und Jugendarbeit in Baden-Württemberg - Arbeitsgemeinschaft der ...
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XVII<br />
de Varianten e<strong>in</strong>er möglichen Zukunft <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>: e<strong>in</strong>e Fortschreibungsvariante,<br />
e<strong>in</strong>e Dynamisierungsvariante sowie e<strong>in</strong>e Entwicklungsvariante. Schon<br />
hierüber deutet sich an, dass alle<strong>in</strong> die Tatsache, dass die Anzahl junger Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Bevölkerung zurückgeht, noch ke<strong>in</strong>e unmittelbaren Rückschlüsse auf e<strong>in</strong>en zukünftigen<br />
Bedarf an Strukturen <strong>und</strong> Leistungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> zulässt. Zugespitzt formuliert:<br />
Die Frage nach <strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> kann für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
nicht alle<strong>in</strong> demografisch beantwortet werden, son<strong>der</strong>n muss angesichts <strong>der</strong> noch<br />
ungenutzten Potenziale <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> für die Mitgestaltung des Aufwachsens<br />
<strong>in</strong> öffentlicher Verantwortung vor allem e<strong>in</strong>e fachliche <strong>und</strong> politische Antwort f<strong>in</strong>den.<br />
Beantwortet man die Frage nach <strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />
schlichten „Weiter so!“, dann wäre laut <strong>der</strong> berechneten „Fortschreibungsvariante“ <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Projektion des Status Quo <strong>in</strong>s Jahr 2020 <strong>in</strong> den kommenden Jahren mit e<strong>in</strong>em Rückgang<br />
<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Aufwendungen für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> um etwa 17 Prozent<br />
zu rechnen. Diese Reduzierungen würden aller Voraussicht nach vor allem <strong>in</strong> den<br />
kommunalen Jugendhilfeetats zum Ausdruck kommen. Fällt die Antwort h<strong>in</strong>gegen so aus,<br />
dass – wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> entwickelten „Dynamisierungsvariante“ zugr<strong>und</strong>e gelegt – bei e<strong>in</strong>er<br />
rückläufigen Anzahl junger Menschen die f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen im System <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> bleiben, um so <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> neue Perspektiven zu eröffnen,<br />
so würden sich die f<strong>in</strong>anziellen Spielräume für die anstehenden Zukunftsaufgaben<br />
<strong>und</strong> -projekte <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> e<strong>in</strong>deutig erhöhen. Zu<br />
viel versprechen darf man sich hiervor allerd<strong>in</strong>gs nicht. Gel<strong>in</strong>gt es nämlich vor allem auf<br />
<strong>der</strong> kommunalen Ebene, die vorhandenen f<strong>in</strong>anziellen Mittel im System zu halten, so wäre<br />
im Jahre 2020 gerade e<strong>in</strong>mal <strong>der</strong> Durchschnitt des Ausgabenniveaus <strong>der</strong> westdeutschen<br />
B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> im Jahre 2007 erreicht.<br />
Wenn von Zukunftsprojekten für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> die<br />
Rede ist, so werden im Rahmen <strong>der</strong> „Entwicklungsvariante“ mit <strong>der</strong> Gestaltung von lokalen<br />
<strong>und</strong> regionalen Bildungslandschaften im ländlichen Raum sowie e<strong>in</strong>er Beteiligung am<br />
Ausbau <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Landesregierung geplanten ganztägigen Bildungsangebote <strong>in</strong> Form<br />
von Ganztagsschulen zwei konkrete Vorhaben benannt <strong>und</strong> mit Blick auf den möglicherweise<br />
zu erwartenden Investitionsbedarf berechnet. Bei allen Vorbehalten <strong>und</strong> Ungenauigkeiten<br />
mit Blick auf die getroffenen Annahmen könnte für den Aufbau <strong>der</strong> lokalen Bildungslandschaften<br />
zusätzliche Mittel <strong>in</strong> Höhe von 4 Mio. EUR bis 2020 für vor allem den<br />
ländlichen Raum notwendig werden. Der Ausbau <strong>der</strong> ganztägigen Bildungsangebote für<br />
die Gestaltung e<strong>in</strong>er ambitionierten erweiterten Bildungs<strong>in</strong>frastruktur an den Ganztagsschulen<br />
jenseits des Unterrichts könnte <strong>in</strong> den nächsten Jahren e<strong>in</strong>en zusätzlichen F<strong>in</strong>anzbedarf<br />
von 22 Mio. EUR pro Jahr nach sich ziehen. Damit würde die K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
<strong>der</strong> Zukunft jedoch e<strong>in</strong>e deutlich verän<strong>der</strong>te Rolle im Aufwachsen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
Jugendlichen mit Blick auf die Bildungs-, Verantwortungs-, Geme<strong>in</strong>schafts- <strong>und</strong> Integrationspotenziale<br />
e<strong>in</strong>nehmen.