Aktuelle Ausgabe - Feed Magazin
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Wir einigten uns schnell auf das Prozedere mit Vorrunde und Finale, in dem<br />
dann die bis dahin besten zehn Bands noch einmal gegeneinander antreten<br />
sollten. Und darauf, dass diesmal allein die Anzahl der Fan-Votes entscheiden<br />
sollte. Im Gegensatz zum Foto-Contest würden wir uns diesmal also völlig<br />
raushalten und die Aktion lediglich kommentierend begleiten.<br />
der startschuss für den <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong>-Band-Wettbewerb 2011 fiel<br />
am Samstag, den 5. März. Und in den ersten Tagen tat sich – nichts! Unsere<br />
schlimmsten Befürchtungen schienen sich an diesem ersten Wochenende zu<br />
bewahrheiten. Doch dann kam irgendwo her ein helles Licht in unser Dunkel;<br />
und dieses Licht hieß „The Captain Waterproof Groove II“. Mit einem<br />
skurrilen 90er-Jahre-Clip, dafür aber mit einem richtig groovigen Smooth-<br />
Jazz-Stück machte die Berliner Kombo den Anfang. Herzlichen Dank nochmal<br />
an den Captain und seine Crew – ihr wart der Eisbrecher!<br />
iM Übrigen hat die nuMMer von allen(!) Redaktionsmitgliedern ein<br />
„Like“ bekommen, das ist anschließend im Verlauf des Wettbewerbs nicht<br />
mehr so häufig vorgekommen. Die musikalischen Geschmäcker innerhalb<br />
der <strong>Feed</strong>-Redaktion sind doch recht verschieden – so gesehen war es wohl weise,<br />
auf eine einheitliche Redaktionsstimme als eine Art Jury zu verzichten.<br />
Das hätte Mord und Totschlag gegeben!<br />
nachdeM wir dann iMMer exzessiver die Werbetrommel in verschiedenen<br />
Musik-Foren, bei Facebook und E-Mails gerührt hatten, startete<br />
der Contest plötzlich so richtig durch. Einer der allerersten Beiträge war der<br />
Song „Start Again“ von Newage, die es letztlich auch bis ins Finale und dort<br />
auf Platz sieben schafften. Der Clip – offenbar im Bällchen-Pool des nächsten<br />
Ikea-Kinderparadieses gedreht – trug den Untertitel: „Wenig Handlung, einfach<br />
Party“. Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />
dann erinnern wir uns gerne an den Beitrag von Christoph<br />
Bubeck und seiner Band, die das Video zum Titel „Future“ in der Stuttgarter<br />
Mercedes-Benz-Arena aufgenommen hatten. Crayfish aus Frankfurt hatten<br />
als erste die Idee, unter ihren Votern einen Preis zu verlosen: eine Sticky<br />
Sweet Sins Gold Edition ihres aktuellen Albums. Für den Finaleinzug hat es<br />
trotzdem nicht gereicht.<br />
das erste Mal so richtig heMMungslos begeistert war die<br />
Redaktion dann beim Auftritt des Provinztheaters und ihrer Nummer „Wie<br />
schön“. Die Kapelle inszenierte ihr Stück im Stile eines Kasperle-Theaters und<br />
war komplett anders, als alles was vorher oder nachher im Wettbewerb lief.<br />
Eine wirklich außergewöhnliche Performance – leider mit nur kümmerlichen<br />
acht „Likes“ bedacht. Was uns ein wenig zynisch werden ließ: Tatsächlich<br />
bekamen am Anfang fast alle Beiträge, die der Redaktion sympathisch<br />
waren, kaum Stimmen. Glücklicherweise sollte sich das schnell ändern.<br />
Die offizielle Grafik des <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong>-Band-Contests 2011.<br />
Design: Zweisatz Berlin. Programmiert wurde die Contest-Plattform von der Firma Webteilchen.<br />
denn Plötzlich tauchte das grosse auge auF. Timeline hatten<br />
mit der knapp acht Minuten langen Hymne „Fuck all that“ ihren Hut in den<br />
Ring geworfen. Zwar ohne echtes Video – stattdessen ein Standbild der Nahaufnahme<br />
eines Auges – dafür aber absolut überzeugend mit ihrer selbsternannten<br />
Mischung aus Stoner-, Progressive-, Art- und Post-Rock. Überhaupt<br />
hatte es das Ende der ersten Wettbewerbs-Woche in sich. Kabana und Fox<br />
Named King waren nun am Start, denen in der Vorrunde dank eingängigem<br />
Sound und professionellem Video die Stimmen nur so zuflogen.<br />
die gesaMte Qualität des contests erhöhte sich außerdem nochmal<br />
schlagartig, als die grandiosen So kind Stacy ihren Beitrag hochgeladen<br />
hatten. Die siebenköpfige Kombo aus Krefeld begeisterte mit ihrer Mischung<br />
aus Soul, Funk und Pop zumindest einen Teil der <strong>Feed</strong>-Redaktion – und jede<br />
Menger Voter, die die groovige Nummer „Too Weak“ ins Finale und dort letztlich<br />
bis auf den Silberrang wählten! Stefany June – der heimliche Favorit des<br />
Chefredakteurs – wären mit ihrem hit-verdächtigen Titel „Summer“ sicher<br />
ebenfalls ein würdiger Sieger gewesen, waren am Ende der Vorrunde auch<br />
ganz vorne dabei, erst im Finale ging ihnen etwas die Luft aus.<br />
langsaM wurde es dann unÜbersichtlich. Nach einer Woche<br />
hatten wir schon die Marke von 3.000 Facebook-Friends erreicht. Spätestens<br />
jetzt waren alle Zweifel beseitigt: Ja, die Aktion war eine geile Idee. Der Platz<br />
hier würde bei Weitem nicht ausreichen, um all die Bands zu erwähnen, die<br />
es trotz beträchtlicher Stimmenzahl nicht ins Finale geschafft oder zumindest<br />
bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.<br />
da wären zuM beisPiel noch die Prog-Metal-Jungs von Blyndfold, die<br />
immerhin 129 Votes in der Vorrunde eingestrichen haben oder die Kultband<br />
Cowboys on Dope, die „beste Band Kölns“, mit der großartigen Live-Nummer<br />
„Holiday from myself“ – warum hatten die eigentlich nur zwei ganze „Likes“?<br />
Oder der einzige, echte Elektro-Dancefloor-Titel im Wettbewerb: „Dencer“<br />
des Berliner Komponisten Kondaiy. Die Elektro-Glam-Metal-Rocker von Sexx<br />
Action gaben ihre Akustik-Version von „I still bleed“ zum Besten. Richtig unglücklich<br />
lief es für Florian Walz alias Ein toter Dichter, der nach der Vorrunde<br />
auf Platz elf lag und das Finale um lediglich zwei Stimmen verpasste.<br />
<strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong> 02-2011 5