Aktuelle Ausgabe - Feed Magazin
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inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltendes / Modisches / technisches / Praktisches<br />
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so Wie sie Mir geFällt VON<br />
36 <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong> 02-2011<br />
ALExANDER ENDL<br />
als auF der re:Publica‘11 in berlin iM aPril dieses Jahres thoMas PFeiFFer (social-Web-exPerte,<br />
Webevangelisten.de) die session „Wenn linke linke verlinken“ eröFFnete, zielte sein vortrag<br />
zunächst Mehr auF die zunehMende transParenz der eigenen PrivatsPhäre durch soziale<br />
verknüPFungen. Wer „linke verlinkt“ ist iM zWeiFel ein linker, auch Wenn er selbst nichts<br />
dazu Je äusserte, so der tenor - eine einFache erkenntnis, Mag Man Meinen, aber ein Wissen,<br />
dass Man sich in der Werbung iM internet längst ProFitabel zu nutze Macht.<br />
als Man Mitten in der blÜtePhase des Modeworts „Web 2.0“ schon<br />
nach dem „Next Big Thing“ gefragt wurde, fiel einem eigentlich nur das naheliegende<br />
ein, einfach weiterzuzählen zum „Web 3.0“. Aber Web 3.0 war da<br />
bereits mit dem Begriff „Semantisches Web“ verbunden, allerdings in einer<br />
eher sperrigen und technischen Art und Weise. Es ging um nackte Informationsgewinnung<br />
nach den Grundsätzen der Semantik und das eher technisch<br />
verstanden als inhaltlich. Es ging um die Beziehungen der virtuellen Objekte<br />
zueinander, nicht um die Beziehungen der Nutzer.<br />
„Web 2.0 schreit ja geradezu nach einem “Sequel“, nach einem Web<br />
3.0 und 4.0. Aber so richtig ist das noch nicht greifbar. Web 3.0 liest<br />
man gern im ironischen Sinne, in der Art ‚es gibt immer ein Danach‘,<br />
oder in Bezug auf das Semantische Web (Semantic Web), wie es von<br />
Tim Berners-Lee gepredigt wurde.“<br />
„Die Zukunft im Web 3.0 – Eine Vision“, 2006,<br />
http://www.drweb.de/magazin/die-zukunft-im-web-30-eine-vision/<br />
heute, 5 jahre danach, ist Semantik in der Tat zu einem wichtigen<br />
Baustein für die Evolution des Webs geworden. Allerdings sind es die<br />
semantischen Verbindungen der Menschen zueinander. Erkenntnisgewinne<br />
aus der Analyse sozialer Kontakte lassen enorme Rückschlüsse auf<br />
sogar zukünftige Bewegungen und Stimmungen der jeweiligen „Gruppe<br />
von Gleichgestellten“ (Peer-Group) zu, was nicht nur für die Werbung interessant<br />
ist. Wer lesen und verstehen kann, wie Verknüpfungen zu bewerten<br />
sind und die dahinterstehenden Informationen in Kontext bringt,<br />
kann fehlende Informationen selbst herstellen. „Die Bank bricht bald zusammen“<br />
kann den Zusammenbruch eines Bankhauses meinen oder den<br />
fortschreitenden Zerfall der Sitzgelegenheit im Park - wer weiß, dass die<br />
Aussage aus der Peer-Group von Brokern kommt, schließt mit Semantik die<br />
Wissenslücke – der „Semantische Relativismus“.<br />
KEINE ANGST VOR MORGEN,<br />
DIE ZUKUNFT WIRD GEMACHT<br />
wer seine zielgruPPe kennt und definieren kann kann nicht nur<br />
in die Zukunft gerichtet die richtigen Schlüsse ziehen, er kann die Zukunft<br />
sogar beeinflussen, er muss nur die richtigen Schlüsse aus dem Wiederhall<br />
der Informationen aus diesem Umfeld zieht. Steve Jobs wird attestiert, diese<br />
Instrumentarien hervorragend zu beherrschen und dies auch zum Erfolg<br />
seines Unternehmens zu nutzen<br />
„Apple beherrscht wie kaum eine andere Organisation die Inszenierung<br />
und Integration von Technologien ohne jede Scheu davor, Ideen von<br />
außen zu nutzen und sie mit den eigenen Kniffen zu veredeln. [...] Die<br />
Kunst des Gerüchts wird im Internet zum Prinzip, meint Hans-Joachim<br />
Neubauer [...] Die Nachricht nährt das Gerücht, und das Gerücht nährt<br />
die Nachricht“<br />
„Steve Jobs und die Echokammer des Hörensagens“, 2011, http://www.service-insiders.de/<br />
artikel-itk/show/502/Steve-Jobs-und-die-Echokammer-des-Hoerensagens<br />
Thomas Pfeiffer während seines Vortrags<br />
„Wenn Linke Linke verlinken“ auf der Re:publica in Berlin. Foto: Re:publica.