„Generation 55+” – Chancen für Handel und ... - htp St. Gallen
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<strong>„Generation</strong> 55+“ <strong>–</strong><br />
<strong>Chancen</strong> <strong>für</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> Konsumgüterindustrie<br />
Die „Ageing Society“ <strong>–</strong> kein Gr<strong>und</strong><br />
zur Panik<br />
2 Das „ökonomische Bild“ der <strong>„Generation</strong> 55+“:<br />
attraktive Konsumentengruppen mit ausgeprägtem<br />
Marktpotenzial<br />
Das Zusammenspiel der folgenden Entwicklungen führt zu der Einschätzung, dass die<br />
„Ageing Society“ durchaus Wachstumspotenziale aufweist (vgl. Abbildung 4):<br />
1. Die Volumenzunahme der älteren Bevölkerung: Es wird in Zukunft immer mehr ältere<br />
Menschen als potenzielle K<strong>und</strong>en geben; ihre Zahl überflügelt diejenige der jüngeren.<br />
Schon allein aufgr<strong>und</strong> der zahlenmäßigen Größe dieser K<strong>und</strong>engruppen werden neue<br />
Märkte in den alternden Gesellschaften der Industrienationen entstehen, insbesondere<br />
auch in Deutschland.<br />
2. Längere Lebenszeit: Die ältere Bevölkerung verfügt zukünftig über immer mehr Zeit, ihr<br />
Geld auszugeben. Noch vor wenigen Jahrzehnten erreichte die Mehrheit der älteren<br />
Deutschen noch nicht einmal ihr Rentenalter. Einhergehend mit einer in den letzten<br />
Jahrzehnten deutlich verbesserten ges<strong>und</strong>heitlichen Vorsorge wird jedoch in den<br />
Industrienationen die Lebenserwartung weiterhin kontinuierlich ansteigen. Die meisten<br />
Menschen, die jetzt <strong>und</strong> in den nächsten Jahren ihr Rentenalter erreichen, können sich<br />
auf einen durchschnittlichen „Lebensabend“ von 15 bis 20 Jahren freuen. Aufgr<strong>und</strong> des<br />
medizinischen Fortschritts bleiben sie <strong>für</strong> den Großteil dieser Zeit körperlich fit <strong>und</strong> aktiv<br />
<strong>und</strong> können daher diese freie Zeit zunehmend genießen; auch in Form von Konsum. In<br />
Zukunft werden also immer mehr ältere Menschen länger leben <strong>und</strong> entsprechend<br />
länger konsumieren.<br />
3. Späteres Altern: Die heutigen „Alten“ fühlen sich deutlich jünger als ältere Menschen<br />
früherer Generationen; das gefühlte Alter der potenziellen K<strong>und</strong>en entspricht nicht<br />
zwangsläufig ihrem tatsächlichen Alter. Die Bedeutung des subjektiv empf<strong>und</strong>enen<br />
Alters ist insbesondere <strong>für</strong> die Ansprache der älteren Generation relevant.<br />
Verschiebung der<br />
Alterspyramide<br />
Ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Vorsorge<br />
Soziale<br />
Veränderungen<br />
Abb. 4 Wachstumsmarkt „Ageing Society“<br />
1. Volumenzunahme<br />
2. Längere Lebenszeit<br />
3. Späteres Altern<br />
Wachstumsmarkt<br />
„Ageing Society“<br />
Zudem wird die ältere Generation kaufkräftiger <strong>und</strong> kauffreudiger. Der Hedonismusgedanke<br />
hat in nur zehn Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Aussage „Ich<br />
mache mir lieber ein schönes Leben als immer nur zu sparen" ist zum Lebensmotto dieser<br />
Generation geworden. 8 Die älteren Konsumenten horten ihr Vermögen nicht vorwiegend<br />
auf Sparbüchern, sondern genießen bewusst den erreichten Lebensstandard. 9<br />
Experten schätzen beispielsweise die jährliche Kaufkraft der über 50-Jährigen auf 90 bis<br />
150 Milliarden Euro. 10 Optimistische Schätzungen rechnen sogar mit bis zu 640 Milliarden<br />
Euro. 11<br />
Die monatlichen Konsumausgaben der 55- bis 65-Jährigen liegen mit 2.357 Euro über<br />
denen des Bevölkerungsdurchschnitts (2.126 Euro) <strong>und</strong> damit geringfügig unterhalb der<br />
Konsumausgaben der 45- bis 55-Jährigen, die mit 2.494 Euro die höchsten Ausgaben<br />
aller Altersklassen aufweisen. Die Gruppe der 65- bis 70-Jährigen liegt mit monatlichen<br />
Konsumausgaben von 2.108 Euro nur knapp unterhalb der durchschnittlichen Konsumausgaben<br />
(vgl. Abbildung 5).<br />
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