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Rassismus Report 2004 - Zara

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<strong>Rassismus</strong> <strong>Report</strong> <strong>2004</strong> <strong>Rassismus</strong> & Wirtschaft Seite 53<br />

Über die Diskriminierungstests der ILO sind bisher folgende Berichte und Publikationen erschienen:<br />

• Allasino, Enrico / Reyneri, Emilio / Venturini, Alessandra / Zincone, Giovanna (<strong>2004</strong>) Labour Market Discrimination<br />

Against Migrant Workers in Italy; International Migration Papers No. 67; www.ilo.org/migrant<br />

• Arrijn, Peter / Feld, Serge / Nayer, André and others (1998) Discrimination in access to employment on grounds<br />

of foreign origin: the case of Belgium; International Migration Papers 23E; Geneva: ILO www.ilo.org/migrant<br />

• Bovenkerk, Frank (1992) Testing Discrimination in Natural Experiments: A Manual for International Comparative<br />

Research on Discrimination on the Grounds of „Race“ and Ethnic Origin; Geneva: ILO<br />

• Bovenkerk, Frank / Gras, M. J. I. / Ramsoedh, D. et al. (1995) Discrimination Against Migrant Workers and<br />

Ethnic Minorities in Access to Employment in the Netherlands; International Migration Papers 4; Geneva: ILO<br />

www.ilo.org/migrant<br />

• Colectívo IOE / Pérez Molina, R. (1996) Labour Market Discrimination Against Migrant Workers in Spain;<br />

International Migration Papers No. 9E; Geneva: ILO www.ilo.org/migrant<br />

• Goldberg, Andreas / Mourinho, Dora / Kulke, Ursula (1996) Labour Market Discrimination Against Foreign<br />

Workers in Germany; International Migration Papers 7E; Geneva: ILO www.ilo.org/migrant<br />

• Zegers de Beijl, Roger (ed.) (1999) Documenting Discrimination Against Migrant Workers in the Labour Market:<br />

A Comparative Analysis of Four European Countries; Geneva: ILO<br />

„Und was soll das bringen?“ – FAQs zu Diversity und Anti-<br />

Diskiminierungs-Arbeit in Unternehmen<br />

In diesem Text werden all jene kritischen Fragen zu beantworten versucht, die ZweiflerInnen am Sinn von<br />

Diversity-Politik haben könnten.<br />

Frage: Sind Anti-Diskriminierungs-Maßnahmen auf betrieblicher Ebene gesetzlich vorgeschrieben? Gibt es<br />

Gestaltungs- bzw. Kostenvorteile bei Selbstregulierung?<br />

Antidiskriminierungsmaßnahmen sind gesetzlich nicht direkt vorgeschrieben. Im Juli <strong>2004</strong> wurden die Antidiskriminierungsrichtlinien<br />

der Europäischen Union in österreichisches Recht aufgenommen und dementsprechend<br />

haben ArbeitgeberInnen nun die Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass in ihren Unternehmen keine Diskriminierungen<br />

vorkommen. ArbeitgeberInnen können sich also schützen, indem sie Maßnahmen im Unternehmen implementieren,<br />

die sicherstellen, dass strukturelle Diskriminierungen vermieden werden bzw. gar nicht vorkommen. Bei<br />

Diskriminierungen durch Einzelpersonen im Unternehmen hat die Firmenleitung die Verpflichtung dagegen vorzugehen,<br />

wenn sie davon in Kenntnis gesetzt wurde. Tut sie das nicht, ist der/die ArbeitgeberIn klagbar und mit<br />

Entschädigungszahlungen strafbar. Insofern profitieren Unternehmen natürlich davon, selbst ein Arbeitsklima zu<br />

schaffen, in dem Diskriminierungen als unerwünscht angesehen werden.<br />

Frage: Ist der Nutzen solcher Maßnahmen für das Unternehmen quantitativ messbar?<br />

Das ist schwierig zu beantworten, da sich der Nutzen (wie bei allen Maßnahmen, die auf die Unternehmenskultur<br />

abzielen) nicht direkt in Gewinnen widerspiegelt, zumindest nicht kurzfristig. Was allerdings bei Unternehmen, die<br />

regelmäßige MitarbeiterInnenbefragungen durchführen, messbar ist, sind erhöhte Arbeitszufriedenheit, geringere<br />

Fluktuation, größere Motivation und stärkere Identifikation mit dem Unternehmen. Daraus ergeben sich weniger<br />

Krankenstände, ein höheres Engagement der MitarbeiterInnen in Kontakten mit GeschäftspartnerInnen und damit<br />

verbunden eine positive Performance des Unternehmens. Auf längere Sicht gesehen spiegelt sich der Erfolg also<br />

auch in absoluten Zahlen bei den Gewinnen. Voraussetzung dafür ist eine ernst gemeinte Integrationspolitik im<br />

Unternehmen, in der den Bedürfnissen verschiedener MitarbeiterInnen-Gruppierungen Rechnung getragen wird. Dies<br />

sollte jedoch so geschehen, dass nicht noch stärker polarisiert wird, sondern Konflikte konstruktiv bearbeitet werden<br />

können.<br />

Frage: Was sind die Kosten von Anti-Diskriminierungs-Maßnahmen für das Unternehmen (Implementierung,<br />

Kosten durch neu entstehende Konflikte)?<br />

Die Kosten für das Unternehmen sind von mehreren Punkten abhängig, die mit der bestehenden Unternehmenskultur<br />

und -struktur zusammenhängen und damit, wie ernsthaft man die Sache angehen will.<br />

Erstens muss das Unternehmen analysiert werden. Dabei wird festgestellt, wer in welchen Positionen arbeitet, ob<br />

die Unternehmensstruktur der Vielfalt der Belegschaft Rechnung trägt, wo eventuelle Konfliktpunkte vorhanden sind<br />

und wo es noch Verbesserungspotenzial gäbe. Sinnvollerweise wird eine solche Untersuchung von unternehmensexternen<br />

SpezialistInnen durchgeführt.

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