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Der Abend zu Geristein - Dillum

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Über die Ruine <strong>Geristein</strong><br />

Die Burgstelle <strong>Geristein</strong> befindet sich in der Gemeinde Bolligen, gut<br />

7 km nordöstlich von Bern, auf 762 Metern Höhe, in der Gehrung am<br />

östlichen Ende eines gewinkelten Sandstein-Grates.<br />

Sichtbar sind von der Burg die um 1975 unglücklich konservierten<br />

Reste eines Rundturms in der Ostecke des kleinen Burgplateaus<br />

(Koordinaten: 606’480/204’400). – Neben dem Turm finden sich geringe<br />

Reste einer Ringmauer. – <strong>Der</strong> Platz ist im Osten und im Süden<br />

durch je einen in den Felsen gehauenen Halsgraben gesichert (vergleiche<br />

Abbildung 1).<br />

<strong>Geristein</strong> war früher bei der Berner Jugend und bei den Pfadfindern<br />

ein beliebtes Ausflugsziel.<br />

<strong>Der</strong> Herausgeber hat sich im Zusammenhang mit seinen geschichts-<br />

und chronologiekritischen Forschungen auch neue Überlegungen<br />

<strong>zu</strong>m Rundturm von <strong>Geristein</strong> gemacht.<br />

Die behauptete Geschichte der Burg ist absurd und beruht auf Chroniken<br />

und Urkunden, die erst im 18. Jahrhundert hergestellt worden<br />

sind. – Doch die Baugeschichte folgt diesen unmöglichen Angaben:<br />

Also soll der Turm „Mitte des 13. Jahrhunderts“ erbaut, „1298“ von<br />

den Bernern zerstört und hernach wieder aufgebaut worden sein,<br />

bevor die ganze Burg „Mitte des 14. Jahrhunderts“ verlassen wurde.<br />

In Tat und Wahrheit kommen wir erst im Laufe des 18. Jahrhunderts<br />

langsam auf sicheren historischen Boden. Und die ältere Kulturgeschichte<br />

schritt rasch vorwärts. So ergibt sich ein anderes Bild der<br />

Baugeschichte jener Burg.<br />

<strong>Der</strong> Turm von <strong>Geristein</strong> ist rund und hat mit 3,3 Metern ungewöhnlich<br />

dicke Mauern. Als Baumaterial diente der örtliche Sandstein.<br />

Ferner sind die Quader des äußeren Mauerwerks bossiert, also mit<br />

Buckeln versehen.<br />

<strong>Der</strong> runde Grundriß, die Dicke der Mauern und die Bossierung der<br />

Quader sprechen baugeschichtlich für das Zeitalter der Gotik, das<br />

einher ging mit der Entwicklung der Feuerwaffen. <strong>Der</strong> Turm von <strong>Geristein</strong><br />

wurde vielleicht nicht einmal vollendet.<br />

<strong>Der</strong> typologische Vergleich ergibt, daß <strong>Geristein</strong> als ein früher Artilleriebau<br />

angelegt ist, wofür es in Europa viele Vergleiche gibt. Auch<br />

die den Turm umgebende Wehrmauer von <strong>Geristein</strong> scheint kein<br />

höheres Alter <strong>zu</strong> haben: Sie ist wie der Rundturm aus Sandsteinblöcken<br />

gefügt und recht dick.

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