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Nr. 3/2009 - ANAV

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Ach ja: jeder Teilnehmer musste<br />

die Weine bewerten. Und sonst?<br />

Interessant vorgetragen. Gute Power-Point-Präsentation.Gratulation<br />

an Ruedi 1 und Ruedi 1.1. Applaus.<br />

Dank. Geschenkübergabe.<br />

Applaus. Imbiss. Präsentation der<br />

Bewertungs-Auswertung. «Kommt<br />

gut nach Hause».<br />

So weit mein «Etwas. Nicht viel».<br />

Freude an älteren Jahrgängen<br />

Sind Sie noch bei mir? Schön. In<br />

diesem Fall gestatte ich mir, noch<br />

ein paar ganz persönliche Anmerkungen<br />

nachzuschieben: Natürlich<br />

gab es zum Teil gewaltige Jahrgangsunterschiede.<br />

Man darf aber<br />

Gesellen und Magistern zumuten,<br />

dass sie die (Reife-) Potenziale junger<br />

«Tanninkracher» richtig einzuordnen<br />

im Stande sind. Beeindruckend:<br />

die älteren Jahrgänge<br />

(1991/1992/1993) sind durchaus<br />

noch mit Genuss zu trinken, auch<br />

wenn sie ihren Zenith klar überschritten<br />

haben. Der Jahrgang<br />

1994? Na ja. (Meine Notizen: «Gewöhnlich.<br />

Sollte fortgeputzt sein»).<br />

Keine Angst: ich langweile Sie<br />

nicht weiter mit Jahrgangsnotizen.<br />

Mit zwei Ausnahmen. Die erste<br />

betrifft den Jahrgang 1995: «Bouquet<br />

duftig-diskret, klassisch». Am<br />

Gaumen weich, «burgundisch»,<br />

komplett, trinkreif. Langer Abgang.<br />

«Ein hervorragender, klassischer<br />

Margaux. Subtil, elegant, nicht<br />

überbordend (lediglich 12% Alkohol!)<br />

Ein ganz toller Wein».<br />

Parker lässt grüssen<br />

Die zweite Ausnahme betrifft den<br />

Wein «????» vulgo Jahrgang 2004,<br />

natürlich auch von Malescot-<br />

Saint-Exupéry. Diesen Wein haben<br />

die beiden Ruedis listigerweise<br />

zwischen den Jahrgängen<br />

1993 und 1994 «blind» eingeschoben.<br />

Hier meine Notizen: «Saftig,<br />

vollmundig. Alkoholische Tanninbombe<br />

(oder tanninische Alkoholbombe?).<br />

Wo sind die subtilen<br />

Nuancen, die ihm dereinst zu Eleganz<br />

und Grösse verhelfen sollen?<br />

Atypisch. Zukunft? Alkoholgehalt:<br />

13,5%. «Brutaler habe ich selten<br />

einen Vergleich zwischen zwei<br />

Jahrgängen (hier 1995 und 2004)<br />

desselben Erzeugers empfunden:<br />

die «Neue Welt» ist definitiv auf<br />

Château Malescot-Saint-Exupéry<br />

(und natürlich auch in vielen anderen<br />

Bordeaux-Weingütern) angekommen.<br />

Das kann man bedauern.<br />

Aufhalten kann man diese Entwicklung<br />

nicht. Der (Welt-) Markt<br />

bestimmt die Regeln und die erfolgreichen<br />

Weinstile (Weinpapst<br />

Parker lässt grüssen).<br />

Weinstile im Wandel<br />

Weinstile haben sich immer gewandelt<br />

und werden es weiterhin tun.<br />

Stubenmeister Willi Spürgin dankt den beiden Referenten, Ruedi<br />

Baumann und Ruedi Schnell (v.rts. n. lks.).<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Ist also der Stil der klassischen Bordeaux<br />

