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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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so gestaltet werden sollen, dass Betroffene zu Beteiligten werden, dann muss die<br />

Stimme dieser Zielgruppen ihren Stellenwert haben und ernst genommen werden, im<br />

Zweifel auch in ihrer Unterschiedlichkeit zu vermeintlich objektiven gesellschaftlichen<br />

Zustandsbeschreibungen.<br />

2.1.4 Zwischenfazit I<br />

Exklusion bezeichnet die zentrale sozial-, das heißt gesellschaftspolitische<br />

Herausforderung unserer Zeit. Armut und Ungleichheit in ausschließlich materiellem<br />

Verständnis können die Desintegrationstendenzen und demokratische<br />

Herausforderung moderner Gesellschaften nicht erschöpfend beschreiben. Zugehörig<br />

fühlt sich nur, wer in Interdependenzbeziehungen einbezogen ist, sei es am<br />

Arbeitsplatz oder in der Familie, und wer neben der materiellen in kultureller und<br />

politischer Hinsicht partizipiert. Diese Erkenntnis beginnt erst, sich durchzusetzen.<br />

Forscher tasten sich langsam zu präziseren Begriffsbestimmungen vor. Die<br />

Gefährdung der sozialen und demokratischen Qualität der modernen westlichen<br />

Gesellschaften lässt es freilich nicht zu, abzuwarten, bis die Wissenschaft mit klaren<br />

Konzepten und Operationalisierungen aufwarten kann. Es muss vielmehr heute bereits<br />

darum gehen, mehr über die tatsächlichen Lebensbedingungen der in diesem neuen<br />

Verständnis „Benachteiligten“ zu erfahren und Handlungszusammenhänge zu<br />

analysieren, die ein Potential haben, die Situation dieser Menschen so zu verbessern,<br />

dass ihnen ein Weg näher hin zur Mitte der Gesellschaft eröffnet werden kann.<br />

2.2 Zukunft der Arbeit und Ausgrenzung am Arbeitsmarkt<br />

Der Zusammenhang zwischen sozialer Ausgrenzung und Arbeitsmarkt ist im<br />

vorangegangen Unterkapitel bereits angesprochen worden. Das Ausgrenzungsrisiko<br />

entscheidet sich nicht ausschließlich und notwendig am Arbeitsmarkt. Aber einen<br />

Arbeitsplatz zu besitzen oder nicht, ist eine zentrale Kategorie für<br />

Ausgrenzungstendenzen. Für die weitere Beschäftigung mit der Frage, inwieweit durch<br />

spezifische Konstellationen der Arbeitsmarktpolitik Ausgrenzung verhindert werden<br />

kann, ist es deshalb unerlässlich, die Entwicklung von Beschäftigung unter<br />

Trendgesichtspunkten zu analysieren (Unterkapitel 2.2.1, 2.2.2 und 2.2.3). Schließlich<br />

wäre die Relevanz des Themas dann nicht gegeben, wenn sich die in der Einleitung<br />

erwähnte „Krise des Erwerbssystems“ als strukturellem und sowohl quantitativem als<br />

auch qualitativem mismatch zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage (vgl.<br />

Heinelt: 2004, 36) – beispielsweise aufgrund von Entwicklungen im Bereich der<br />

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