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte die wesentliche Quelle <strong>der</strong> Weltaneignung,<br />

<strong>der</strong> Überlieferung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Weitergabe des kulturellen Erbes war. Diese schon<br />

immer vorhandenen, unregulierten Formen des Lernens, des Kompetenzzuwachses <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Weltaneignung, die im Zuge <strong>der</strong> gesellschaftlichen Ausdifferenzierung von eigenständigen<br />

Bildungs<strong>in</strong>stanzen aus dem Blick zu geraten drohen, müssen <strong>in</strong> Anbetracht erodieren<strong>der</strong><br />

Gewissheiten <strong>und</strong> lebensweltlicher Stabilitäten neu entdeckt <strong>und</strong> auf die Tagesordnung<br />

gesetzt werden.<br />

Dabei steht im Vergleich zur Schule weniger das „Beibr<strong>in</strong>gen“ <strong>und</strong> „Belehren“ <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendlichen im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, als vielmehr das selbstentdeckende Lernen, die partizipative<br />

<strong>und</strong> eigenständige Entwicklung von Me<strong>in</strong>ungen, Haltungen <strong>und</strong> Werten, das nicht<strong>in</strong>tendierte<br />

Erlernen von Alltagskompetenzen unter Realbed<strong>in</strong>gungen sowie das konkrete,<br />

aktivierende Tun, beispielsweise durch konkrete Übernahme von sozialer Verantwortung.<br />

Bis vor wenigen Jahren hat sich die Diskussion über K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> als Bildungsarbeit<br />

eher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadium <strong>der</strong> guten Hoffnung, <strong>der</strong> ungeprüft unterstellten Wirkungen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> bee<strong>in</strong>druckenden E<strong>in</strong>zelfälle bewegt. Meist erschöpfte sich die Antwort<br />

auf die Frage <strong>der</strong> Nachweisbarkeit <strong>der</strong> durch K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> erworbenen Kompetenzen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em pauschalen Verweis auf ihre unterstellte Bedeutung. Mittlerweile hat<br />

sich die Lage etwas verbessert: Das Wissen über die erworbenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertig-

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