Der Abend zu Geristein - Dillum
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Über den „Elefanten“ von <strong>Geristein</strong><br />
Wyß räsoniert in seiner Erzählung (Seite 32) über die natürliche oder<br />
künstliche Entstehung der bizarren Felsgebilde am südwestlichen<br />
Ende des <strong>Geristein</strong>-Grates (Abbildungen 7, 9 und 10).<br />
<strong>Der</strong> schmale, felsige Grat, der aus abschüssigem Terrain hervorragt,<br />
hat an seinem Ende einen auffälligen, hohen und rundlich geformten<br />
Felszahn und dahinter eine Felsrippe mit einer rundbogigen Öffnung.<br />
Diese sieht wie ein Torbogen aus. – Ein kleiner zweiter Felsdurchbruch<br />
schließt sich dem Bogen an.<br />
Die geschilderte Sandsteinformation gleicht von Norden wie von Süden<br />
her verblüffend dem Kopf eines Elefanten, wobei der Felsbogen<br />
den Rüssel darstellt. – Die zweite kleine Öffnung könnte den Mund<br />
des Tieres – oder die Vorderbeine - andeuten.<br />
Die bisherige Literatur ist sehr <strong>zu</strong>rückhaltend über diese Felsfigur,<br />
die im Volksmund seit eh und je Elefant genannt wird. Man spürt das<br />
Unbehagen, sich über ein doch sehr deutliches Bild in Stein äußern<br />
<strong>zu</strong> müssen.<br />
Kein Wunder, daß man sich deshalb hinter der konventionellen Geologie<br />
verschanzt, die behauptet, solche Felsbögen seien außergewöhnliche<br />
Erosionsformen.<br />
Doch gerade beim Elefanten von <strong>Geristein</strong> überzeugt eine solche<br />
Erklärung nicht: Wie soll ein schmaler Felsgrat an zwei Punkten in<br />
fast ästhetischer Form durchlöchert, aber nicht wegrasiert worden<br />
sein? Und welche natürliche Kraft hätte dies bewerkstelligt? Wasser?<br />
Wind? Geschiebe?<br />
<strong>Der</strong> Elefant von <strong>Geristein</strong> ist künstlich geschaffen worden.<br />
Zahlreiche Beispiele aus Europa und Übersee zeigen, daß die meisten<br />
derartigen Felsentore Werke von Menschenhand sind. Die alten<br />
Kulturen hatten eine Vorliebe dafür, Formen und Figuren aus Felsen<br />
und Blöcken <strong>zu</strong> schaffen und in die Grundrisse von Burgen und<br />
Städten ein<strong>zu</strong>arbeiten.<br />
Wir haben beim Elefanten von <strong>Geristein</strong> ein künstlerisches Zeugnis<br />
aus alter Zeit vor uns – und ein Naturwunder der besonderen Art.<br />
Je länger man sich die Sache mit dem Elefanten von <strong>Geristein</strong> überlegt,<br />
desto mehr ergibt sich ein Zusammenhang mit dem Bau des<br />
Rundturms.<br />
<strong>Der</strong> Elefant war ein bedeutendes Symbol im frühen Christentum.