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„Generation 55+” – Chancen für Handel und ... - htp St. Gallen

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<strong>„Generation</strong> 55+“ <strong>–</strong><br />

<strong>Chancen</strong> <strong>für</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> Konsumgüterindustrie<br />

Schlüssel zum K<strong>und</strong>en der<br />

<strong>„Generation</strong> 55+“<br />

sich somit vermuten, dass diese Betriebstypen in Zukunft in einer weiterentwickelten Form<br />

eine Renaissance erfahren könnten.<br />

Apotheke<br />

Frische-Fachgeschäft<br />

TK-Heimdienst<br />

Reformhaus<br />

Kauf- <strong>und</strong> Warenhaus<br />

Lebensmitteleinzelhandel < 800qm<br />

kleiner Verbrauchermarkt<br />

großer Verbrauchermarkt<br />

SB-Warenhaus<br />

Discounter<br />

Drogeriemarkt<br />

Bioladen<br />

Quelle: Duethmann, Daten: ACNielsen<br />

88,9%<br />

77,3%<br />

76,3%<br />

74,7%<br />

74,2%<br />

68,2%<br />

63,1%<br />

59,6%<br />

58,2%<br />

58,2%<br />

58,0%<br />

55,0%<br />

0,0% 63,3%<br />

Anteil der Generation 45 plus am Gesamtmarkt:<br />

Abb. 18 Marktanteil der jeweiligen Geschäftstypen in Prozent 83<br />

Die K<strong>und</strong>en der <strong>„Generation</strong> 55+“ bevorzugen Beratung bzw. Bedienung durch ältere<br />

Mitarbeiter, da diese häufig über einen vergleichbaren, langjährigen Erfahrungshintergr<strong>und</strong><br />

verfügen sowie mehr Verständnis <strong>und</strong> Geduld <strong>für</strong> die Belange ihrer älteren<br />

K<strong>und</strong>schaft mitbringen. 84 Vor allem ältere K<strong>und</strong>en wünschen sich geschultes <strong>und</strong><br />

geduldiges Fachpersonal; vorzugsweise gleichaltrige Service-Mitarbeiter, da sie sich von<br />

diesen eher verstanden <strong>und</strong> ernst genommen fühlen. 85 Vor allem bei den älteren K<strong>und</strong>en<br />

sind also Mitarbeiter gefragt, die gezielte Lösungen <strong>und</strong> eine faire <strong>und</strong> den persönlichen<br />

Wünschen entsprechende Beratung anbieten können. Sogenannte „Hardseller“ <strong>und</strong><br />

„Zentralisten“ werden mit ihren älteren K<strong>und</strong>en in dieser Hinsicht voraussichtlich Probleme<br />

bekommen. 86 Die Metro-Gruppe trägt diesem K<strong>und</strong>enwunsch bereits Rechnung: Die<br />

vorläufige Abschaffung des Vorruhestandes <strong>für</strong> ältere Mitarbeiter sorgt da<strong>für</strong>, dass die<br />

Metro-Belegschaft an den deutschen <strong>St</strong>andorten künftig wieder „reifer“ wird. 87<br />

Aber auch junge Mitarbeiter können in die Lage versetzt werden, mit den K<strong>und</strong>en der<br />

Zukunft angemessen umzugehen. Dabei kann der <strong>Handel</strong> von den klassischen „Berater-<br />

Branchen“ wie den Banken <strong>und</strong> Versicherungen lernen. Diese sprechen ihre K<strong>und</strong>en vor<br />

allem nach dem Prinzip an: „Immer an das Alter <strong>und</strong> den <strong>St</strong>atus der K<strong>und</strong>en denken, aber<br />

niemals darüber reden“.<br />

Die „K<strong>und</strong>en-Generation 55+“ schätzt Mitarbeiter, die ihre Wertmaßstäbe nachvollziehen<br />

können, ihre Bedürfnisse verstehen <strong>und</strong> in der Lage sind, ihren Wünschen entsprechende<br />

Lösungen anzubieten. 88 Einen K<strong>und</strong>en zu dessen Vorteil zu beraten kann langfristig<br />

rentabler sein, als den kurzfristigen Nutzen des Unternehmens zu maximieren. Ein K<strong>und</strong>e,<br />

der sich gut beraten fühlt, wird dem Unternehmen langfristig erhalten bleiben. Im Bankensektor<br />

beispielsweise kann zum Teil „mit einer K<strong>und</strong>enbeziehung von r<strong>und</strong> 30 Jahren" 89<br />

gerechnet werden, wenn ein K<strong>und</strong>e im beginnenden Seniorenalter gewonnen wird. Der<br />

Beratungskompetenz sollte daher eine sehr hohe Priorität eingeräumt werden.<br />

Ein K<strong>und</strong>e, der beispielsweise vor dem Kauf seines siebenten Fahrzeuges steht,<br />

durchschaut sehr schnell, ob der Verkäufer ihm nur etwas „aufschwatzen“ bzw. ein<br />

„schnelles Geschäft“ abschließen möchte oder aber, ob der Verkäufer K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

wirklich ernst nimmt <strong>und</strong> Zeit <strong>und</strong> Geduld in ein ausführliches Beratungsgespräch<br />

investiert. Selbst langjährig treue K<strong>und</strong>en werden, wenn sie an unflexible Verkaufsmitarbeiter<br />

geraten, die ihnen keine Alternativen anbieten können, ihre Kaufentscheidung<br />

wahrscheinlich zugunsten eines anderen Anbieters treffen.

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