Strategien zur Unfallvermeidung auf den Straßen ... - SafeTrucks.ca

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Fahrzeugsicherheit 42 Zweirädrige Fahrzeuge a l l e r A r t bedürfen aufgrund ihrer schmalen Silhouette und dem geringen Schutz ihrer Fahrer gleichermaßen der Ausrüstung mit hochwirksamen aktiven und passiven lichttechnischen Einrichtungen. Überblick und Ansatz für eine mögliche Neudisposition: E - B i k e s bei elektromotorischem Antrieb Kinderfahrrad Straßenwettkampfrad ( 11 kg) Geländewettkampfrad ( 13 kg) Fahrrad Pedelec Leicht- mofa Mofa Klein- kraftrad Kraftrad Legende: Spannungsquelle Scheinwerfer SW mit Tagfahrl.- Funktion Batterie / Lichtmaschine Batterie / Tretkurbel-Generator Zur Disposition stehende LTEs dass ein Pedelec aufgrund seines gegenüber dem Fahrrad größeren Gewichts nach entladungsbedingter Abschaltung des Unterstützungsantriebs (Hilfsmotors) ohnehin nicht über eine längere Strecke/ Zeit lediglich mit Muskelkraft weiter im Straßenverkehr bewegt wird. VISION FÜR DIE KÜNFTIGE VOLLWERTIGE AUSRÜSTUNG VON FAHRRÄDERN MIT HOCHWIRKSAMEN LICHT TECHNISCHEN EINRICHTUNGEN Bei der Weiterentwicklung permanent verfügbarer Spannungsquellen (Lichtmaschinen) zum Beispiel in Form heute üblicher hocheffizienter Nabendynamos gab es in den letzten Jahren signifikante Fortschritte. Diese Nabendynamos verfügen über einen inzwischen nicht mehr spürbaren Tretwiderstand. Auch am Tag können sie damit so viel Dauerenergie zur Verfügung stellen, dass – in Verbindung mit der hochwirksamen, gleichzeitig aber sehr verbrauchsarmen LED-Technik für Lichtquellen – an Fahrrädern künftig die Verwendung auch weiterer lichttechnischer Einrichtungen mit Signalfunktion grundsätzlich möglich ist. A k t i v e LTEs Schlussleuchte Bremsleuchte (Naben-)Dynamo Fahrtrichtungsanzeiger wahlweise Batterien / Akkus Fahrradbeleuchtungsvorschriften § 67 StVZO (Seitenmark.leuchten) Rückstrahler vorn Rückstrahler hinten Diese Vision (Schaubild 42) ist natürlich insbesondere auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung auf dem Fahrradmarkt zu sehen. Nicht nur, dass sich das Fahrrad zunehmender Beliebtheit erfreut, künftig werden immer mehr auch so genannte E-Bikes eine Rolle spielen. Während für die rein optisch oft kaum von den „Fahrrad-stämmigen“ Pedelecs zu unterscheidenden schnelleren E-Bikes die lichttechnischen Einrichtungen gemäß den einschlägigen EU-Vorschriften für zwei-, drei- und leichte vierrädrige Kfz angebracht sein müssen, würde es für Pedelecs und die große Zahl konventioneller Fahrräder (also ohne Trethilfe) bei einer fortgesetzt „minderwertigeren“ Ausstattung mit weniger Sicherheit bleiben. Nicht zuletzt zeichnet sich schon heute ab, dass bei Verfügbarkeit einer permanenten Spannungsquelle nicht nur all die für die Sicherheit wichtigen, fest angebrachten aktiven lichttechnischen Einrichtungen zuverlässig und ausreichend mit Strom versorgt werden können, sondern dass sich überdies Valenzen ergeben, auch mobile Telefone, Musik-Player und Navigationsgeräte während der Fahrt mit dem Fahrrad permanent zu betreiben. P a s s i v e LTEs Großflächenrückstrahler obligatorisch + fest angebracht fakultativ + fest angebracht Fahrradbeleuchtungsvorschriften 93/92/EWG Pedalrückstrahler Rückstral. Mittel am V+H-Rad Seitl. Rückstrahler MEHR SICHERHEIT AUCH DURCH PASSIVE ELEMENTE Beispiel obligatorisch + bei Bedarf abnehmbar fakultativ + bei Bedarf abnehmbar Auch wenn gerade im Bereich der aktiven lichttechnischen Einrichtungen zunehmend augenfällige Fortschritte zu verzeichnen sind, muss auch immer wieder auf die besondere Bedeutung hingewiesen werden, die den passiven Einrichtungen – insbesondere für die seitliche Kenntlichmachung – zukommt. Ausgestattet mit gelben Rückstrahlern an den Rädern, weißen Reflexstreifen an den Reifen oder weißen retroreflektierenden Speichen beziehungsweise Speichenclips in Verbindung mit den nach vorn und hinten wirkenden Rückstrahlern (auch an den Pedalen) ist ein Radfahrer insbesondere im Querungsverkehr bestens und eindeutig kenntlich gemacht – nämlich als einer der schwächeren Verkehrsteilnehmer. Nicht vorgeschrieben, aber sehr zu empfehlen sind zusätzliche retroreflektierende Elemente beziehungsweise (Blink-) Leuchten an der Bekleidung des Radfahrers. Reflektoren an den Fahrradtaschen erhöhen die Sichtbarkeit des Fahrrades im Straßenverkehr zusätzlich.
