Meer Kultur erleben - Steinhuder-Meer.de
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<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Torfkahn<br />
Bei <strong>de</strong>m Torfkahn han<strong>de</strong>lt es sich um ein Transportboot. Der Ursprung<br />
dieser Schiffbautradition liegt vermutlich in <strong>de</strong>r mittleren Steinzeit um<br />
8000 v. Chr. Ausgehend von einem Einbaum wur<strong>de</strong>n später mehrere<br />
Bäume zusammengesetzt und quer mit einer Setzbordplanke verstärkt.<br />
Die so vergrößerten Boote wur<strong>de</strong>n dann ganz aus Planken gebaut.<br />
Die heutigen, etwa 9 m langen Torfkähne bestehen aus drei bis vier<br />
8–10 cm starken Eichenbohlen, auf die Planken aufgesetzt wer<strong>de</strong>n. Auf<br />
<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n ist vorn ein massiver dreieckig zugespitzter Eichenklotz (Keil)<br />
als Steven aufgesetzt. Etwa in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Schiffes befin<strong>de</strong>t sich das<br />
50 cm hohe und 10 cm starke Schott (ein schnell vorschiebbarer Verschluss).<br />
Den hinteren Abschluss bil<strong>de</strong>t das 8–10 cm starke Spiegelschott.<br />
© Andreas Menz<br />
Die Schiffe mit Sprietsegeltakelung waren als Einhandsegelschiffe ausgelegt<br />
mit zwei nach vorn geneigten Masten. Die Gesamtsegelfläche<br />
beträgt ca. 11,5 bis 13 qm. Als Sprietsegel wer<strong>de</strong>n viereckige Segel eines<br />
Schiffes o<strong>de</strong>r Bootes bezeichnet, die durch eine Spiere, ein Rundholz,<br />
diagonal vom Schiffsmast abgespreizt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Fahrt ohne Segel wur<strong>de</strong> früher gestakt, in<strong>de</strong>m man mit einem 3–5 m<br />
langen Holzstab (Staken) am Bug in <strong>de</strong>n Seegrund sticht und das Boot in<br />
Fahrtrichtung drückt. Der Staken dient außer<strong>de</strong>m als Ankerersatz. Er kann<br />
am Heck durch eine Schelle in <strong>de</strong>n Grund gestoßen wer<strong>de</strong>n und sichert<br />
so das Boot gegen Abtreiben. Ein Torfkahn wird mit einem spatenförmigen<br />
Seitenru<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m sogenannten Firrer geteuert.<br />
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Geschichte und Tradition