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Jahresbericht Gesundheitlicher ... - LMTVet - Bremen

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Verbraucherbeschwerden<br />

Im Jahre 2010 gingen 204 Verbraucherbeschwerden<br />

ein, davon wiesen 106 auf die mangelnde<br />

Einhaltung der Hygiene in Betrieben hin,<br />

in 98 Fällen wurden Lebensmittel mit dem Verdacht<br />

eingereicht, dass sie verdorben oder wegen<br />

qualitativer Mängel nicht verzehrsfähig seien.<br />

Die anschließenden Betriebskontrollen bzw. Laboruntersuchungen<br />

führten in 55 Fällen zu Beanstandungen<br />

(Betriebshygiene (34 %); Lebensmittel<br />

(19,6 %)), aufgrund derer die Gewerbetreibenden<br />

belehrt oder in gravierenden Fällen auch<br />

mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren belegt<br />

wurden.<br />

Auch dieses Jahr äußerten wieder 47 Beschwerdeführer<br />

den Verdacht, dass gesundheitliche<br />

Beschwerden, hauptsächlich Durchfall und<br />

Erbrechen, auf den Genuss verdorbener oder<br />

kontaminierter Lebensmittel zurückzuführen seien.<br />

Alle Betriebe wurden einer Kontrolle unterzogen<br />

und wenn noch Ausgangsmaterial für die<br />

Speisenproduktion vorhanden war, wurden Vergleichproben<br />

gezogen. Es wurde in sechs Fällen<br />

(12,7 %) festgestellt, dass entweder die Hygienemängel<br />

so gravierend waren, dass sie möglicherweise<br />

mit den Krankheitssymptomen in Verbindung<br />

gebracht werden könnten oder Vergleichsproben<br />

wegen zu hoher Keimzahlen beanstandet<br />

worden waren. Ansonsten bestätigte<br />

sich der Verdacht bei den Kontrollen nicht.<br />

Diesen Vorgängen sind auch drei Vorfälle zuzuordnen,<br />

bei denen eine hohe Anzahl von<br />

Verbrauchern Krankheitserscheinungen aufwiesen:<br />

1. In einem Schulzentrum erkrankten im<br />

September 2010 diverse Schüler nach<br />

dem Verzehr von Hähnchen Cordon-<br />

Bleu mit Kartoffeln oder Kartoffelbrei und<br />

Gemüse. Einige hatten aber auch ihr<br />

Pausenbrot verzehrt. Alle Untersuchungen<br />

der Rückstellmuster ergaben keinen<br />

Hinweis auf eine Lebensmittelvergiftung.<br />

2. In einem Vereinsheim litten 16 Personen<br />

nach dem Verzehr von Krustenbraten<br />

mit Gemüseplatte und Mousse au chocolat<br />

als Nachtisch an Durchfall und<br />

Erbrechen. Die Krankheitserscheinungen<br />

traten kurz nach dem Verzehr der<br />

Speisen auf. Bei der Untersuchung von<br />

Stuhlproben wurde Norovirus nachgewiesen.<br />

- 34 -<br />

JAHRESBERICHT GESUNDHEITLICHER VERBRAUCHERSCHUTZ BREMEN 2010<br />

3. Nach einer Weihnachtsfeier in einem<br />

Restaurant, an der 200 Personen teilgenommen<br />

hatten (zwei unterschiedliche<br />

räumlich getrennte Gruppen), erkrankten<br />

mindestens 15 Personen kurzfristig nach<br />

Speisenverzehr. Auch hier wurde Norovirus<br />

nachgewiesen.<br />

Der Nachweis des Norovirus erfolgte in beiden<br />

Fällen sowohl beim Personal als auch bei<br />

Gästen. Ob das Virus über die Speisen<br />

oder durch Personenkontakt übertragen<br />

wurde, konnte nicht sicher<br />

nachgewiesen werden.<br />

Peter Drewes<br />

Betriebskontrollen in<br />

Bremerhaven<br />

Wie jedes Jahr führte der <strong>LMTVet</strong> auch 2010<br />

besondere Spätkontrollen Ende April und Anfang<br />

November in Zusammenarbeit mit der Schutzpolizei<br />

Bremerhaven durch. Neben Restaurants,<br />

Gast- und Schankwirtschaften, die vorwiegend<br />

außerhalb der allgemeinen Arbeitszeit geöffnet<br />

haben, sind Discotheken und Nachtbars praktisch<br />

nur durch solche Kontrollen zu erreichen.<br />

Das Auftreten von ganzen Teams, zwei Gruppen<br />

bestehend aus zwei Personen aus der Lebensmittelkontrolle,<br />

einer Person aus dem amtstierärztlichen<br />

Dienst und bis zu vier Polizisten, vermeidet<br />

Diskussionen oder Übergriffe schon im<br />

Vorfeld, erfordert aber auch bei integren Betrieben<br />

einiges an Fingerspitzengefühl und Diplomatie.<br />

Die beiden Teams überprüften insgesamt 37<br />

Betriebe einschließlich eines Lebensmittelgeschäfts<br />

und einer Bäckerei. Neben den fast überall<br />

auftretenden leichten Hygienemängeln (Sauberkeit,<br />

Ordnung) in Küchen oder Nebenräumen<br />

waren häufiger Lebensmittel mit abgelaufenem<br />

Mindesthaltbarkeitsdaten bis hin zum Verderb zu<br />

beanstanden.

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