Bau- und Ausrüstungsvorschriften für Fahrräder Für fast alle Kategorien von Kraftfahrzeugen und deren Anhänger existieren inzwischen EU- Rahmen- und Einzelrichtlinien, in denen die Anforderungen an den Bau und die Ausrüstung dieser Fahrzeuge festgeschrieben sind. Dieses Regelwerk liegt der Prüfung neuer Fahrzeugtypen zugrunde. Auf der Grundlage des Nachweises über die Erfüllung des umfangreichen Regelwerkes wird dem Hersteller eine Typgenehmigung erteilt, die Voraussetzung für die serienmäßige Fertigung und den anschließenden Verkauf beziehungsweise das In-Verkehr-Bringen der Fahrzeuge ist. Anders bei den Fahrrädern: Hier existiert kein derartiges Typgenehmigungsverfahren. Mit der EU-Richtlinie 2001/95/EG über Als einschlägige Normen kommen zur Anwendung (Auswahl): die allgemeine Produktsicherheit gibt es jedoch eine allgemeine Verpfl ichtung zur Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutzniveaus – mit der Maßgabe für alle Wirtschaftsteilnehmer, nur sichere Produkte in Verkehr zu bringen. Der Nachweis, dass die einschlägigen Produktsicherheitsanforderungen erfüllt sind, wird heute grundsätzlich durch eine von den zuständigen Behörden anerkannte unabhängige (Selbst-)Zertifi zierung erbracht. In diesem Verfahren werden auch alle einschlägigen Normen und Sicherheitsstandards festgeschrieben, auf deren Grundlage die Herstellung und Prüfung der einzelnen Fahrradkomponenten zu erfolgen hat. DIN EN 1078 2006–03 Helme für Radfahrer und für Benutzer von Skateboards und Rollschuhen DIN EN 14344 2004–11 Artikel für Säuglinge und Kleinkinder – Kindersitze für Fahrräder – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 14764 2006–03 City- und Trekking-Fahrräder – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 14765 2006–09 Kinderfahrräder – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 14766 2006–09 Geländefahrräder (Mountainbikes) – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 14781 2006–03 Rennräder – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 15194 2005–05 Fahrräder – Elektromotorisch unterstützte Räder – EPAC Fahrräder E DIN EN 15918 Entwurf Fahrräder – Anhänger – Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren ISO 4210 Fahrräder – Sicherheitstechnische Anforderungen an Fahrräder ISO 6742–1 Fahrräder; Beleuchtung und refl ektierende Einrichtungen; Photometrische und physikalische Anforderungen; Teil 1: Beleuchtung ISO 6742–2 Fahrräder; Beleuchtung und refl ektierende Einrichtungen; Photometrische und physikalische Anforderungen; Teil 2: Refl ekt. Einrichtungen ISO 8098 Fahrräder – Sicherheitstechnische Anforderungen für Kinderfahrräder Mit der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller die Konformität des Produktes mit den zutre� enden EU-Richtlinien und die Einhaltung der darin festgelegten grundlegenden Anforderungen. Während frühere Fahrradnormen in wei ten Kreisen von Handel und Industrie belächelt wurden, weil die darin festgeschriebenen Mindestanforderungen viel zu gering waren und ein aktuelles Qualitätsfahrrad schon damals oft deutlich mehr konnte als in der Norm verlangt, sind jetzt erste aktuelle Normen des europäischen Normungsverbandes CEN in Anwendung. Mit Veröffentlichung dieser Normen sind diese gemäß der Produktsicherheits-Richtlinie 2001/95/ EG Stand von Wissenschaft und Technik und daher europaweit in jedem Fall zu berücksichtigen – unabhängig davon, ob