Strategien zur Unfallvermeidung auf den Straßen ... - SafeTrucks.ca
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Fahrzeugsicherheit<br />
re� ektierende Kleidung. Bei Kindern sind<br />
helle und reflektierende Materialien noch<br />
am häufigsten anzu treffen.<br />
Für <strong>den</strong> Autofahrer sind dunkel gekleidete<br />
Fußgänger deshalb nur schlecht<br />
zu erkennen, weil das Sehvermögen des<br />
Menschen in der Dunkelheit wesentlich<br />
geringer ist. Selbst wer am Tag ein Sehvermögen<br />
von 100 Prozent erreicht, kann<br />
bei Dunkelheit deutlich schlechter sehen.<br />
Deshalb ist das Risiko für einen Fußgänger,<br />
nachts von einem Autofahrer angefahren<br />
und verletzt zu wer<strong>den</strong>, deutlich größer als<br />
bei Tageslicht.<br />
Dass eine große Zahl an Verkehrsteilnehmern<br />
auch in Deutschland aus diesen<br />
Erkenntnissen nicht die entsprechen<strong>den</strong><br />
Lehren zieht, zeigt eine 2010 durchgeführ-<br />
te repräsentative Umfrage, die Berufsgenossenscha�<br />
en und Unfallkassen im Rahmen<br />
ihrer Präventionskampagne „Risiko<br />
raus!“ in Au� rag gegeben haben. Danach<br />
schätzten die Befragten es zwar als riskant<br />
ein, als Fußgänger <strong>auf</strong> kontrastreiche oder<br />
gar re� ektierende Kleidung zu verzichten.<br />
Jedoch gaben nur 13 Prozent an, bei<br />
schlechten Sichtverhältnissen bewusst<br />
re� ektierende Kleidung, Taschen oder<br />
Bänder zu tragen. Und nur die Häl� e<br />
achtet dar<strong>auf</strong>, <strong>Straßen</strong> ausschließlich an<br />
gut beleuchteten Stellen zu überqueren.<br />
Beim Fahrrad gaben die Befragten dagegen<br />
an, stärker dar<strong>auf</strong> zu achten, dass<br />
das Licht funktioniert und Re� ektoren<br />
angebracht sind. Allerdings antwortete<br />
auch hier jeder Sechste, er fahre auch<br />
Bei Scheinwerfer-Systemen mit vertikaler Hell-Dunkel-Grenze leuchtet das Fernlicht an einem<br />
Fahrzeug, dessen Fahrer geblendet wer<strong>den</strong> könnte, vorbei.<br />
Quelle: Volkswagen AG<br />
ohne Beleuchtung und Re� ektoren Rad.<br />
Bei jüngeren Befragten war diese Zahl<br />
noch etwas höher.<br />
MODERNE LICHTTECHNIK UND<br />
FAHRERASSISTENZSYSTEME<br />
Grundsätzlich können bessere Lichtverhältnisse<br />
dazu beitragen, das Unfallrisiko<br />
bei Nacht zu verringern. Innerhalb von<br />
Ortscha� en beleuchten in der Regel das<br />
Abblendlicht der Fahrzeugscheinwerfer<br />
und die ortsfeste Beleuchtung <strong>den</strong><br />
relevanten Verkehrsraum. Außerhalb von<br />
Ortscha� en stehen in dunklen Nächten in<br />
aller Regel ausschließlich die Fahrzeugscheinwerfer<br />
als adäquate Lichtquelle <strong>zur</strong><br />
Verfügung. Dabei wird <strong>auf</strong> <strong>Straßen</strong> mit<br />
höherer Verkehrsdichte überwiegend nur<br />
mit Abblendlicht gefahren, um andere<br />
Verkehrsteilnehmer nicht zu blen<strong>den</strong>. In<br />
Streckenbereichen, in <strong>den</strong>en außerorts<br />
zeitweise mit Fernlicht gefahren wer<strong>den</strong><br />
könnte, unterbleibt dies häu� g, weil die<br />
Fahrer das ständige Auf- und Abblen<strong>den</strong><br />
der Scheinwerfer als lästig emp� n<strong>den</strong>.<br />
Die Neigung des so genannten Abblendlichtbündels<br />
kann aber nur einen<br />
Kompromiss zwischen der eigenen<br />
Sichtweite und der Verhinderung der<br />
Blendung anderer Verkehrsteilnehmer<br />
darstellen. Die Erkennbarkeit weiter entfernter<br />
Gegenstände, Tiere oder Personen<br />
<strong>auf</strong> oder neben der Fahrbahn sind mit<br />
Abblendlicht im Vergleich zum Fernlicht<br />
erheblich eingeschränkt. Dabei hängt die<br />
Erkennbarkeitsentfernung von mehreren<br />
Ein� ussgrößen wie der Größe der Person<br />
oder des Objekts, dem Kontrast <strong>zur</strong><br />
Umgebung oder dem Re� exionsgrad der<br />
Bekleidung beziehungsweise der Ober-<br />
� äche ab. So ergab eine Studie des L-LAB,<br />
einem von der Universität Paderborn und<br />
dem Systemlieferanten Hella betriebenen<br />
Forschungslabor für automobile Lichttechnik<br />
und Mechatronik, dass unter<br />
Abblendlichtbedingungen hell gekleidete<br />
Personen in einer Entfernung von über<br />
100 Metern als Gefahrenquelle erkannt<br />
wer<strong>den</strong> konnten. Unter gleichen Bedingungen<br />
konnten jedoch schwerer erkennbare<br />
Objekte, dunkel gekleidete Personen<br />
sowie Hasen- und Reh-Attrappen erst bei<br />
Entfernungen zwischen 50 und 60 Metern<br />
erkannt wer<strong>den</strong>. Unter Fernlichtbedingungen<br />
betrug die Erkennbarkeitsentfernung<br />
für alle Personen, Tierattrappen und<br />
Objekte mehr als 140 Meter.<br />
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von<br />
100 km/h, einer Reaktionsdauer von 0,8<br />
Sekun<strong>den</strong> und einer mittleren Verzögerung<br />
von 7,5 m/s² (trockene Fahrbahn) beträgt<br />
der Anhalteweg cir<strong>ca</strong> 74 Meter. Beträgt bei<br />
gleicher Fahrgeschwindigkeit die Reak-