Der Abend zu Geristein - Dillum
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Das gehäufte Auftreten von geschichtlichen Exkursen in dieser Novelle<br />
ist typisch für die Belletristik der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />
– Dahinter steht das große Vorbild von Walter Scott – der im<br />
Text genannt wird.<br />
Auch Jeremias Gotthelfs historische Erzählungen triefen bekanntlich<br />
von irrelevanter Geschichte. – Und jener Emmentaler Schriftsteller<br />
hat in späteren Jahren auch für die Alpenrosen Beiträge geliefert.<br />
Gegenüber der Rahmenerzählung, die auch Sagenelemente wie das<br />
Goldsonnen einschließt, ist die Wiedergabe der eigentlichen Sage <strong>zu</strong><br />
kurz geraten. Fast hat man den Eindruck, als ob der <strong>Abend</strong> schon<br />
vorüber gewesen wäre und Wyß sich deshalb kurz fassen mußte.<br />
Wyß, der Mitherausgeber der Alpenrosen, hat sich mit <strong>Der</strong> <strong>Abend</strong> <strong>zu</strong><br />
<strong>Geristein</strong> ebenso wie mit <strong>Der</strong> Ritter von Ägerten ein Zeugnis gesetzt<br />
für seine schriftstellerischen Fähigkeiten, die er leider aus unbekannten<br />
Gründen nicht genug weiter entwickelte.<br />
Auf den Almanach Alpenrosen allgemein soll hier nur kurz eingegangen<br />
werden. Dieser erschien zwischen 1811 und 1830 jährlich in<br />
Bern unter der Redaktion von Johann Rudolf Wyß, Gottlieb Jakob<br />
Kuhn und Ludwig Meister.<br />
Nach Wyß’ Tod erschien der Almanach mit Unterbrüchen und wechselnden<br />
Herausgebern bis 1854 in Aarau.<br />
Die Inhalte bestanden aus Sagen, Volksliedern, historischen Erzählungen,<br />
Dorfgeschichten, Schweizerreisen und volkskundlichen Beiträgen.<br />
Illustrationen und Liedernoten kamen hin<strong>zu</strong>.<br />
Alles in allem waren die Alpenrosen ein repräsentatives literarisches<br />
Spiegelbild der Restaurationszeit in der Schweiz.