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2. "Man kann nicht nicht kommunizieren" 10 "Ich, Wir und die Anderen" – Öffentlichkeit und Kommunikation Paul Watzlawick (1921-2007) (Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Soziologe, Philosoph und Autor) Sobald sich zwei Menschen wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat. Wir kommunizieren auch nonverbal, denn unser Körper spricht immer. Mimik, Gestik, Tonfall, Haltung, Gang hinterlassen einen Eindruck. Kommunikation = was und wie wir etwas sagen. Auch eine Verweigerung verbaler Kommunikation stellt eine Botschaft dar. 3. "Vorwürfe sind schlecht formulierte Wünsche." Martin Haberzettl (Dipl.-Psychologe, Organisationsentwickler, Coach, Psychotherapeut) "Der Mülleimer ist voll" oder "Die Tür schließt nicht mehr ordentlich" Drückt mehr aus, als nur den bloßen Sachverhalt. Zwischenmenschliche Kommunikation ist oft von Missverständnissen geprägt. Der andere müsste doch ganz genau wissen, was gemeint ist und doch redet man aneinander vorbei. Oder man geht auf den anderen zu, weil man etwas klären möchte und es klappt nicht. In solchen Situationen ist es wichtig zu wissen, wie wir kommunizieren, was an der Kommunikation verändert werden kann (Zeit nehmen, Ich-Aussagen, bewusstes Zuhören, klar ausdrücken, Nachfragen, keine vorschnellen Annahmen treffen ... ). Die Art und Weise macht es, wie wir etwas vertreten. Pauschale Bewertungen und Verallgemeinerungen sind nicht hilfreich. Was genau ist gemeint, wenn wir von: "Immer machst ..., Jedes Mal ..." usw. sprechen. Genaue Beschreibung formulieren, Nennen von Zahlen und Fakten, Daten, Eigenempfindungen ... Nicht günstig ist eine Rechtfertigungs- und Verteidigungsstrategie. Ich-Botschaften geben die persönliche Meinung wieder. Diese können dann diskutiert werden. Ein offener und fairer Austausch von Meinungen und Gefühlen wird so möglich.
Wo Ist der Unterschied? Warum soziale Arbeit Öffentlichkeitsarbeit ist. Referent: Carsten Tesch, freier Journalist und Experte für Medienarbeit in sozialen Organisationen Carsten Tesch hat seit Jahren mit Medien und der Wohlfahrt zu tun. Er ist Experte in Sachen Medienarbeit in sozialen Organisationen und hat schon des Öfteren mit der AWO zusammen gearbeitet, sodass ihm die Wohlfahrtspflege sehr vertraut ist. Kleine Einrichtungen oder große Träger – er beschäftigt sich mit Themen quer durch die Felder der Sozialen Arbeit. Sein wesentliches Thema ist die Krisen-Kommunikation. So hat Tesch auch in den schweren Zeiten, in denen die Insolvenz des AWO Landesverbandes in die Öffentlichkeit gelang, für eine sachgerechte und positive Berichterstattung gesorgt. Wesentliche Aussagen aus seinem Impulsreferat haben wir noch einmal zusammengefasst: "Was mir immer wieder begegnet, egal ob bei der AWO, der Diakonie oder bei der Caritas. Das ist die Skepsis, die Abneigung gegen 'die Medien'. Auch oft die Sorge, was da rauskommt, wenn man es mit denen zu tun hat." "Ich sage das jetzt mal bewusst pauschal. Klar ist, dass Öffentlichkeitsarbeit mehr ist als Medienkontakte. Klar ist, dass es auf allen Ebenen Leute gibt, die mit Netzwerken und mit der Presse ganz entspannt umgehen. Ich hab auch gerade bei Ihnen den Eindruck, dass Sie ein Verband sind, der nicht so freischwebend soziale Dienstleistungen anbietet sondern verwurzelt ist in den Stadtteilen. Trotz dem war auch in der Kurzskizze zu dieser Veranstaltung dieser Abstand, waren diese bisschen langen Finger bei diesem Thema, dieser Unterschied zwischen der richtigen sozialen Arbeit und der Öffentlichkeitsarbeit zu spüren. Und Sie können mir glauben, das finden sie wirklich überall, das ist typisch für die Wohlfahrt, dass die Sozialen ArbeiterInnen lieber in aller Stille ihre Arbeit machen, als die Öffentlichkeit zu bearbeiten, die öffentliche Meinung 'zu rocken'." Teschs These ist es, dass es keinen Unterschied zwischen Sozialer Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit gibt. "Dass, so eine polemische Zuspitzung von mir, die Arbeit nur halb getan ist, wenn Sie - egal ob in der Kita, der Beratungs- stelle, in der Wohngruppe, in den Jugendclubs - wenn Sie an diesem Tag nicht auch die Öffentlichkeit bearbeitet haben." Was ihn als Journalist provoziert, ist das "schiefe Bild, was die breite Öffentlichkeit von Sozialer Arbeit hat. Dass die vielen Begegnungen, die sein Bild von der Welt so bereichert haben, dass sich die in der öffentlichen Wahrnehmung von Wohlfahrt und Sozialer Arbeit nicht wiederfinden." Für Tesch ist Öffentlichkeitsarbeit "kein Nebengeschäft, was nach der eigentlichen Arbeit kommt, was sie den Spezialisten überlassen können." Für ihn ist es "der Kern jeder Stellenbeschreibung". 11 Einführung
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