Mit Innovationen durch die Krise - Wirtschaftsnachrichten
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BAUWIRTSCHAFT<br />
Wasser auf den Steinen<br />
Die Gemeinde Pfarrkirchen gelangte vor<br />
einiger Zeit in <strong>die</strong> Schlagzeilen. Kolibakterien<br />
haben das Grundwasser verseucht,<br />
als Erregerquelle wird Jauche vermutet, <strong>die</strong><br />
auf das gefrorene Feld aufgebracht wurde.<br />
Das Beispiel zeigt auf drastische Weise, was<br />
passieren kann, wenn Oberflächenwasser<br />
nicht über sogenannte aktive Bodenkörper gereinigt<br />
werden. Wiesen könnten <strong>die</strong>se Aufgaben<br />
übernehmen, doch <strong>die</strong> Grundstückspreise<br />
in bewohnten oder Industrie- und Gewerbegebieten<br />
sind zu teuer, um <strong>die</strong>se Aufgabe zu<br />
übernehmen. Zudem muss dort Parkraum geschaffen<br />
werden. Verschmutzungspartikel, <strong>die</strong><br />
von Reifenabrieb, Flüssigkeitsverlust von<br />
Fahrzeugen oder Streusalz herrühren, müssen<br />
anders entsorgt werden. Die Firma Arthofer<br />
aus Hartkirchen hat sich darüber Gedanken<br />
gemacht. Sie hat ruhende Verkehrsflächen wie<br />
Parkplätze als ideale Sickerfläche identifiziert<br />
und lässt mit einer Innovation namens<br />
„TopGMS“ aufhorchen.<br />
Schont <strong>die</strong> Umwelt und schaut gut aus<br />
Will man ruhende Verkehrsflächen als Sickerfläche<br />
nutzen, muss man 30 Zentimeter<br />
starke sogenannte „aktive Bodenkörper“ verdichten,<br />
also Humus. Doch <strong>die</strong>sen zu befahren<br />
würde bei Regen große Probleme verursachen.<br />
„GMS“ steht für Grünmuldenstein<br />
und ist seit 15 Jahren erfolgreich im Programm<br />
von Arthofer. Die Steine sind exakt<br />
<strong>die</strong>se verlangten 30 Zentimeter hoch und<br />
verfügen über ein Kammersystem, das dem<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2012<br />
Eine Produktinnovation aus dem Hause Hans Arthofer macht Sicker-<br />
mulden überflüssig, damit werden häufige Fehler in der Ausführung<br />
<strong>die</strong>ser Mulden vermieden. Fehler, <strong>die</strong> sich auf das Trinkwasser aus-<br />
wirken könnten.<br />
aktiven Bodenkörper eine ideale Behausung<br />
bietet. Darin kann sattes Grün wachsen und<br />
der ästhetische Anspruch erfüllt werden. <strong>Mit</strong><br />
„TopGMS“ setzen <strong>die</strong> Pflasterspezialisten<br />
noch eines drauf. Die neue Produktlinie ist<br />
aus einem speziellen Kunststoff, der aufgrund<br />
seiner eigenen Wabenform schmalere<br />
Stege ermöglicht und so den Grünanteil auf<br />
79 Prozent erhöht. Die Waben leiten den<br />
Druck des Fahrzeugs sanft weiter, ohne dass<br />
<strong>die</strong> Humusschicht beschädigt wird. Das System<br />
wurde gemeinsam mit der Uni Innsbruck<br />
entwickelt.<br />
Mehr Grün am Parkplatz<br />
Ein weiterer Vorteil von „TopGMS“<br />
liegt in der Auswechselbarkeit.<br />
Wird ein Stein im System <strong>durch</strong><br />
unsachgemäße Benutzung<br />
zerstört,<br />
kann<br />
er innerhalb<br />
einer<br />
Minute<br />
<strong>durch</strong><br />
ein<br />
neues<br />
Element<br />
ersetzt<br />
werden.<br />
Dazu wurde ein eigener<br />
GMS-Zieher<br />
entwickelt, der zugleich benutzt<br />
werden kann, um Proben<br />
zu ziehen und <strong>die</strong> Sickerfläche auf<br />
ihre Grenzwerte zu testen. Ein Arbeitsschritt<br />
der mit herkömmlichen Systemen weitaus<br />
komplexer und zeitaufwendiger war. Natürlich<br />
spielt auch das geringere Gewicht eine<br />
Rolle. Während Betonsteine schwer und da<strong>durch</strong><br />
im Transport begrenzt waren, können<br />
heute weit mehr Steine bewegt werden, da<br />
das Gewicht nur mehr eine untergeordnete<br />
Rolle spielt. Auch das schont <strong>die</strong> Umwelt<br />
und zwar bereits beim Transport. Die Produktinnovation<br />
übererfüllt das umfassende<br />
Normen- und<br />
Regel-<br />
werk<br />
zum<br />
Thema.<br />
„TopGMS“ ist<br />
damit „Wasser<br />
auf den Steinen“<br />
der Firma Hans<br />
Arthofer. Ü<br />
Schaut gut aus und hat zudem eine<br />
Menge Vorteile: das Top-GMS-System<br />
auf Kunststoffbasis, das Funktion<br />
und Form perfekt vereint.<br />
Fotos: Arthofer