Der Abend zu Geristein - Dillum
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Über die Ruine Ägerten am Gurten<br />
Die Ruine Ägerten liegt etwa 4 km südlich des Zentrums von Bern<br />
auf einem bewaldeten Hügel des östlichen Gurten-Bergs.<br />
Zu sehen ist von dieser Wehranlage heute noch ein markanter, rundlicher<br />
und künstlich überhöhter Burghügel. Auf der Südost- und<br />
Nordwestseite sind der Motte tiefer gelegene Zwischenplateaus vorgelagert.<br />
<strong>Der</strong> Burghügel ist auf drei Seiten von einem gut erhaltenen Ringwall<br />
umgeben. Auf der vierten Seite - gegen Nordosten – machte der<br />
Steilhang einen Wall überflüssig.<br />
Gegen Süden sind dem Ringwall eine schwer <strong>zu</strong> deutende Grube<br />
und ein kleiner Hohlweg vorgelagert. In diesem Bereich ist auch der<br />
ursprüngliche Zugang <strong>zu</strong> suchen.<br />
<strong>Der</strong> große erratische Block im Süden der Anlage (Koordinaten:<br />
601’310/195’560) dürfte als Meßanker der Burg gedient haben.<br />
In der alten Landvermessung, die der Herausgeber herausgefunden<br />
hat, war Ägerten am Gurten mit der Eggliburg bei Rapperswil BE<br />
durch einen Himmelswinkel von 347° NW verbunden. Die Linie bildete<br />
die Querteilung eines Henkelkreuzes oder Ankhs, welches in die<br />
Altstadt von Bern eingemessen war. - <strong>Der</strong> Schnittpunkt mit der<br />
Längsachse des Kreuzes lag beim heutigen Käfigturm.<br />
Die Abbildungen von Kauw und Lory zeigen auf dem Burghügel von<br />
Ägerten einen massigen rechteckigen Turm, einen Donjon, von vielleicht<br />
ursprünglich zehn Metern Höhe, der aus teilweise behauenen<br />
Geschiebesteinen gefügt war.<br />
<strong>Der</strong> Donjon von Ägerten mit einem Hochportal in der Südwestseite<br />
ist heute vollständig abgetragen. Doch haben sich einige Steine des<br />
Fundaments erhalten, besonders an der Nordostecke. Dadurch kann<br />
ein Turmgrundriß von etwa zwölf mal fünfzehn Metern bei einer<br />
Mauerdicke von vielleicht drei Metern erschlossen werden.<br />
Im Graben des Ringwalls liegen noch heute viele Steine des Turms.<br />
<strong>Der</strong> Wohnturm von Ägerten war vom Grundriß her ähnlich wie derjenige<br />
der ehemaligen Nydegg-Burg in der Altstadt von Bern, aber<br />
auch wie der Turm von Oberwangen und der Donjon der Burgstelle<br />
Rorberg bei Rohrbach im bernischen Oberaargau.<br />
Da der gemauerte Turm heute verschwunden ist, zeigt sich Ägerten<br />
am Gurten wieder als gut erhaltene Erdburg mit Hügel, Wall und<br />
Graben. - Nach Meinung des Herausgebers wurden nämlich alle al-