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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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2.2.4 Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung<br />

Als sich mit der beginnenden Industrialisierung der Begriff der Arbeit auf Erwerbsarbeit<br />

verengte, konnte aus der Nicht-Erwerbsarbeit das moderne Verständnis von<br />

Arbeitslosigkeit herausgebildet werden (vgl. Kocka: 2001, 8-10).<br />

Unter Arbeitslosigkeit wird gängigerweise das verstanden, was Monat für Monat als<br />

Arbeitslosenquote von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht wird. 60<br />

Tab. 3 Arbeitslosigkeit in Deutschland im Kontext des Gründungsdatums der<br />

Initiative für Beschäftigung!<br />

1990 1996 1997 1998 1999<br />

Arbeitslosenquote (OECD-Standard) 4.8 8.9 9.9 9.4 8.7<br />

Arbeitslosenquote Altersgruppe 15-24 5.6 9.3 10.2 9.1 8.5<br />

Arbeitslosenquote Altersgruppe 55-64 11.6 13.9 15.3 14.8 13.9<br />

Anteil Langzeitarbeitslose 46.8 47.8 50.1 52.6 51.7<br />

Erwerbstätigenquote 64.1 64.4 64.0 64.4 64.9<br />

Erwerbstätigenquote Frauen 52.2 55.3 55.4 56.0 56.5<br />

Erwerbstätigenquote Altersgruppe 15-24 56.4 47.1 45.9 46.4 46.8<br />

Erwerbstätigenquote Altersgruppe 55-64 36.8 38.0 38.3 38.2 38.5<br />

Quelle: OECD 2000, ab 1991 Zahlen für das vereinte Deutschland<br />

Tabelle 3 zeigt, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Geburtsjahr der Initiative für<br />

Beschäftigung! – nach einem Höhepunkt von 9,9 Prozent im Jahre 1997 – wieder leicht<br />

rückläufig war. Insbesondere die Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit (länger als<br />

ein Jahr arbeitslos) verschärfte sich allerdings mit der zunehmenden Anspannung am<br />

Arbeitsmarkt im Verlauf der 90er Jahre und lag Ende der 90er Jahre kontinuierlich über<br />

der 50-Prozentmarke. 61<br />

60 Die Arbeitslosenquote ist definiert als prozentualer Anteil der registrierten Arbeitslosen an der<br />

Gesamtzahl der Erwerbspersonen. Als arbeitslos gilt in Deutschland (§§16, 118f. SGB III), wer<br />

älter als 14 Jahre ist, vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht<br />

(Beschäftigungslosigkeit), sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet hat, sowie aktiv<br />

nach einer versicherungspflichtigen Arbeit von mindestens 15 Wochenstunden sucht<br />

(Beschäftigungssuche) und auch unmittelbar für eine solche und die Vermittlungsbemühungen<br />

des Arbeitsamtes zur Verfügung steht (Verfügbarkeit, Arbeitsfähigkeit, Arbeitsbereitschaft).<br />

61 Unter Langzeitarbeitslose zählt man diejenigen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind.<br />

Hierbei bestehen Messprobleme. Kronauer spricht von einer „systematischen<br />

Unterrepräsentanz der Langzeitarbeitslosigkeit in den Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit“<br />

(2002: 98), wo die Anteile sich bei etwa einem Drittel bewegen (vgl. Rothe: 2003, 6). Dabei ist<br />

das Problem der „perforierten Langzeitarbeitslosigkeit“ angesprochen. Hierunter wird eine von<br />

nur kurzen, maximal ein halbes Jahr andauernden Beschäftigungszeiten unterbrochene<br />

Arbeitslosigkeit verstanden (Kronauer: 2002, 161). Bei Befragungen, auf denen beispielsweise<br />

die Erhebungen von Eurostat oder des Statistischen Bundesamtes beruhen, geben die<br />

Betroffenen die Dauer ihrer Arbeitslosigkeit oftmals zusammen genommen, das heißt unter<br />

Ausschluss von kurzfristigen Beschäftigungszeiten, an. Dadurch entstehen hier signifikant<br />

höhere Zahlen (vgl. Karr: 1997, 1). Diese wurden in oben stehender Tabelle berücksichtigt. Karr<br />

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