Der Abend zu Geristein - Dillum

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12 Vergleicht man die beiden Versionen von Der Ritter von Ägerten, so stellt man fest, daß die Überarbeitung von 1822 keine Verbesserung darstellt. - Der Herausgeber hat sich deshalb für die ursprüngliche Version von 1813 entschieden und diese nur durch das Ägerten-Lied ergänzt. Die Radierung von Lory, welche Wyß der Dichtung vorangestellt hat (vergleiche Abbildung 11), ist mehr als nur eine Illustration. Der Schriftsteller und der Maler haben zusammengearbeitet. Als Detail der Radierung von Lory sei erwähnt, daß der Künstler dort einen Kunstgriff angewandt hat: Die Südostseite der Ruine Ägerten, die hier vom Blickwinkel her abgebildet sein muß, ist in Wirklichkeit die Südwestseite. Bei Kauw (Abbildung 4) findet sich auf der letztgenannten Seite des Turms ein charakteristischer Hocheingang – der gleiche, den Lory darstellt. Die Sage von dem Ritter von Ägerten verdient ebenfalls eine kurze Analyse. „Justinger“, der diese Legende wiedergibt, stellt als Ganzes eine barocke Geschichtsdichtung dar. Darin hat jede Begebenheit einen versteckten, meist religiösen Sinn. Ein König von Böhmen, der gegen Frankreich Krieg führt, ist eine Absurdität. – Ein solcher Krieg wäre Sache des Römischen Kaisers gewesen. Aber es gab zu einer gewissen Zeit offenbar Beziehungen zwischen Bern und Prag. Vielleicht teilten die beiden Städte gleiche religiöse Anschauungen. Auf jeden Fall hatten sowohl die alten Eidgenossen wie die Böhmen einen gemeinsamen Feind, nämlich den französischen König. Frankreich aber war im 18. Jahrhundert, als dieser „Justinger“ geschaffen wurde, ein übermächtiger Nachbar. – So versteckte man in dieser Geschichte vielleicht eine antifranzösische Tendenz.
13 Abbildung 5: Detailansicht der Außenverkleidung des Rundturms von Geristein mit den charakteristischen Buckelquadern Foto: Herausgeber, 1997
Seite 1 und 2: Johann Rudolf Wyß der Jüngere Der
Seite 3 und 4: 3 Inhalt Bemerkungen zur Novelle De
Seite 5 und 6: 5 Abbildung 1 : Plan von Geristein
Seite 7 und 8: 7 Abbildung 3: Geristein (Gerenstei
Seite 9 und 10: 9 Abbildung 4: Ägerten (Egerdon) A
Seite 11: 11 Der Schriftsteller bezeichnete s
Seite 15 und 16: 15 Abbildung 6: Der Rundturm von Ge
Seite 17 und 18: 17 Abbildung 7: Der Felszahn mit de
Seite 19 und 20: 19 Abbildung 8: Menschliche Figur a
Seite 21 und 22: 21 Abbildung 9: Felsformation bei d
Seite 23 und 24: 23 Abbildung 10: Felstorbogen bei d
Seite 25 und 26: 25 Abbildung 11: Blick von der Ruin
Seite 27 und 28: 27 ten Wehranlagen zuerst als Erdba
Seite 29 und 30: 29 hinter mir die Strasse daherzog,
Seite 31 und 32: 31 zeig sei über die alte Landesku
Seite 33 und 34: 33 Spiel vergönnt, kletterte wohlg
Seite 35 und 36: 35 still geworden, in die Lüfte hi
Seite 37 und 38: 37 Turmes gegenüber wird es an zei
Seite 39 und 40: 39 chen noch sonne; denn es dachte
Seite 41 und 42: 41 hinunterhelfe, welches der Histo
Seite 43 und 44: 43 Adelbert hustete bezeichnend, ko
Seite 45 und 46: 45 Schweigst du nicht bald, du Pfaf
Seite 47 und 48: 47 Johann Rudolf Wyß der Jüngere
Seite 49 und 50: 49 Kund noch war und gewiß von den
Seite 51 und 52: 51 Daß wohl trefflich bewehret mit
Seite 53 und 54: 53 Wirst du dann mächtig und groß
Seite 55 und 56: 55 Publikationen des Herausgebers P

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