(und anderer elegant-subtiler<br />

Weine) ein Auslaufmodell? So wie<br />

ich als Liebhaber dieser Weine ein<br />

Auslaufmodell bin? Wahrscheinlich.<br />

Nein: sicher! Gott sei Dank haben<br />

sich an der Veranstaltung auch die<br />

Liebhaber der modernen «Neue-<br />

Welt-Linie» zu Wort gemeldet und<br />

«ihren» Stil vehement verteidigt.<br />

Sie werden auf Dauer Recht bekommen:<br />

meine Generation (und die<br />

klassischen Bordeaux-Weine) werden<br />

in absehbarer Zeit auf natürliche<br />

Weise abgelöst werden. Als positive<br />

Folge wird dies Chancen für<br />

charakterstarke Individualisten öffnen:<br />

Massenbewegungen bilden<br />

immer Nährböden für «Nischenplayer»,<br />

die sich den grossen<br />

Trends widersetzen. Ich erwarte das<br />

auch im Bordeaux.<br />

Angefangen hatte es mit einer<br />

Reise der Volkshochschule Zofingen<br />

ins Burgund. Das Interesse<br />

am Wein war geweckt, und nach<br />

seinem Eintritt in unsere Weinbruderschaft<br />

1972 brach, wie er selber<br />

sagt, das «Weinfieber» aus.<br />

Es folgen Gesellen- und Magisterprüfung,<br />

und von 1974 bis 1980<br />

war er Statthalter unserer Weinbruderschaft.<br />

Nach seinem Umzug<br />

nach Zürich 1978 wurde er bereits<br />

ein Jahr später zum Präsidenten<br />

der Sektion Zürich gewählt, sozusagen<br />

als Vorstufe zu «Höherem»:<br />

1981 wurde Hanspeter Althaus<br />

als Zentralpräsident ins höchste<br />

Symposium<br />

Ich habe selten eine solch lebhafte<br />

«Diskussions-Degustation»<br />

miterlebt. Ein totaler «Aufsteller»!<br />

Sozusagen «das Tüpfli auf dem i»<br />

an dieser tollen Veranstaltung. Im<br />

wahrsten Sinne des Wortes ein<br />

Symposium! Sicher durch die<br />

nicht allzu hohe Zahl der Teilnehmer<br />

ermöglicht und begünstigt.<br />

Fazit: Ruedi 1 und Ruedi 1.1: Bestanden!<br />

Danke!<br />

Willi Spürgin: Nüüt für unguet! Es<br />

ist jetzt halt «etwas mehr» geworden.<br />

Auslaufmodell Ueli Aebi<br />

PS.: Heureka! Ich habe noch ein<br />

paar Bordeaux in meinem Keller<br />

entdeckt! Klassische! Sogar Château<br />

Malescot-Saint-Exupéry Jahrgang<br />

1995 sind mit dabei!<br />

Jubiläumsdegustation mit Hans-Peter Althaus<br />

«Back to the roots»<br />

Hans Peter Althaus ist im Oktober extra in die Schweiz gekommen, um im<br />

Rahmen der Veranstaltungen zum 50-Jahre-Jubiläum der Weinbruderschaft St.<br />

Martin zu Zofingen seine Weine zu präsentieren. Er kehrte also nach Zofingen<br />

zurück zu den Wurzeln, wo für ihn vor 38 Jahren alles, was den ernsthafteren<br />

Zugang zum Wein betrifft, begonnen hatte. – Marianne Breitenstein berichtet:<br />

Amt der <strong>ANAV</strong> berufen, welche er<br />

dann bis 1989 präsidierte.<br />

Von «Stoney Vineyard»<br />

zum Coal River Valley<br />

Dann kam der grosse Einschnitt<br />

im Leben von Ruth und Hans Peter<br />

Althaus: Bereits 1988 hatten sie<br />

in Tasmanien das seit mehreren<br />

Jahren bestehende Weingut «Stoney<br />

Vineyard» gekauft. 1989 erfolgte<br />

der Umzug ins Coal River<br />

Valley, nördlich von Hobart. Der<br />

Rebberg wurde sukzessive von ursprünglich<br />

einem ½ Hektar mit diversen<br />

Rebsorten auf inzwischen<br />

11,5 Hektaren ausgebaut.<br />

28 Ami du Vin 3/09

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