Strategien zur Unfallvermeidung auf den Straßen ... - SafeTrucks.ca
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Unfallgeschehen<br />
Jeroen van Dorp, ANWB – Royal Dutch Touring Club,<br />
Den Haag (Niederlande)<br />
„In <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> gibt es 16,6 Millionen Einwohner, 13,6 Millionen<br />
Radfahrer und 18 Millionen Fahrräder. Wir haben eine lange Radfahr-<br />
Tradition und Radfahrer sind <strong>auf</strong> allen <strong>Straßen</strong> und Plätzen in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />
überall und jederzeit Bestandteil des <strong>Straßen</strong>verkehrs. Das ist gut für unsere Umwelt,<br />
reduziert <strong>den</strong> Kraftstoffverbrauch und stärkt nicht zuletzt das allgemeine Gesundheitsniveau. Aber<br />
es gibt auch die Kehrseite der Medaille: 2008 waren von <strong>den</strong> 720 tödlich im <strong>Straßen</strong>verkehr Verunglückten<br />
145 Radfahrer, also 21 Prozent. Das ist somit der größte Anteil aller im <strong>Straßen</strong>verkehr<br />
innerhalb der 27 EU-Mitgliedstaaten getöteten Radfahrer. In ihren „Leitlinien für die Politik im Bereich<br />
der Verkehrssicherheit 2011 bis 2020“ hat die Europäische Kommission sieben strategische<br />
Ziele defi niert. Darunter fi n<strong>den</strong> sich die verbesserte Verkehrserziehung und Schulung der <strong>Straßen</strong>nutzer,<br />
die verstärkte Überwachung der Einhaltung der <strong>Straßen</strong>regeln, eine sicherere <strong>Straßen</strong>infrastruktur<br />
sowie der bessere Schutz der schwächerer <strong>Straßen</strong>verkehrsteilnehmer. Im Rahmen dieser<br />
Zielsetzungen entwickelten wir in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> eine zweiseitige Herangehensweise, um die<br />
Situation speziell für Radfahrer zu verbessern: Anpassung und Schaffung einer Infrastruktur, eines<br />
Verkehrssystems und einer Rechtsgrundlage, welche die Unterschiede zwischen allen Verkehrsteilnehmern<br />
berücksichtigen; Beteiligung jedes einzelnen Teilnehmers an diesem Prozess und Ausstattung<br />
mit <strong>den</strong> erforderlichen Werkzeugen <strong>zur</strong> Wahrnehmung dieser Rolle.“<br />
25<br />
Unfallgegner innerorts tödlich verletzter Fußgänger<br />
in Deutschland 2009<br />
Innerorts (n=391)<br />
Andere Teilnehmer<br />
5 %<br />
<strong>Straßen</strong>bahn<br />
6 %<br />
Fahrrad<br />
2 %<br />
Güterkraftfahrzeug<br />
20 %<br />
Kraftomnibus<br />
2 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
motorisiertes Zweirad<br />
3 %<br />
Pkw<br />
61%<br />
27<br />
Unfallgegner innerorts tödlich verletzter Radfahrer<br />
in Deutschland 2009<br />
Innerorts (n=245)<br />
Fußgänger<br />
1,63 %<br />
<strong>Straßen</strong>bahn<br />
3,27 %<br />
Fahrrad<br />
2,86 %<br />
Landwirtschafliche<br />
Zugmaschinen<br />
0,82 %<br />
Güterkraftfahrzeug<br />
21,63 %<br />
Kraftomnibus<br />
2,86 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Andere Teilnehmer<br />
0,82 %<br />
motorisiertes Zweirad<br />
1,22 %<br />
Alleinunfall<br />
27,35 %<br />
Pkw<br />
37,55 %<br />
in Deutschland getöteten Verkehrsteilnehmer<br />
beträgt der Anteil der Senioren ab 65<br />
Jahren inzwischen 27 Prozent und ist damit<br />
um 7 Prozent größer als deren Anteil an<br />
der Gesamtbevölkerung.<br />
Im Hinblick <strong>auf</strong> die Wahrnehmungs-<br />
und Leistungsfähigkeit im <strong>Straßen</strong>verkehr<br />
sowie <strong>den</strong> allgemeinen Gesundheitszustand<br />
wird die Gruppe der älteren<br />
Verkehrsteilnehmer als sehr inhomogen<br />
bezeichnet. Generell nimmt jedoch die<br />
physische Widerstandsfähigkeit des<br />
Menschen bei Unfallbelastungen mit<br />
zunehmendem Alter deutlich ab. Da<br />
ältere Menschen häufiger als so genannte<br />
„ungeschützte“ Fußgänger und Radfahrer<br />
am <strong>Straßen</strong>verkehr teilnehmen, sind sie<br />
einem relativ großen Risiko ausgesetzt, bei<br />
Unfällen schwer verletzt oder gar getötet<br />
zu wer<strong>den</strong> (Schaubild 23). Sowohl bei <strong>den</strong><br />
verunglückten als auch bei <strong>den</strong> getöteten<br />
Senioren ab 65 Jahren betrug der Anteil<br />
der Fußgänger und Radfahrer zusammen<br />
über 50 Prozent. Gegenüber dem Allzeithoch<br />
im Jahre 1978 ist die Zahl der als<br />
26<br />
Unfallgegner außerorts tödlich verletzter Fußgänger<br />
in Deutschland 2009<br />
Außerorts (n=120)<br />
Andere Teilnehmer<br />
3,33 %<br />
<strong>Straßen</strong>bahn<br />
0,0 %<br />
Fahrrad<br />
0,83 %<br />
Güterkraftfahrzeug<br />
10,83 %<br />
Kraftomnibus<br />
2,5 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
motorisiertes Zweirad<br />
3,33 %<br />
Pkw<br />
78,33%<br />
28<br />
Unfallgegner außerorts tödlich verletzter Radfahrer<br />
in Deutschland 2009<br />
Außerorts (n=189)<br />
Fußgänger<br />
0,53 %<br />
Fahrrad<br />
2,12 %<br />
Landwirtschafliche<br />
Zugmaschinen<br />
2,12 %<br />
Güterkraftfahrzeug<br />
13,76 %<br />
Kraftomnibus<br />
0,53 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Andere Teilnehmer<br />
1,59 %<br />
motorisiertes Zweirad<br />
2,12 %<br />
Alleinunfall<br />
21,16 %<br />
Pkw<br />
56,08 %