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„Generation 55+” – Chancen für Handel und ... - htp St. Gallen

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<strong>„Generation</strong> 55+“ <strong>–</strong><br />

<strong>Chancen</strong> <strong>für</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> Konsumgüterindustrie<br />

Schlüssel zum K<strong>und</strong>en der<br />

<strong>„Generation</strong> 55+“<br />

2004 hat z.B. die Mobilfunksparte von Toyota gemeinsam mit der Firma Kyocera ein<br />

Mobiltelefon auf den japanischen Markt gebracht, welches bewusst <strong>für</strong> alle Altersgruppen<br />

entwickelt worden ist: das „PiPitPhone" (vgl. Abbildung 22):<br />

Bildmaterial: Toyota/Kyocera/DDI<br />

Abb. 22 PiPitPhone: Produktabbildung <strong>und</strong> Ausschnitt aus der Print-Kampagne<br />

Dieses Mobiltelefon zeichnet sich durch eine besondere Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit aus, da es<br />

● auf die wesentlichsten Funktionen beschränkt <strong>und</strong><br />

● äußerst einfach zu handhaben ist: fünf Tasten, große Schriftzeichen, die auf der LCD-<br />

Anzeige (120 x 32 mm) sehr gut lesbar sind, Sprachausgabe, Alarmfunktion (nach dem<br />

Drücken einer besonderen Taste können Personen lokalisiert werden <strong>und</strong> individuelle<br />

Hilfe erhalten). 116<br />

Der Erfolg dieses Konzepts ist beachtlich: Seit der Markteinführung hat der japanische<br />

Hersteller über 130.000 PiPitPhones absetzen können; etwa doppelt so viele wie geplant.<br />

Die K<strong>und</strong>en kommen aus allen Altersschichten, wobei Kinder, Senioren <strong>und</strong> Geschäftsleute<br />

das Mobiltelefon am stärksten nachfragen. 117<br />

Neben der Mobilfunksparte befassen sich auch andere Bereiche des Toyota-Konzerns<br />

(z.B. Sportartikel <strong>und</strong> Sicherheitssysteme) intensiv mit der Entwicklung von Applikationen<br />

<strong>für</strong> die alternde Gesellschaft, die nach den Prinzipien des „Universal Design“ allen<br />

K<strong>und</strong>ensegmenten zugute kommen sollen. Die Orientierung an den Bedürfnissen der<br />

älteren K<strong>und</strong>engruppen <strong>und</strong> die Entwicklung bzw. Umsetzung von Produktlösungen, die<br />

gleichzeitig allen Altersgruppen einen Nutzen bringen, ist auf dem japanischen Markt so<br />

weit fortgeschritten, dass man dieser <strong>St</strong>rategie einen eigenen Namen gegeben hat:<br />

„Kyoyo-Hin“ (gemeinsam nutzbare Produkte). 118 In japanischen Haushalten sind bereits<br />

zahlreiche elektronische Küchengeräte anzutreffen, die mit wenigen, da<strong>für</strong> aber<br />

vergrößerten Bedienelementen, akustischen <strong>und</strong> visuellen Signalen ausgestattet sind.<br />

Auf dem deutschen Markt hat der Haushaltsgeräte-Hersteller Miele als einer der ersten<br />

seiner Branche das Prinzip des „Universal Design“ unter der Bezeichnung „Design for all“<br />

festgelegt. Miele-Produkte sollen sich „von selbst erklären“, (technisch) neue Produkte<br />

sollen ohne Anleitung auch von älteren Menschen bedient werden können. Das „Design<br />

for all“-Konzept nach Miele steht somit <strong>für</strong> die Entwicklung „altersloser“ bzw. „altersunspezifischer“<br />

Produkte, wobei die Gebrauchstauglichkeit an erster <strong>St</strong>elle steht. So<br />

werden auf den Bedienelementen keine Abkürzungen oder Symbole verwendet, sondern<br />

jeweils ausgeschriebene Begriffe.<br />

In den USA wird <strong>–</strong> anders als in Deutschland <strong>–</strong> bereits in den meisten Produkt-Sparten<br />

„Ageless Marketing“ eingesetzt. 119 Das Beispiel des Sportschuh-Herstellers „New<br />

Balance" verdeutlicht, wie mittels „Ageless Marketing“ ein „Universal Brand Appeal“ (d. h.<br />

ein attraktives Markenimage über alle Altersgruppen hinweg) erreicht wurde. In der<br />

Markenkommunikation setzt New Balance z.B. auf „allgemeine Werte, die menschliche<br />

Sehnsüchte <strong>und</strong> Bedürfnisse ansprechen“ 120 , nicht jedoch explizit auf das Alter der<br />

Zielgruppen (vgl. Fallbeispiel 5).

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