Strategien zur Unfallvermeidung auf den Straßen ... - SafeTrucks.ca
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Fahrzeugsicherheit<br />
die mögliche Blendung anderer Verkehrsteilnehmer,<br />
regelt es die Reichweite der<br />
Scheinwerfer wieder herunter, soweit<br />
erforderlich bis zum Niveau des normalen<br />
Abblendlichts. In einer anderen Variante<br />
blendet das lichttechnische Assistenzsystem<br />
mit einer so genannten adaptiven<br />
vertikalen Hell-Dunkel-Grenze bei ständig<br />
eingeschaltetem Fernlicht die Bereiche in<br />
der Lichtverteilung der Scheinwerfer aus,<br />
in <strong>den</strong>en es andere Verkehrsteilnehmer erkannt<br />
hat, die durch das Fernlicht geblendet<br />
wer<strong>den</strong> könnten. An diesen Verkehrsteilnehmern<br />
vorbei leuchtet dabei weiterhin<br />
das Fernlicht (siehe gra� sche Darstellung<br />
<strong>auf</strong> Seite 44). Möglich gewor<strong>den</strong> sind solche<br />
modernen Licht-Assistenzsysteme durch<br />
<strong>den</strong> Einbau von Videokameras hinter der<br />
Windschutzscheibe, die ständig <strong>den</strong> Verkehrsraum<br />
vor dem Fahrzeug erfassen und<br />
über eine Bilderverarbeitungsso� ware <strong>zur</strong><br />
Mustererkennung und Entfernungsmessung<br />
auswerten. Bei erkanntem Bedarf wer<strong>den</strong><br />
die Scheinwerfer dann situationsgerecht<br />
nach vorgegebenen Programmen angesteuert.<br />
Nach wie vor hat dabei der Fahrer die<br />
Möglichkeit, das Assistenzsystem zu übergehen,<br />
indem er manuell <strong>auf</strong> Abblendlicht –<br />
gegebenenfalls angepasst an das Fahren <strong>auf</strong><br />
normalen Stadtstraßen oder in verkehrsberuhigten<br />
Bereichen – <strong>zur</strong>ückschaltet.<br />
AUSGEFEILTE INFRAROT-<br />
KAMERA SYSTEME<br />
Zusätzlich gibt es Nachtsichtsysteme, die<br />
ebenfalls seit 2005 in einigen Fahrzeugen<br />
der automobilen Oberklasse als Sonderausstattung<br />
angeboten wer<strong>den</strong>. Diese<br />
Systeme arbeiten mit Licht im infraroten<br />
Bereich. Ferninfrarotsysteme nutzen als<br />
passive Systeme die von jedem Lebewesen<br />
oder Gegenstand mit einer Ober� ächentemperatur<br />
über dem absoluten Nullpunkt<br />
abgestrahlte langwellige infrarote<br />
Wärmestrahlung. Der Name Ferninfrarot<br />
(Far Infrared FIR) ist abgeleitet von dem<br />
größeren spektralen Abstand zum sichtbaren<br />
Licht. Dieses infrarote Licht kann die<br />
Windschutzscheibe eines Fahrzeuges nicht<br />
durchdringen. Zugehörige Ferninfrarotkameras<br />
können deshalb nicht im Innenraum<br />
des Fahrzeuges installiert wer<strong>den</strong>,<br />
sondern be� n<strong>den</strong> sich zum Beispiel hinter<br />
einer Ö� nung im Kühlergrill.<br />
Die von ihnen <strong>auf</strong>genommenen Infrarotbilder<br />
wer<strong>den</strong> dem Fahrer <strong>auf</strong> einem<br />
Display im Fahrzeuginnenraum oder auch<br />
zusätzlich über ein Head-up-Display als<br />
virtuelles Bild vor der Windschutzscheibe<br />
angezeigt. Das typische Ferninfrarotbild<br />
ähnelt einem Schwarz-Weiß-Bild, in dem<br />
wärmere Objekte heller als kältere Objekte<br />
und die kältere Umgebung abgebildet wer-<br />
Wirkungsweise des statischen Kurvenlichts (Abbiegelichts)<br />
Zuschaltung des statischen Kurvenlichts beim Abbiegen nach rechts.<br />
Beleuchtetes Sichtfeld mit statischem Kurvenlicht<br />
beim Abbiegen nach links.<br />
<strong>den</strong>. Durch Filterung und elektronische<br />
Nachbearbeitung mit Objekterkennung<br />
und Verfolgung erkannter Objekte ist es<br />
bei <strong>den</strong> neuesten FIR-Nachtsichtsystemen<br />
möglich, ein <strong>auf</strong> die wesentlichen Inhalte<br />
beschränktes konturscharfes monochromatisches<br />
Bild zu erzeugen, in dem<br />
mögliche Gefahrenquellen wie Fußgänger<br />
oder Fahrradfahrer hell und randscharf<br />
abgebildet sowie zusätzlich markiert sind.<br />
Der Erfassungsbereich der FIR-Signale<br />
kann dabei bis zu 300 Meter betragen.<br />
Nahinfrarotsysteme sind sogenannte<br />
aktive Systeme. Sie strahlen über die<br />
Scheinwerfer des Fahrzeuges infrarotes<br />
Licht mit einer dem Spektrum des für<br />
<strong>den</strong> Menschen sichtbaren Lichts nahen<br />
Wellenlänge ab (Near Infrared NIR). Wird<br />
dieses Infrarotlicht von Personen, Tieren<br />
oder Gegenstän<strong>den</strong> reflektiert, kann es<br />
die Windschutzscheibe durchdringen<br />
und von einer im Fahrzeuginnenraum<br />
installierten Kamera empfangen sowie<br />
elektronisch ausgewertet wer<strong>den</strong>. Das<br />
dabei entstehende typische Nahinfrarotbild<br />
ist ebenfalls monochromatisch. Die<br />
vom Infrarotscheinwerfer angestrahlten<br />
Personen, Tiere oder Objekte wer<strong>den</strong> heller<br />
als die dunkle Umgebung abgebildet.<br />
Damit entspricht das NIR-Bild bezüglich<br />
der Hell-Dunkel-Wiedergabe dem mit<br />
einer konventionellen Schwarz-Weiß-<br />
Videokamera <strong>auf</strong>genommenen Bild. Auch<br />
Beleuchtetes Sichtfeld beim Abbiegen mit<br />
konventionellem Abblendlicht.<br />
hier ist es möglich, das Bild entweder<br />
über ein Display im Fahrzeuginnenraum<br />
anzuzeigen oder über ein Head-up-Display<br />
virtuell vor der Windschutzscheibe.<br />
Wie die FIR-Systeme arbeiten auch die<br />
NIR-Systeme mit Filterung, Mustererkennung,<br />
Verfolgung erkannter Muster und<br />
Markierung, so dass der Fahrer vor möglichen<br />
Gefahren frühzeitig gewarnt wer<strong>den</strong><br />
kann. Die Reichweite von NIR-Systemen<br />
beträgt bis zu 150 Metern.<br />
Quelle: Daimler AG<br />
Fernlichtassistent mit adaptiver Hell-Dunkel-<br />
Grenze.<br />
Quellen: Hella KGaA Hueck & Co., Daimler AG