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Initiativen - FWF

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historische wohlerworbene Rechte von Fakultäten<br />

und Instituten, schlechte Traditionen,<br />

pragmatisierte Beamte, Betriebsvereinbarungen.<br />

All das engt den Spielraum<br />

in der Personalpolitik ein.<br />

Der betroffene wissenschaftliche Nachwuchs<br />

ist in aller Regel leistungswillig,<br />

möchte aber seine wissenschaftlichen<br />

Leistungen anerkannt haben. Die meisten<br />

jungen Wissenschafterinnen und Wissenschafter<br />

sind sich darüber im Klaren, dass<br />

sie in einem Wettbewerb stehen, allerdings<br />

durchschauen sie die Regeln dieses Wettbewerbs<br />

nicht. Natürlich wollen alle möglichst<br />

frühzeitig wissen, „ob sie eine Chance<br />

haben“, um nicht in einer Sackgasse zu<br />

landen. Man verlangt ihnen höchstes Engagement<br />

sowie internationale Mobilität ab,<br />

nötigt sie dazu, die Vereinbarkeit ihres Berufs<br />

mit familiären oder partnerschaftlichen<br />

Erfordernissen hintanzustellen. Blicken sie<br />

sich allerdings um an ihrer Universität, so<br />

finden sie sich oft umgeben von Personen,<br />

die es „geschafft“ haben, ohne diesen hehren<br />

Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Und wo steht der <strong>FWF</strong> in diesem von widerstrebenden<br />

Interessen geprägten Spiel?<br />

Um seine Rolle im Spiel der wissenschaftlichen<br />

Karrieren zu beschreiben, muss<br />

man zunächst zwei Arten von <strong>FWF</strong>-finanzierten<br />

Stellen unterscheiden: Einerseits<br />

thEma » Wissenschaftliche Karrieren in Österreich<br />

finanzieren wir Projektmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter, d. h. Personen, die von<br />

der Projektleitung zur Mitarbeit in einem<br />

<strong>FWF</strong>-Projekt rekrutiert wurden. Das können<br />

Dissertantinnen und Dissertanten sein<br />

oder Postdocs. Anderseits finanzieren wir<br />

aber auch junge Postdocs, die selbst um<br />

die Finanzierung ihres eigenen Gehalts bei<br />

uns ansuchen. Das ist in den meisten <strong>FWF</strong>-<br />

Programmen möglich. Der Unterschied zu<br />

Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter<br />

besteht darin, dass wir für letztere Gruppe<br />

– nennen wir sie pauschal „Selbstantragstellende“<br />

– eine strenge Evaluierung<br />

durchgeführt haben, wir also für das wissenschaftliche<br />

Potenzial dieser Personen<br />

unsere Hand ins Feuer legen können.<br />

Jederzeit kann jedermann einen Antrag um<br />

Finanzierung der eigenen Stelle beim <strong>FWF</strong><br />

stellen. Die Erfolgsaussicht ist nicht überwältigend<br />

(je nach Programm zwischen 10<br />

und 50 %), aber für wirklich gut qualifizierte<br />

Nachwuchs-Wissenschafterinnen<br />

und -Wissenschafter haben wir immer Geld<br />

übrig. Im Gegensatz zu den Forschungsstätten<br />

– die dann eine Stelle ausschreiben,<br />

wenn sie jemanden mit einer entsprechenden<br />

Qualifikation benötigen – gibt der<br />

<strong>FWF</strong> keinerlei Quoten für einzelne Disziplinen<br />

vor, und die Frage ist irrelevant, ob das<br />

jeweilige Fach „nachgefragt“ ist oder nicht.<br />

Das ist insofern trügerisch, als wir – unabhängig<br />

von der im Verlauf der Finanzierung<br />

erbrachten wissenschaftlichen Leistung –<br />

unsere Finanzierung nach Projektende einstellen<br />

und keinerlei Versprechen abgeben<br />

(können) betreffend die weitere wissenschaftliche<br />

Karriere. Hier sind dann die Forschungsstätten<br />

am Zug.<br />

Wir stehen knapp vor Weihnachten, eine<br />

Zeit, in der man Wünsche äußern kann.<br />

Ausnahmsweise keine Wünsche an das<br />

Wissenschaftsministerium um zusätzliche<br />

Finanzmittel (diese Wünsche werden an<br />

anderer Stelle deponiert), sondern an jene<br />

österreichischen Forschungsträger-Institutionen,<br />

an denen wissenschaftliche Karrieren<br />

stattfinden können. Wir wünschen<br />

uns, dass diese Einrichtungen die Qualitäts-Signale<br />

des <strong>FWF</strong> bei ihrer Personalpolitik<br />

berücksichtigen. Das sollte im beidseitigen<br />

Interesse sein: die Besetzung einer<br />

(potenziell) unbefristeten Personalstelle<br />

entspricht einer Millioneninvestition,<br />

und jede verfügbare Information über das<br />

Potenzial der anzustellenden Person sollte<br />

hilfreich sein. Für potenzielle Kandidatinnen<br />

und Kandidaten solcher Stellen<br />

würde das Wissen, dass Erfolg bei der Einwerbung<br />

von <strong>FWF</strong>-Projekten die Karrierechancen<br />

positiv beeinflusst, ein wenig<br />

Unsicherheit beseitigen. «<br />

fWfinfo83» 15

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