Rassismus Report 2004 - Zara
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<strong>Rassismus</strong> <strong>Report</strong> <strong>2004</strong> Fälle: Dienstleistungsverweigerungen Seite 15<br />
Von Frau S. erhält ZARA die Meldung, dass sich in einem Rätselheft die Bezeichnung „Bantu-Neger“ findet.<br />
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ZARA verfasst einen Beschwerdebrief an die Redaktion des Rätselheftes, auf welche prompt mit einer schriftlichen<br />
Entschuldigung reagiert wird, welche an Frau S. weitergeleitet wird.<br />
Herr H. meldet, dass auf www.websingles.at immer wieder rassistische Beiträge erscheinen. Benutzer geben 71<br />
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in ihren Profilen zum Beispiel an: „3 meiner positivsten Eigenschaften: stolz, intelligent, weiss und Mein Lebenstraum:<br />
ein österreich ohne abschaum“. In der Kurzbeschreibung: „Punker, Schwule, Kommunisten.....stehn auf unser schwarzen<br />
Liste, 3 meiner positivsten Eigenschaften: Nett Hilfsbereit Rassist“.<br />
ZARA nimmt Kontakt mit dem Betreiber der Plattform auf, der prompt reagiert und die Profile sperrt. Außerdem<br />
wird uns versichert, dass die Plattform weiterhin auf derartige Inhalte kontrolliert wird.<br />
Frau S. berichtet am 19. Januar <strong>2004</strong>, dass in diversen Internet-Foren oft rassistische Beiträge zu finden 72<br />
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sind und bittet um Dokumentation. Noch am selben Tag interveniert ZARA beim ORF und beim Kurier: Der ORF reagiert<br />
prompt, die Beiträge werden gelöscht, die Benutzer gesperrt. Auch der Kurier reagiert noch am selben Tag und<br />
löscht ebenfalls die genannten Beiträge aus dem Forum.<br />
Am 26. Juli <strong>2004</strong> meldet Herr W. ein Benutzerprofil auf der Internetseite von E-Media, auf dem 73<br />
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Fotos von Adolf Hitler, Hakenkreuze und SS-Symbole platziert wurden. ZARA meldet die Seite mit Verdacht auf<br />
Wiederbetätigung dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Nach der Dokumentation des<br />
Seiteninhalts wird die betreibende Redaktion informiert. Es erfolgt eine prompte Reaktion, das betroffene Profil wird<br />
umgehend gelöscht.<br />
ZARA wird ein Benutzerprofil auf www.uboot.com mit aggressiv türkenfeindlichem Inhalt gemeldet. ZARA 74<br />
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leitet die Beschwerde an die Betreiber der Internetseite weiter. Der Benutzer wird umgehend aus dem System entfernt.<br />
Die Wiener Agentur ideenmanufactur, die eine Benefizauktion zu Gunsten einer AusländerInnenberatungs- 75<br />
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stelle organisiert, erhält folgendes, nicht anonyme E-Mail: „Die einheimische, deutschsprachige Bevölkerung Wiens<br />
ist sehr froh, dass Sie keine öffentlichen Gelder von Bund und Land bekommen – und so soll es auch bleiben. Ihre<br />
heuchlerischen Machenschaften haben auch nichts mit sozialen Engagement zu tun – Sie sind vielmehr Komplizen<br />
der internationalen Schlepperbanden um politisches Kleingeld herauszuschlagen. Ihnen haben wir es zu verdanken,<br />
wenn die einheimische Bevölkerung sich bereits mit Schusswaffen gegen Plündererbanden aus dem Osten wehren<br />
muß oder Horden von Rauschgiftnegern unsere Kinder gefährden – allesamt Asylbetrüger, die von Ihnen importiert<br />
und unterstützt werden.“ ZARA dokumentiert den Vorfall.<br />
Dienstleistungsverweigerungen in Lokalen, Diskos, Restaurants<br />
Herr W. wird im Mai <strong>2004</strong> vor dem Wiener Lokal „Bricks“ Zeuge, wie der Türsteher des Lokals einen 76<br />
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Afrikaner sehr höflich darauf hinweist, dass er vom Chef den Auftrag hat, keine Afrikaner einzulassen. Der Afrikaner<br />
erwidert ebenso höflich, dass er bereits oft im Bricks war, es bisher noch nie Probleme gegeben hat und er ein persönlicher<br />
Bekannter des afrikanischen Kellners ist, der gelegentlich im „Bricks“ arbeitet. Der Türsteher bedauert, dass es<br />
ein Anweisung „von oben“ sei, keine Afrikaner mehr einzulassen. Daraufhin fragt Herr W., der die ganze Zeit daneben<br />
steht, ob tatsächlich nur Afrikanern kein Einlass gewährt würde. Der Türsteher meint dazu sinngemäß: Nein, letzte<br />
Woche habe er auch Leute aus Dublin abgewiesen. Herr W.: „Also Afrikaner und Dubliner?“ Darauf der Türsteher:<br />
„Das waren Schwarze aus Dublin.“ Nachdem Herr W. darauf hinweist, dass rassistische Einlasskriterien nicht erlaubt<br />
sind, erwidert der Türsteher sinngemäß: „Das ist nicht rassistisch, wir dürfen seit kurzem auch keine Türken mehr einlassen,<br />
weil‘s Probleme gegeben hat.“ Es kommt ein zweiter Afrikaner hinzu, der bestätigt, dass auch er seit kurzem<br />
nicht mehr ins „Bricks“ gelassen wird.<br />
Frau J. will im Juni <strong>2004</strong> gemeinsam mit ihrem Mann, Herrn A., und ihrem gemeinsamen Freund, Herrn 77<br />
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S., den Club „La Floridita“ besuchen. Sowohl ihr Mann Herr A. als auch Herr S. sind tunesischer Herkunft. Alle drei<br />
sind gut gekleidet, weder angetrunken, noch unhöflich. Die Türsteher weigern sich jedoch, Herrn A. und Herrn S.<br />
in das Lokal zu lassen. Auf Nachfrage erhalten sie von den Türstehern keine Begründung für die Verweigerung des<br />
Einlasses. Erst nachdem Frau J. darauf hinweist, dass sie schon seit Jahren Gast von „La Floridita“ ist, gestattet einer<br />
der beiden Türsteher ihr und ihrem Mann den Eintritt. Dem gemeinsamen Freund wird der Einlass weiterhin verwei-<br />
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