Mit Innovationen durch die Krise - Wirtschaftsnachrichten
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Engagierte Wirtin<br />
mit großem Herz<br />
Vorausschauend und nachhaltig planen ist<br />
<strong>die</strong> Basis, doch nur das Tun bringt<br />
schlussendlich ans Ziel. Und deshalb<br />
greift sie mit beiden Händen zu, wenn es darum<br />
geht, etwas zu bewegen. Petra Nocker-<br />
Schwarzenbacher kennt schon von Kindesbeinen<br />
an, was es bedeutet, mit und von einem<br />
Gastro-Betrieb zu leben. Schließlich ist<br />
sie in einer Familie aufgewachsen, in der immer<br />
der Gast einen hohen Stellenwert hatte.<br />
Und: „In der es immer Wirtinnen gab“, erzählt<br />
sie und fügt lachend hinzu: „Gestandene<br />
Wirtsweiber“. Und das waren schon<br />
ihre Großmutter im besten Sinne des Wortes<br />
und auch <strong>die</strong> Mutter, <strong>die</strong> schon in den 70er-<br />
Jahren mit dem ersten boomenden Tanzcafé<br />
in St. Johann Geschichte schrieb.<br />
Wer heute vor dem Brückenwirt-Tennhof<br />
steht, hat keine Vorstellung mehr, dass das<br />
gepflegte Hotel mit seinem wohl <strong>durch</strong>dachten<br />
Wellnessbereich einst ein altes Dorfgasthaus<br />
mit anschließendem Wirtschaftsgebäude<br />
und dem Stall war. Ursprünglich aufgeteilt<br />
auf <strong>die</strong> Geschwister, ist heute alles<br />
fest in einer Hand. „Ich war 28 Jahre, als ich<br />
den Schritt in <strong>die</strong> Selbstständigkeit wagte“,<br />
sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher. „Es<br />
war tatsächlich ein Abenteuer, denn der<br />
Landgasthof Brückenwirt war sowohl baulich<br />
als auch wirtschaftlich nicht mehr attraktiv.<br />
Aber ich hatte <strong>die</strong> Ausbildung, <strong>die</strong><br />
Praxis im In- und Ausland und neben meinem<br />
Willen und den Glauben an das, was ich<br />
leisten kann, auch <strong>die</strong> wertvolle Unterstützung<br />
meiner Familie.“<br />
Und so startete <strong>die</strong> junge, ehrgeizige Frau<br />
unter einem sehr guten Stern. Dass er aber<br />
heute noch heller leuchtet, dafür ist <strong>die</strong> Kombination<br />
aus ihrer strengen Hand und ihrer<br />
grundsozialen Einstellung verantwortlich.<br />
„Ich erwarte von meinen <strong>Mit</strong>arbeitern viel.<br />
Dafür bekommen sie auch von mir absolute<br />
Loyalität zurück. Wir sind ein sehr gut ein-<br />
gespieltes Team und das ist mit ein ganz<br />
wichtiger Faktor für unseren Erfolg.“ Der<br />
Brückenwirt ist heute ein moderner Betrieb<br />
mit 110 Betten, in dem sich Business-Gäste<br />
ebenso wohlfühlen wie Familien, Singles<br />
und Senioren. „Wir haben uns keinen Stempel<br />
aufdrücken lassen, sondern immer dafür<br />
gesorgt, dass uns der Spagat gelingt, jedem<br />
Gast ein gemütliches Heim auf Zeit zu gestalten“,<br />
sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher.<br />
„Man braucht natürlich schon Geduld<br />
und Konsequenz und so manchen kleinen<br />
Trick, um neue Dinge zu etablieren. Aber es<br />
gelingt und bringt auf Dauer richtig Erfolg“,<br />
so <strong>die</strong> Wirtin mit Leib und Seele.<br />
Trotz ihres hohen beruflichen Einsatzes hat<br />
<strong>die</strong> tatkräftige Frau auch als Vizebürgermeis-<br />
GESCHÄFTSREISE<br />
Ein Hotel, viel Atmosphäre, bestens gelaunte <strong>Mit</strong>arbeiter und eine Chefin, <strong>die</strong> alles fest im Griff hat. Die<br />
Handschrift von Petra Nocker-Schwarzenbacher prägt den Brückenwirt in St. Johann im Pongau. Als Ver-<br />
treterin des Bundesspartenobmanns Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKO will sie ihre Erfahrung<br />
weitergeben. Von Andrea Hinterseer<br />
Petra Nocker-Schwarzenbacher bringt ihre Erfahrungen als erfolgreiche Unternehmerin in<br />
ihre Arbeit in der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft ein. Foto: Luigi Caputo<br />
terin im Ort mitgestaltet und ist nun das<br />
zweite Jahr Stellvertreterin von Bundessparten-Obmann<br />
Hans Schenner in der WKO.<br />
„Weil ich etwas bewegen möchte“, sagt sie.<br />
„Es gibt so einiges, was nach einer Veränderung<br />
schreit. Zum Beispiel <strong>die</strong> Einführung<br />
eines Dienstleistungsschecks. Denn es muss<br />
endlich eine Lösung gefunden werden, <strong>die</strong><br />
Bürokratie beim Thema ,Aushilfen zu Spitzenzeiten’<br />
auf ein möglichstes Mindestmaß<br />
zu reduzieren.“ Generell sieht Petra Nocker-<br />
Schwarzenbacher einen wichtigen Teil ihrer<br />
Arbeit in der Pflege eines guten Images. „Es<br />
gibt so viele Beispiele, dass Arbeiten im Tourismus<br />
Freude bereitet. Das müssen wir mehr<br />
nach außen tragen.“ Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2012 43