12. Mitarbeiter/innen - Herzlich Willkommen bei der AWO Berlin ...
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"Ich, Wir und die An<strong>der</strong>en" – Öffentlichkeit und Kommunikation<br />
Rund um die Kommunikation – einige Beispiele<br />
1. Weise Geschichten - Die drei Siebe<br />
Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und sagte: "Höre Sokrates, das muss ich Dir erzählen!"<br />
"Halte ein!" - unterbrach ihn <strong>der</strong> Weise, "hast Du das, was Du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"<br />
"Drei Siebe?", fragte <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e voller Verwun<strong>der</strong>ung.<br />
"Ja guter Freund! Lass sehen, ob das, was Du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht: Das erste ist<br />
die Wahrheit. Hast Du alles, was Du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist? "<br />
"Nein, ich hörte es erzählen und..."<br />
"So, so! Aber sicher hast Du es im zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb <strong>der</strong> Güte. Ist das, was Du mir erzählen<br />
willst gut?"<br />
Zögernd sagte <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e: "Nein, im Gegenteil..."<br />
"Hm...", unterbracht ihn <strong>der</strong> Weise, "so las uns auch das dritte Sieb noch anwenden. Ist es notwendig, dass<br />
Du mir das erzählst?"<br />
"Notwendig nun gerade nicht..."<br />
"Also" sagte lächelnd <strong>der</strong> Weise, "wenn es we<strong>der</strong> wahr noch gut noch notwendig ist, so las es begraben sein<br />
und belaste Dich und mich nicht damit."<br />
"Die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, dass wir weniger<br />
sprechen und mehr zuhören sollten." (Zeon, griechischer Philosoph, um 490 -430 v. Chr.)<br />
Um einan<strong>der</strong> verstehen zu können, ist es wichtig, keine vorschnellen Annahmen zu treffen und auch nicht<br />
vom Partner zu erwarten, dass er/sie Gedanken lesen kann!<br />
Zuhören heißt den an<strong>der</strong>en verstehen zu wollen, ohne eigene Argumente vorzubringen. Hinterfragen ist<br />
notwendig: "Habe ich es richtig verstanden…"<br />
Der Redende steht im Mittelpunkt, er kann sich profilieren, er braucht seinen eigenen Standpunkt bzw.<br />
sich nicht zu überdenken.<br />
Meist wird <strong>der</strong> eigene Beitrag vorbereitet, während <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e noch redet, damit wir ja keine Zeit verlieren<br />
und rechtzeitig einhaken können.<br />
Vorschlag:<br />
den an<strong>der</strong>en reden lassen, bis eine lange Pause entsteht<br />
versuchen, die Stille <strong>der</strong> Pause zu ertragen<br />
nur zuhören und nicht den eigenen Reden<strong>bei</strong>trag vorbereiten<br />
aktiv nachfragen, hinterfragen<br />
verbale Angriffe nicht sofort mit einer Gegenattacke parieren, zuhören und schweigen ist häufig die beste<br />
Erwi<strong>der</strong>ung<br />
auf den Redenden achten, auf Gestik und Mimik, kann viel verraten<br />
... weiter auf <strong>der</strong> nächsten Seite �<br />
9<br />
Einführung