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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Auslöser für kollektive Lösungen hin zu mehr Flexibilität, wie etwa ebenfalls bei VW bei<br />

dem Tarifabschluss für die Auto 5000 GmbH (vgl. Koch: 2001). In diesem<br />

Zusammenhang wird von einer „Auflösung der Standards des industriellen<br />

Zeitarrangements gesprochen“ (ebd.: 14; vgl. auch Hildebrandt: 2004, 17) 51 (für einen<br />

systematischen Überblick zur Flexibilisierung der Arbeitszeit vgl. Hielscher: 2000;<br />

Schulze Buschoff: 2000). Beispiele für eine räumliche Flexibilisierung sind<br />

Telearbeitsplätze (vgl. Kolb: 2000; Willke: 1998, 123-131) 52 , erhöhte<br />

Mobilitätsanforderungen an Arbeitnehmer, wie zuletzt durch die Arbeitsmarktreformen<br />

des Jahres 2003, oder innerbetriebliche mobile Büros. Was gearbeitet wird, ist<br />

zunehmend entstandardisiert, mit weniger Routinen durchsetzt, wandelt sich schneller.<br />

Die Arbeitsorganisation verändert sich insbesondere in den Sektoren, „die ganz von<br />

den neuen Technologien […] dominiert werden“ (Castel: 2005, 62) sowohl inner- wie<br />

zwischenbetrieblich. Hiervon zeugen Netzwerke zwischen Betrieben, verstärkte<br />

Projektarbeit und Arbeit in Teams (vgl. Arnal u.a.: 2001, 10; Castel: 2005, 61f.;<br />

Hildebrandt: 2004, 20). Flexibilität bezieht sich auch auf die individuellen<br />

Erwerbsbiografien, die stärker von Diskontinuitäten geprägt sind und sein werden,<br />

Unterbrechungen aufweisen und sich auch hinsichtlich hergebrachter Vorstellungen<br />

von kontinuierlichen Karrierestufen verändern (vgl. Castel: 2005, 61; Dombois: 1999,<br />

15; Kocka: 2001, 13).<br />

51 Hielscher (2000: 18f.) stellt eine Typologie von Flexibilisierungsinstrumenten vor, die „in<br />

funktionalistischer Perspektive [...] differenziert“: „1. Die 'klassischen' Instrumente werden im<br />

'Ausnahmefall' von sonst klar definierten täglichen und wöchentlichen Regelarbeitszeiten<br />

eingesetzt: Dazu gehören Mehrarbeit und Kurzarbeit, Sonderschichten und außerordentliche<br />

Schicht- und Wochenendarbeit. 2. Ein zweiter Typus sind variable Arbeitszeiten, denen eine<br />

vertraglich bzw. tariflich vereinbarte Regelarbeitszeit zu Grunde liegt, die jedoch nur noch<br />

innerhalb eines bestimmten zeitlichen Bezugsrahmens (Woche, Monat, Jahr) im Durchschnitt<br />

eingehalten werden muss. Das Einkommen ist in der Regel verstetigt und wird monatlich<br />

ausgezahlt. Zu diesem Typus gehören z.B. Zeitkontenmodelle, Arbeitszeitkorridore und<br />

Jahresarbeitszeitvereinbarungen. 3. Eine weitere Variante sind Modelle mit permanent<br />

unregelmäßigen Arbeitszeiten [...]. In diesen Bereich fallen z.B. Arbeit auf Abruf,<br />

Ergebnisvereinbarungen ohne Arbeitszeitvorgaben, sowie Arbeitsleistungen außerhalb<br />

regulärer Beschäftigungsverhältnisse, wie z.B. Werkverträge.“ In Hielscher (2000) finden sich<br />

außerdem Angaben zum Verbreitungsgrad und zur Entwicklung der einzelnen Arbeitszeittypen.<br />

52 Der Umfang dieser neuen Beschäftigungsform ist letztlich ebenso umstritten wie eine genaue<br />

Definition. Die Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für das Jahr<br />

2000 beliefen sich auf 2,1 Millionen. Die Abgrenzung zu klassischem Außendienst ist allerdings<br />

nicht immer leicht (vgl. Kolb: 2000). Die European Foundation for the Improvement of Living and<br />

Working Conditions definiert Telearbeit funktional anhand zweier Kriterien: „The place of work<br />

must be other than the normal workplace of the employer“ und „work necessitates the use of<br />

telecommunications“. Davon ausgehend können fünf Kategorien von Telearbeit unterschieden<br />

werden: „multi-site telework, i.e. work partly based in the office and partly at home“, „telehome<br />

work, i.e. work from home and carried out for a single employer“, „freelance telework, i.e. work<br />

from home and carried out, on a freelance basis, for different employers“, „mobile telework, i.e.<br />

work done in different sites using portable equipment to keep in touch with the employer“ und<br />

„relocated back-officers which perform work at distance on the employer´s premises“ (Arnal<br />

u.a.: 2001, 11).<br />

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