Vom Maskenkult zur Theatermaske - Hochschulschriftenserver der ...
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auch hohe künstlerische Ansprüche, so dass das Niveau <strong>der</strong> Darbietungen gewahrt<br />
blieb. Durch die Aufführung sowohl von alten als auch von neuen Werken trugen sie<br />
viel <strong>zur</strong> Erhaltung und Verbreitung <strong>der</strong> Dramen bei und bewirkten, dass sich die Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Agone regional kaum unterschied.<br />
Das Wesen <strong>der</strong> Vereine war vor allem religiös. Sie dienten Dionysos, indem sie sein<br />
Fest feierten. Ein Dionysos-Priester stand jedem Verein vor, und den agonischen Darbietungen<br />
gingen Prozession und Opfer unter Leitung <strong>der</strong> prunkvoll in Erscheinung tretenden<br />
Techniten voran. Der religiöse Charakter <strong>der</strong> Aufführungen blieb somit gewahrt,<br />
obwohl nun die unterschiedlichsten Feste Anlass zu künstlerischen Agonen boten.<br />
Blume [1978] 1991, S. 82:<br />
„Das hervorstechende Merkmal <strong>der</strong> Techniten war ihre Frömmigkeit, beson<strong>der</strong>e Verehrung erwiesen<br />
sie dem Dionysos, den Musen und dem pythischen Apoll.“<br />
4.2 Außerattische Aufführungen<br />
Im 5. Jh. v. Chr. gab es nur vereinzelt Aufführungen außerhalb Athens: So inszenierte<br />
Aischylos am Hofe des Tyrannen Hieron I. von Syrakus (s. hierzu auch unten Anm.<br />
381) und Euripides 154 in seinen letzten Lebensjahren an dem des makedonischen Königs<br />
Archelaos in Pella, wo er 406 v. Chr. starb. In beiden Fällen fanden die Darbietungen<br />
allerdings nicht im Rahmen von Agonen statt. 155<br />
bisweilen als politische die Solidarität im politischen Leben, indem man durch das Teilen des Fleisches<br />
und des Weines auch zum Teilen <strong>der</strong> politischen Meinungen überging, wodurch das Symposien zum<br />
Ursprungsort für einen politischen Aufruhr werden konnte (in Sparta waren private Symposien aus diesem<br />
Grund untersagt). S. auch Schmitt-Pantel, Pauline: Art. Gastmahl. In: DNP 4, 1998, Sp. 798-803<br />
(II. Griechenland). – Als Hetären (griech. hetaírai) wurden in <strong>der</strong> Antike Frauen bezeichnet, die von<br />
Männern als ‚Gefährtinnen’ für gewisse Stunden gemietet werden konnten. Im Gegensatz zu Dirnen<br />
(griech. pórnai) galten Hetären als gebildet und waren sozial anerkannt.<br />
154 Euripides, attischer Tragiker; geboren zwischen 485 und 480 v. Chr. auf Salamis (Insel im Saronischen<br />
Golf, einem Seitenarm <strong>der</strong> Ägäis; sie liegt nur 2 km entfernt von <strong>der</strong> Küste des Piräus, des Haupthafens<br />
Athens), gestorben 406 v. Chr. in Pella (Makedonien) kurz vor den Städtischen Dionysien. Erhalten<br />
sind 17 Tragödien und ein Satyrspiel (von insgesamt 90 Stücken): 1) Alkestis (saryrspielhafte Tragödie<br />
mit gutem Ausgang); 2) Medea; 3) Hippolytos; 4) Herakles; 5) Elektra; 6) Hiketiden; 7) Herakliden;<br />
8) Andromache; 9) Hekabe; 10) Troerinnen; 11) Phönizierinnen; 12) Orestes; 13) Iphigenie bei den Taurern;<br />
14) Ion; 15) Helena; 16) Iphigenie in Aulis; 17) Bakchen; 18) Kyklops (Satyrspiel). Obwohl die<br />
Stücke des Euripides zu seinen Lebzeiten weniger beliebt waren als die des Aischylos und Sophokles und<br />
nur selten den Sieg errangen, waren sie für die weitere Entwicklung des Dramas (vor allem <strong>der</strong> nachklassischen<br />
Tragödie, <strong>der</strong> Mittleren und Neuen Komödie sowie <strong>der</strong> römischen Tragödie [Crepidata] republikanischer<br />
und Augusteischer Zeit) von weitaus größerer Bedeutung. Hieraus erklärt sich die Tatsache,<br />
dass von Euripides wesentlich mehr Stücke erhalten sind als von den beiden an<strong>der</strong>en attischen Tragikern.<br />
155 S. Blume (2003), Art. Wettbewerbe, künstlerische (wie oben Anm. 137), Sp. 492 f.<br />
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