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Der Abend zu Geristein - Dillum

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Auch das Tannstygli, ein langer felsiger Sporn südlich von Thorberg<br />

bei Krauchthal, soll genannt werden. Angeblich sei dies eine Burgstelle.<br />

Aber ein künstlich aus dem Sandstein gehauener Zylinder im<br />

westlichen Teil des Tannstygli gibt Fragen auf, die sich nicht beantworten<br />

lassen.<br />

Die Gegend zwischen dem Grauholz und Krauchthal birgt einige<br />

Rätsel aus grauer Vorzeit. <strong>Geristein</strong> gehört da<strong>zu</strong>.<br />

Künstliche Felstorbogen kann man auch an anderen Orten im Bernbiet<br />

sehen:<br />

Bei Tavannes (deutsch: Dachsfelden) im Berner Jura gibt es die bekannte<br />

Pierre Pertuis, eine Felsöffnung, deren Bogen die Schnauze<br />

eines Dachses darstellt.<br />

Westlich von Hinterfultigen, in einem Abschnitt des Schwarzwassergrabens,<br />

der Schloßkeller (Schlosschällen) genannt wird, findet sich<br />

ein eindrucksvoller Felstorbogen, der im Volksmund Zwingherrenbogen<br />

genannt wird. – Auch dort kann man den Rüssel eines Elefanten<br />

sehen.<br />

Ganz in der Nähe von <strong>Geristein</strong>, oberhalb von Flugbrunnen und unterhalb<br />

einer Erdburg, sieht man in einem steilen Abhang einen kleinen,<br />

aber ebenfalls künstlichen Felstorbogen. – Auch dieser stellt<br />

wahrscheinlich den Rüssel eines Elefanten dar.<br />

Wenn sich in <strong>Geristein</strong> ein Elefant dargestellt findet, so muß dieser<br />

Ort in früherer Zeit eine religiöse Bedeutung gehabt haben.<br />

<strong>Der</strong> Ortsname liefert einen Hinweis:<br />

Das GER oder GEREN in <strong>Geristein</strong> (Gerenstein) enthält das hebräische<br />

ger, Mehrzahl ger’im, was Pilger bedeutet.<br />

<strong>Geristein</strong> war also ein altchristlicher Wallfahrtsort.<br />

<strong>Der</strong> Pilgerweg nach <strong>Geristein</strong> scheint der gleiche gewesen <strong>zu</strong> sein,<br />

welcher die drei Männer in Wyß’ Novelle machen: von Bern über<br />

Bolligen, Flugbrunnen und die Talhöchi.<br />

Etwa drei merkwürdige Felsaufbrüche bei der <strong>zu</strong>letzt erwähnten Talhöchi<br />

– dem Paßübergang zwischen Stockeren und Bantiger - können<br />

als Standorte von Götter- oder Heiligenbildern gedeutet werden.<br />

Einen ausgeprägten Felsaufbruch gibt es auch im Lindenfeld im Lindental<br />

südlich von Krauchthal und auf der Burgstelle Liebefels auf<br />

der Sodfluh bei Hub, zwischen <strong>Geristein</strong> und Krauchthal.

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