diese Normen in nationales Recht übernommen wurden oder nicht. In vielen Ländern laufen die Normen parallel zu Gesetzen und Verordnungen und sind daher nicht unmittelbar bindend. So auch in Deutschland: Hier sind in Teil 3 der StVZO (Andere Straßenfahrzeuge) für Fahrräder die Paragrafen 64 (Lenkeinrichtung), 64a (Schallzeichen), 65 (Bremsen) und 67 (Lichttechnische Einrichtungen) maßgebend. Das bisherige Ergebnis der Arbeit des Normungsgremiums CEN TC 333 Cycles stellt die Kompromisse dar, auf die man sich verständigen konnte. Während sich die „Sicherheits-Anforderungen und Testmethoden“ mit den Last tragenden Teilen befassen, wurde zum Beispiel die Problematik der scharfen Außenkanten nicht berücksichtigt. Ausgespart wurde bislang auch das sensible Thema Beleuchtung, bei dem bekanntermaßen europaweit sehr große Unterschiede bestehen. Selbiges gilt auch für die Bremswirkungsprüfung: Im Süden Europas werden Mess zyklen auf der Straße durchgeführt, in Deutschland dominieren jedoch Maschinentests, dementsprechend wurden beide Testformen in den Normen mit annähernd gleichen Anforderungen aufgenommen. Die Tests beinhalten nicht nur die maximale Bremswirkung im Trockenen, sondern auch bei Nässe. Spezielle Versuche sollen dem Nachlassen der Bremswirkung, dem so genannten Fading, insbesondere bei den dafür empfi ndlichen Trommel- und Scheibenbremsen nachspüren. Die Konformität von Produkten mit den CEN-Normen und der Nachweis darüber ist ein Schritt zur Vollendung des europäischen Binnenmarktes. Denn in der Vergangenheit gab es durchaus Handelsbarrieren – in der Form, dass ein Container mit Fahrrädern in einem Land nicht entladen werden konnte, weil die Prüfungen gemäß der nationalen Norm nicht im dafür akkreditierten Labor durchgeführt wurden. 50 | 51
Seite 1 und 2: DEKRA Automobil GmbH VERKEHRSSICHER
Seite 3 und 4: Sicherheit braucht Köpfchen In der
Seite 5 und 6: Rücksichtnahme im Straßenverkehr
Seite 7 und 8: — 2 Entwicklung getöteter Verkeh
Seite 9 und 10: und die Häl� e der getöteten Ra
Seite 11 und 12: — te 20 auf 28 Prozent im Jahr 20
Seite 13 und 14: eläuft sich auf 2.395, das sind 6,
Seite 15 und 16: stellen mitunter ein Sichthindernis
Seite 17 und 18: Crashtest 2010 von DEKRA und AXA Wi
Seite 19 und 20: Auch Landstraßen bergen aufgrund d
Seite 21 und 22: erforderlich sind also zielgruppeno
Seite 23 und 24: 24 Historische Entwicklung der als
Seite 25 und 26: Fußgänger und Radfahrer getötete
Seite 27 und 28: Beispiel 2 FUSSGÄNGER BETRITT BEI
Seite 29 und 30: Beispiel 4 LKW-FAHRER ÜBERSIEHT BE
Seite 31 und 32: Nach der in der Einleitung bereits
Seite 33 und 34: 36 Fehlverhalten der Fußgänger im
Seite 35 und 36: werden, sich in andere Verkehrsteil
Seite 37 und 38: Franceso Mazzone, Automobile Club d
Seite 39 und 40: seine Absicht zeigt, dies zu tun, V
Seite 41 und 42: Entfernung erkennbar sind und schw
Seite 43 und 44: ei Nacht fast ausschließlich durch
Seite 45 und 46: tionsdauer 1,2 Sekunden und die mit
Seite 47 und 48: Wirkungsweise des dynamischen Kurve
Seite 49: vorbildlich zu sein, denn fast jede
Seite 53 und 54: Gesetze der Physik Entsprechend den
Seite 55 und 56: Verfügung stehenden Deformationswe
Seite 57 und 58: elektronischer Assistenzsysteme in
Seite 59 und 60: GRUNDLAGEN/PROZESSE André Skupin T

Strategien zur Unfallvermeidung auf den Straßen ... - SafeTrucks.ca

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?