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Strategien zur Unfallvermeidung auf den Straßen ... - SafeTrucks.ca

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Faktor Mensch<br />

menschlichen Handelns. Beispielsweise<br />

hängt die Reaktionsgeschwindigkeit für das<br />

Ausführen einer Tätigkeit davon ab, wie<br />

schnell die dazu notwendigen Informationen<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehen. Bereits ab dem<br />

40. Lebensjahr lassen die Funktionen des<br />

Auges nach, so etwa die Fähigkeit, Gegenstände<br />

in verschie<strong>den</strong>en Abstän<strong>den</strong> scharf<br />

<strong>auf</strong> der Netzhaut abzubil<strong>den</strong> (Akkomodationsbreite).<br />

Darüber hinaus ist die Blendemp�<br />

ndlichkeit erhöht, die Sehschärfe<br />

dagegen vermindert. Einzelne Schwächen<br />

eines Sinnesorgans können meist noch<br />

ausgeglichen wer<strong>den</strong>, ähnlich wie Blinde<br />

es durch ihr Gehör und ihren Tastsinn<br />

vermögen. Jedoch wird mit steigendem<br />

Lebensalter nicht nur ein Sinnesorgan in<br />

seiner Funktionalität eingeschränkt, sondern<br />

mehrere. Die dann entstehen<strong>den</strong> körperlichen<br />

Einschränkungen sind mit einer<br />

hohen psychischen Belastung verbun<strong>den</strong><br />

und können nicht immer ohne Weiteres<br />

kompensiert wer<strong>den</strong>. Hinzu kommen zunehmende<br />

Einschränkungen der körperlichen<br />

Beweglichkeit und Kra� .<br />

Die so beschriebenen Veränderungen<br />

im Alter können als Erklärung für<br />

die spezi� schen Unfallursachen älterer<br />

<strong>Straßen</strong>verkehrsteilnehmer herangezogen<br />

wer<strong>den</strong>, die sich mehrheitlich <strong>auf</strong> die<br />

Orientierung in der Umwelt beziehen. Den<br />

Einschränkungen, <strong>den</strong>en die älteren Fahrer<br />

<strong>auf</strong>grund ihres Alters unterliegen, sind<br />

jedoch die Erfahrung und ihre Fahrpraxis<br />

entgegenzuhalten. Älteren Fahrern steht<br />

eine Fahrerfahrung <strong>zur</strong> Verfügung, die<br />

35<br />

Fehlverhalten der Fußgänger im Alter von 65 Jahren und mehr<br />

bei <strong>Straßen</strong>verkehrsunfällen in Deutschland im Jahr 2009<br />

Fehler beim<br />

Überschreiten<br />

der Fahrbahn<br />

sonstige<br />

Fehler<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

altersbedingte Beeinträchtigungen bis zu<br />

einem gewissen Grad kompensiert.<br />

ÄLTERE FUSSGÄNGER<br />

UND RADFAHRER<br />

20 % N = 2.169<br />

Fehler<br />

Besondere Gefahren ergeben sich für<br />

ältere Menschen sowohl durch ihre bereits<br />

erwähnten Sinnesbeeinträchtigungen,<br />

aber auch durch die Fehleinschätzung der<br />

eigenen Leistungen wie zum Beispiel der<br />

eigenen Geschwindigkeit beim Überqueren<br />

von <strong>Straßen</strong>. Es hat sich bereits in <strong>den</strong><br />

Unfallstatistiken gezeigt, dass gerade die<br />

älteren Fußgänger besonders gefährdet<br />

sind. Das verkehrsbezogene Todesrisiko<br />

eines älteren Fußgängers liegt beim 3,8-fa-<br />

80 %<br />

35 %<br />

65 %<br />

übrige Fehler<br />

beim Überschreiten<br />

der Fahrbahn<br />

Überschreiten ohne<br />

<strong>auf</strong> <strong>den</strong> Fahrzeugverkehr<br />

zu achten<br />

chen eines 25- bis 64-Jährigen, wobei die<br />

Unfälle zu 74 Prozent von <strong>den</strong> Kra� fahrern<br />

und nicht <strong>den</strong> älteren Verkehrsteilnehmern<br />

selbst verursacht wer<strong>den</strong>. Zwar ist die Zahl<br />

getöteter Fußgänger im Jahr 2009 insgesamt<br />

um neun Prozent <strong>zur</strong>ückgegangen, bei <strong>den</strong><br />

älteren Fußgängern kam es jedoch zu einer<br />

Erhöhung der Todesfälle um 3,4 Prozent.<br />

Für Senioren als Fußgänger sind folgende<br />

Merkmale des Verkehrs besonders<br />

gefährlich:<br />

• überhöhte Geschwindigkeit des motorisierten<br />

Verkehrs,<br />

• zu breite Fahrbahnen,<br />

• fehlende Querungshilfen sowie<br />

• nicht vorhan<strong>den</strong>e oder schlecht ausgebaute<br />

Gehwege.<br />

Zur Prävention der Unfälle von älteren<br />

Fußgängern sind verschie<strong>den</strong>e Maßnahmen<br />

<strong>den</strong>kbar. Besonders unfallbelastete Verkehrsräume<br />

ließen sich beispielsweise seniorengerecht<br />

gestalten durch Tempo-30- oder<br />

Tempo-20-Zonen, Mittelinseln, akustische<br />

Ampelsignale oder abgesenkte Bordsteine.<br />

Die Senioren sind jedoch als Radfahrer<br />

noch gefährdeter als zu Fuß. Das Risiko,<br />

als Radfahrer ums Leben zu kommen, ist<br />

in der Altersgruppe 65+ um das 5,8-fache<br />

erhöht im Vergleich zu der Gruppe der 24-<br />

bis 64-Jährigen. Dabei sind bei <strong>den</strong> älteren<br />

Radfahrern nicht etwa gehäu� e Regelverstöße<br />

problematisch, sondern vielmehr<br />

die motorisierten Verkehrsteilnehmer. Zur<br />

Prävention sollte der Radverkehr insgesamt<br />

sicherer gestaltet wer<strong>den</strong>. Dies ist durch<br />

<strong>den</strong> Ausbau von Radwegen, Signalanlagen<br />

für Radwege und eine Verlangsamung des<br />

motorisierten Verkehrs möglich. Ebenso ist<br />

es notwendig, auch die Autofahrer über die<br />

Besonderheiten von älteren Menschen als<br />

Radfahrer und als Fußgänger <strong>auf</strong>zuklären.<br />

Auf der anderen Seite müssen ältere Menschen<br />

verstärkt darüber <strong>auf</strong>geklärt wer<strong>den</strong>,<br />

wie sie Gefahren als Verkehrsteilnehmer<br />

vermei<strong>den</strong>.

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